Wiesbadens Trainer Markus Kauczinski veränderte seine Anfangsformation nach dem 3:0-Sieg in Elversberg doppelt: Lee fehlte mit einer Muskelverletzung und wurde durch Kade ersetzt, außerdem begann Mathisen für Angha (Bank) in der Abwehrreihe.
Auf Seiten Hannovers beorderte 96-Coach Stefan Leitl nach dem 2:2 gegen Fortuna Düsseldorf allein den nach abgesessener Gelbsperre zurückgekehrten Kunze ins defensive Mittelfeld, Vertreter Christiansen nahm wieder auf der Bank Platz.
Die Matchpläne waren ab der ersten Minute klar zu erkennen: Der SVWW überließ 96 den Ball, zog sich weit zurück und hielt die Räume eng. Hannover hatte erwartungsgemäß ein deutliches Plus in puncto Ballbesitz, das nützte den Gästen aber gegen den wasserdichten Abwehrriegel der Wiesbadener wenig. Torgelegenheiten gab es in der Anfangsphase also hüben wie drüben nicht zu bestaunen.
Wiesbaden mischt Beton und bestraft 96
Der zerstörerische Ansatz der Hausherren ging auch in der Folge auf, der erste Abschluss der Partie gehörte dann auch dem SV: Nach einer Ecke prüfte Mathisen Zieler per Kopf, der Keeper parierte souverän (23.). Und wo war die 96-Offensive? Tresoldi und Nielsen nahmen kaum am Spielgeschehen teil, die Partie plätscherte weiter im mittleren Drittel vor sich hin.
2. BUNDESLIGA, 25. SPIELTAG
Der SVWW mischte Beton, Hannovers Angriffe wirkten immer ratloser. Dann präsentierten sich die Hausherren auch noch eiskalt: Bei einem seltenen Entlastungsangriff war die 96-Viererkette zu sorglos, Prtajin bedankte sich und hämmerte Zieler die Kugel aus fünf Metern um die Ohren (33.). Die Gäste hatten weiter keine Ideen, Kovacevic sogar noch den zweiten Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Zieler (45.+1). Mit dem 1:0 und ohne wirkliche Hannover-Gelegenheit ging es in die Kabinen.
Voglsammers Blitz-Tor
Viel änderte sich nach dem Seitenwechsel nicht, sodass Stefan Leitl nach Oudennes Einwechslung zur Pause in der 52. Minute noch Angreifer Voglsammer für Kunze brachte. Der Coach bewies damit sein goldenes Händchen, keine zwei Minuten später zappelte der Ball nach Voglsammers Kopfball gegen Stritzels Laufrichtung im Netz (54.).
Die Niedersachsen waren nun besser im Spiel und erhöhten durch Ernst beinahe auf 2:1 (58.), die Wiesbadener Konter wurden immer seltener. Die Hausherren wollten den Punkt festhalten, während Hannover nun auf Sieg spielte. Nachdem in der Folge keine klaren Chancen herausgespielt werden konnten, kam mit Teuchert in der 76. Minute der vierte 96-Stürmer auf den Rasen.
96 verpasst Rang drei
Die Gäste starteten also eine Schlussoffensive, um den dritten Tabellenplatz zu erobern. Und Hannover war weiter klar besser, während die Hessen defensiv wechselten und den Punkt festhalten wollten. Tresoldi (78.) und Nielsen (84.) hatten gute Gelegenheit, auf der Gegenseite verfehlte Taffertshofer nach Ausflug von Zieler aus 30 Metern das leere Tor (84.). Weil Wiesbaden in den Schlussminuten bei sich blieb und effektiv verteidigte, verdienten sich die Hausherren schließlich einen Punkt im Abstiegskampf. 96 verpasste den Sprung auf Rang drei.
Wiesbaden muss am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) beim HSV antreten, Hannover empfängt am Samstagabend (20.30 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.