Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking tauschte nach der 2:3-Niederlage in Frankfurt zweimal: Jung lief rechts hinten auf und verdrängte Caligiuri aus der Startelf. Vieirinha agierte weiter vorne. Außerdem feierte Luiz Gustavo nach fast dreimonatiger Verletzungspause sein Comeback und verdrängte Träsch auf die Bank. Neuzugang Bruno Henrique schaffte es nicht in den Kader.
Kölns Coach Peter Stöger wirbelte seine Startelf im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Stuttgart kräftig durcheinander: Mavraj, Gerhardt, Startelfdebütant Mladenovic und Zoller spielten für Olkowski (aus Leistungsgründen nicht im Kader), Heintz (krank), Vogt und Osako. Taktisch hatte Stöger einige Überraschungen parat, so gab Mladenovic den Linksverteidiger, während Hector auf der Doppel-Sechs gemeinsam mit Lehmann die Fäden zog. Zoller agierte nicht als klassischer Stürmer, er war vielmehr ein Rechtsaußen. Die Kölner agierten demnach in einem 4-2-3-1.
19. Spieltag
Die Kölner überraschten auch mit einem couragierten Auftritt, denn sie agierten nicht wie erwartet aus einer massierten Deckung heraus, vielmehr zeigte der FC ein ordentliches Pressing und war selbst um Akzente bemüht. Die Wölfe hatten sichtlich Mühe und erkannten rasch, dass die Rheinländer eine harte Nuss werden würden. Auch musste sich der VfL enorm vor den blitzschnellen Kontern der Gäste hüten, die nach Ballgewinnen überfallartig sehr schnell nach vorne eilten. Fehlende Präzision stellte sich beim FC aber als gravierendes Problem heraus, was letztlich dazu führte, dass klare Chancen der Gäste Mangelware waren.
Etwas mehr Passgenauigkeit legten die Niedersachsen an den Tag, weshalb sie auch zumindest zu nennenswerten Abschlüssen kamen. Nachdem FC-Schlussmann Horn einen verunglückten Modeste-Kopfball stark pariert hatte (7.), zeigten Vieirinha (21.), Draxler (24.), Luiz Gustavo (34.), Schürrle (38.) und Kruse (40.) aber bei diversen Halbchancen Schwächen im Abschluss. Unter dem Strich blieb der VfL in einer temporeichen, dafür aber auch stark von Fehlern geprägten ersten Hälfte ein gutes Stück hinter dem eigenen Leistungsvermögen zurück, sodass es letzten Endes konsequenterweise torlos in die Kabinen ging.
Belebung nach Wiederanpfiff - Draxler bricht den Bann
Nationalspieler unter sich: Wolfsburgs André Schürrle und Jonas Hector (re.). Getty Images
Nach Wiederanpfiff wurde es zumindest mit Blick auf Torabschlüsse besser, denn nun kamen auch die Rheinländer zu Einschussgelegenheiten. Zoller (52.) und Modeste (54.) stellten Benaglio auf die Probe. In dieser Phase kam den Kölnern zugute, dass sich die Niedersachsen immer wieder leichtfertige Ballverluste im Mittelfeld erlaubten. Dennoch hatte der VfL nach 55 Minuten die bis dato beste Chance der Begegnung: Luiz Gustavo hatte mit seinem Pfostentreffer aus kurzer Distanz Pech. Danach waren wieder die Gäste an der Reihe: Mladenovic (59.) und Modeste (62.) scheiterten an Benaglio.
Die Partie war munterer geworden, auch weil beide Mannschaften auf drei Punkte aus waren. In der 67. Minute wurde der Bann schließlich gebrochen. Ein schwacher Pass von Horn führte dazu, dass der Ball beim VfL landete: Vieirinha bediente Draxler, der das Leder aus 13 Metern zentraler Position wuchtig in die Maschen jagte. Lange konnten sich die Niedersachsen über die Führung aber nicht freuen, denn nur etwas später glich Modeste mit einem sehenswerten Schlenzer aus 16 Metern ins rechte Eck aus - 1:1 (75.). In der Schlussphase rieben sich die Akteure meist in intensiven Zweikämpfen auf, sodass sich am 1:1-Endstand nichts mehr änderte.
Während der VfL Wolfsburg bereits wieder am kommenden Samstag auf Schalke (15.30 Uhr) gefordert ist, treten die Kölner abermals sonntags an - ab 15.30 Uhr wird es beim HSV ernst, dann allerdings ohne den Gelb-gesperrten Kapitän Lehmann.