Nach dem überraschenden Sieg gegen Spitzenreiter St. Pauli (3:1), bei dem Schalke seine beste Saisonleistung gezeigt hatte, setzte Karel Geraerts wenig überraschend auf das Motto "Never change a winning team" - wie auch schon in den Spielen nach den ersten beiden Erfolgen in diesem Jahr.
Sein Gegenüber Lukas Kwasniok nahm nach dem torlosen Remis gegen den 1. FC Magdeburg nur einen Wechsel vor: Leipertz musste gegen seinen Ex-Verein (der Mittelfeldakteur spielte in der Saison 2013/14 für die Zweitvertretung der Knappen) auf der Bank Platz nehmen. Für ihn begann Zehnter.
Zahlreiche Unterbrechungen im ersten Durchgang
Mit dem vierten Heimsieg in Serie wollten die Königsblauen den Abstand auf Relegationsplatz 16 auf sieben Zähler erhöhen. Dementsprechend motiviert gingen sie in die Partie - was vor allem bei der Arbeit gegen den Ball sichtbar war.
Schalke presste hoch an und zeigte sich enorm aggressiv in den Zweikämpfen. Wenig verwunderlich war der erste Durchgang daher geprägt von Zweikämpfen und Unterbrechungen.
Karaman vom Punkt eiskalt
Paderborn, das sich durch Ansah früh angenähert hatte (4.), versuchte derweil, spielerische Lösungen gegen das Pressing zu finden. Dabei gingen die Ostwestfalen auch immer wieder ins Risiko, wofür sie letztlich bestraft wurden. Aus einem Ballverlust im Spielaufbau resultierte ein von Bilbija verursachter durchaus strittiger Handelfmeter. Karaman übernahm Verantwortung und verwandelte sicher (32.). Da Bilbija bei der letzten Aktion des ersten Durchgangs Müller nur in die Arme schoss (45.+4), blieb es nach 45 Minuten beim 1:0.
2. BUNDESLIGA, 25. SPIELTAG
Kurz nach dem Wiederanpfiff legte Schalke dann durch Lasme nach (50.). Geholfen hat der Treffer den Gelsenkirchenern aber nicht - im Gegenteil. Paderborn steigerte sich, während die Gastgeber nicht mehr derart präsent in den Zweikämpfen waren. Dies spiegelte sich auch zeitnah auf dem Videowürfel in der Veltins-Arena wider: Nachdem Bilbija (53.) und Kostons (57.) noch Hereingaben verpasst hatten, stellte Zehnter per Traumtor (Debüttreffer für den 19-Jährigen im Bundesliga-Unterhaus) den Anschluss her (60.) - der Beginn einer wilden letzten halben Stunde.
Joker stechen auf beiden Seiten
Der S04 schüttelte sich kurz und näherte sich durch Seguins Eckball, der direkt am Lattenkreuz landete (67.), wieder dem gegnerischen Tor. In der Folge rückte Schiedsrichter Robert Kampka in den Mittelpunkt. Nach einem Zweikampf zwischen Klefisch und Terodde gab der Referee auch mit Unterstützung der Videobilder keinen Elfmeter für den S04 (75.). Nur wenige Momente später zeigte Kampka dann auf der Gegenseite auf den Punkt. Den von Kalas verursachten Handelfmeter nutzte Kinsombi etwas glücklich - Müller war dran - zum Ausgleich (78.).
Für die Schlussphase wechselten beide Trainer durch (Geraerts brachte drei Neue, Kwasniok sogar vier). Damit bewies der SCP-Trainer ein goldenes Händchen. Denn sowohl Conteh, der den Treffer eingeleitet hatte, als auch Vorlagengeber Leipertz und Torschütze Klaas waren von der Bank gekommen (86.). Die Entscheidung? Mitnichten! Denn auch auf der Gegenseite stach mit Topp ebenfalls noch ein Joker (90.+2). Der Youngster rettete den Gelsenkirchenern mit einer klasse Einzelaktion immerhin noch einen Punkt.
Das Remis hilft keinem der beiden wirklich weiter. Schalke behält zwar weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, verpasste es aber sich abzusetzen. Auf der Gegenseite schloss der SCP nicht zum HSV, der Rang drei innehat, auf.
Schalke muss am kommenden Sonntag in die Hauptstadt reisen, wenn es bei Hertha BSC um Punkte geht (13.30 Uhr), der SC Paderborn empfängt bereits am Freitagabend (18.30 Uhr) Eintracht Braunschweig.