Umstritten: Herzig (li.) holte gegen Mohamad einen umstrittenen Elfmeter raus. dpa
Aachens Trainer Jürgen Seeberger brachte im Vergleich zum 3:2-Sieg in Jena im zentralen Mittelfeld den offensiveren Fiel für den ansonsten in der Defensive stärkeren Lagerblom. Bei den Kölnern nahm Coach Christoph Daum nach dem 1:1 gegen St. Pauli ebenfalls eine Umstellung in der Startelf vor: Auf der rechten Außenbahn erhielt Broich den Vorzug vor Scherz.
Von Beginn an gingen beide Mannschaften hohes Tempo. Hüben wie drüben zeigten beide Teams eine hohe Laufbereitschaft und großes Engagement. Köln überließ nach kurzer Zeit den Aachenern die Initiative, blieb aber dennoch über die schnellen Außen gefährlich. Auf der anderen Seite agierten die Alemannen schnell und direkt nach vorne, es mangelte ihnen jedoch an der Präzision beim finalen Pass.
Auf beiden Seiten dominierten in dieser Phase die jeweiligen Abwehrreihen, die den gegnerischen Angriffen stets ein jähes Ende bereiteten. Dies führte dazu, dass es bis zur 29. Minute keine Torchancen gab. In dieser führte dann ein Fehler von Polenz zur ersten klaren Gelegenheit der Partie: Eine verunglückte Kopfballabwehr des Aachener Verteidigers landete bei Vucicevic, der von der Grundlinie zu Helmes passte, der dann wiederum abgeklärt zur Führung vollendete.
Der 19. Spieltag
Aachen steckte aber nicht auf, sondern drängte auf den Ausgleich, konnte die Kölner Defensive zunächst aber nicht überwinden. So musste ein umstrittener Elfmeter für den Ausgleich sorgen: Nach einer Ecke zogen Herzig und Mohamad je am gegnerischen Trikot, wobei der Aachener Verteidiger zu Fall kam. Schiedsrichter Peter Sippel entschied auf Strafstoß, den Reghecampf souverän verwandelte.
Nur zwei Minuten später hätten die Aachener das Spiel fast gedreht, aber Lehmanns 25-Meter-Freistoß klatschte gegen das Aluminium, so ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Pause.
Doopelter Torschütze: Patrick Helmes (re.) machte zwei Tore, die aber nicht reichten. dpa
Zu Beginn der zweiten Hälfte kam für die Daum-Elf gleich der Paukenschlag: Fiel legte im Kölner Strafraum quer zu Krontiris, der sich gegen Özat und McKenna durchsetzte und das 2:1 erzielte (48.).
Durch den Rückstand waren die "Geißböcke" verunsichert. Sie probierten zwar nach vorne zu spielen, hatten aber keine zündenden Ideen. Zumeist rannten sich die Daum-Schützlinge in der gegnerischen Abwehr fest. Auf der anderen Seite trat die Seeberger-Elf nun sehr selbstbewusst auf. Hinten ließen die Aachener nichts anbrennen und vorne waren sie über schnelle Konter brandgefährlich, sie verpassten es jedoch nachzulegen.
In der 74. Minute war es dann doch so weit: Reghecampf hatte Fiel in Szene gesetzt, der sich mit einem sehenswerten Treffer bedankte. Danach zogen sich die Alemannen zurück und spielten auf Ergebnissicherung, was sich fast gerächt hätte.
In der Schlussphase wurde es nämlich dann doch wieder spannend: Pecka hatte Helmes im eigenen Sechzehner umgestoßen. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte sicher. Nach dem Anschlusstreffer drückte Köln noch einmal energisch auf den Ausgleich, konnte diesen aber nicht mehr erzielen.
Bereits am Freitag müssen die "Geißböcke" in Jena wieder auswärts antreten und müssen dort gewinnen, wenn sie im Kampf um die Aufstiegsplätze nicht den Anschluss verlieren wollen. Aachen dagegen hat zur Regeneration zwei Tage mehr zur Verfügung. Am Sonntag wird es für die Seeberger-Truppe in Offenbach wieder ernst.