Der Mainzer Trainer Martin Schmidt veränderte die Startaufstellung gegenüber der 0:1-Niederlage in Ingolstadt auf einer Position: Muto stürmte anstelle von Cordoba. Bei den Gästen aus Mönchengladbach wechselte Coach Andre Schubert nach der 1:3-Niederlage gegen Dortmund personell und taktisch: Hinteregger (Bundesliga-Debüt) und Hofmann kamen für Elvedi und Dahoud (Schnittverletzung an der Hand). Das System glich mehr einem 4-1-4-1 als dem gewohnten 4-4-2 mit einer Doppelsechs.
19. Spieltag
Die Borussia, so wirkten die ersten Minuten, fand gut ins Spiel. Die Schubert-Elf hatte zunächst mehr Ballbesitz und verteidigte sehr hoch. Ein erstes Signal setzte jedoch der Mainzer Jairo (8.). Direkt im Anschluss hielt Karius auf der Gegenseite einen Nordtveit-Kopfball fest (9.).
Clemens' Zahlenspiel: 305 - 100 - 11
Die in den Zweikämpfen bissigeren Mainzer übernahmen fortan aber die Kontrolle, weil sie die wichtigen Duelle für sich entschieden. Dennoch blieben Torchancen auf beiden Seiten weiter rar - und so überschritt die Mainzer Torlosigkeit schon die 300-Minuten-Marke. Doch dann setzte Clemens in seinem 100. Bundesliga-Spiel der Dürreperiode ein Ende. Der Rechtsaußen wurde in der Zentrale nicht attackiert, zog aus über 20 Metern humorlos ab und überwand Sommer mit einem fiesen Flatterball (21.) - 11. BL-Tor für den 24-Jährigen.
Der Treffer gab den Rheinhessen spürbar Aufwind. Die Schmidt-Elf übernahm in dieser Phase mehr und mehr die Kontrolle, während die Fohlenelf nur noch reagierte und sich kaum befreien konnte.
Karius und Sommer reagieren glänzend
Durch zwei, drei gut vorgetragene Schnellangriffe fand die Borussen-Offensive aber zurück ins Spiel. Daraus entstand auch die größte Gelegenheit zum Ausgleich: Hofmann bediente Raffael, der am herauseilenden Karius scheiterte (35.). Auf der Gegenseite verpasste der "freischaffende Künstler" (Schubert) Malli das 2:0: Sommer fischte einen tollen Schlenzer des Deutsch-Türken noch aus dem Eck (44.).
Ohne personelle Wechsel startete der zweite Durchgang, in dem das Niveau erst einmal verflachte. Mainz kontrollierte weiterhin das Geschehen und die Mönchengladbacher Hintermannschaft war auch nicht frei von Fehlern. Nutzen konnte dies die Schmidt-Elf aber nicht.
Stindl und Raffael bringen den Ball nicht über die Linie
Die Borussia suchte nach Lösungen, fand diese aber nicht. Deshalb reagierte Coach Schubert und wechselte Hazard (für Traoré) und Hrgota (für Hofmann) ein. Mit dem neuen Duo auf dem Rasen kamen die Gäste dann auch zu einer großen Doppelchance: Erst wehrte Bussmann kurz vor der Linie einen Stindl-Kopfball ab, ehe Karius gegen Raffael die Fäuste hochriss (72.).
Die Borussia kämpfte nun, warf alles in die Waagschale und kam zu weiteren Abschlüssen. Hazard feuerte die Kugel knapp über den Querbalken (84.), ebenso Christensen, der per Volley scheiterte (89.). Doch für die Mannschaft mit der besten Chancenverwertung der Liga (37,2 Prozent) sollte es nicht mehr klappen, sodass Mainz den knappen Vorsprung über die Zeit brachte.
Gladbach spielt am 20. Spieltag wieder am Freitag, dann gegen Bremen. Mainz ist am Samstag um 15.30 Uhr zu Gast in Hannover.