HSV-Coach Steffen Baumgart musste im Vergleich zum 1:0-Debütsieg gegen die SV Elversberg auf Linksverteidiger Muheim verzichten, der "gesundheitlich angeschlagen" nicht im Kader stand. Sein Gegenüber, Osnabrücks Trainer Uwe Koschinat, wechselte nach dem zweiten Saisonsieg gegen Hannover 96 (1:0) derweil zweimal. Für Wulff und Niemann (beide Bank) begannen Conteh und Makridis.
Kunze schockt den HSV
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Die Gäste begannen mutig und bekamen einen frühen Freistoß aus dem Halbfeld. Weil sich kein HSV-Akteur am langen Pfosten für Kunze zuständig fühlte, nutzte der die Einladung und traf per Volley-Abnahme zur Führung für Osnabrück (6.). Die Hamburger waren in der Folge bemüht, spielten sich aber oftmals in der VfL-Hälfte fest und fanden am gegnerischen Strafraum keine Lösungen.
Osnabrück stand derweil kompakt, ging aufmerksam und griffig in die Zweikämpfe und ließ den HSV zeitweise verzweifeln. Der brauchte lange für seine erste Möglichkeit, die in der 34. Minute Schonlau verbuchte. Nach Pherais Eckball köpfte der Kapitän knapp vorbei. Der Druck wurde größer, die Rothosen zudem spielstärker.
Glatzel aus elf Metern sicher
Als Pherai in der letzten regulären Minute des ersten Durchgangs in den Strafraum eintauchte und von Gyamfi zu Fall gebracht wurde, zögerte Schiedsrichter Richard Hempel nicht und zeigte sofort auf den Punkt. Diese Chance ließ sich Glatzel nicht nehmen und traf zum verdienten Ausgleich (45.+2).
Der HSV kam mit viel Wucht aus der Kabine und wollte das schnelle 2:1 herbeiführen. Königsdörffer ließ den Führungstreffer nach Mefferts Flanke aber liegen (52.). Danach kam lange nichts, weil die Gäste ihrer Linie treu blieben und in der Defensive nicht einbrachen. Baumgart versuche durch die Hereinnahme von Dompé Einfluss zu nehmen, doch der Flügelspieler fiel nur durch eine Schwalbe auf, für die er Gelb sah (65.). Nach einem Steckpass von Pherai hatte Jatta den zweiten Treffer auf dem Fuß, traf den Ball jedoch nicht gut (70.).
Osnabrück gelingt in Unterzahl der Lucky Punch
Als Gäste-Kapitän Gyamfi nach einem unnötigen Foul Gelb-Rot sah (76.), konnte der HSV auch die Überzahl nicht für sich nutzten und tat sich weiterhin enorm schwer. Stattdessen kam van der Brempt im eigenen Strafraum zu spät gegen Tesche und verursachte kurz vor dem Ende einen Elfmeter für die Osnabrücker (88.), die in der zweiten Hälfte nur wenig für die Offensive getan hatten. Diese Chance ließ sich Cuisance aber nicht nehmen und hämmerte die Kugel mit etwas Glück unter die Latte zum überraschenden 2:1 (89.). Weil die Rothosen auch in der Nachspielzeit nicht mehr zwingend wurden, stand am Ende der zweite Sieg in Folge für die Gäste.
Der HSV nutzte die Steilvorlagen der Konkurrenz im Aufstiegsrennen nicht, während Osnabrück mit nur noch sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz wieder ernsthafte Ambitionen im Kampf um den Klassenerhalt anmelden darf. Hamburg reist am kommenden Freitag zu Fortuna Düsseldorf (18.30 Uhr). Der VfL spielt am Sonntag in Kaiserslautern (13.30 Uhr).