Mainz musste beim schweren Auswärtsspiel in Stuttgart gleich drei kurzfristige Ausfälle hinnehmen: Onisiwo (Oberschenkelbeschwerden), Widmer (grippaler Infekt) und Mwene (Rückenbeschwerden) mussten jeweils passen. Im Nachholspiel gegen Union Berlin (1:1) stand allerdings nur Onisiwo in der ersten Elf, so bekam Ngankam erneut eine Chance von Anfang an. Dafür war Hanche-Olsen nach langer Ausfallzeit wieder einmal von Beginn an dabei. Da Costa musste ebenso wie Fernandes, Krauß und Barreiro weichen - zudem starteten noch Guilavogui, Kohr und Papela. Ajorque spielte mit Maske nach Nasenbeinbruch.
Auch der VfB, der noch etwas am bitteren 2:3-Pokalaus bei Bayer 04 Leverkusen zu knabbern hatte, musste kurzfristig umstellen. Weil Nübel sich mit Hüftproblemen abgemeldet hatte, hütete Bredlow das Tor der Schwaben. Außerdem bekamen Stenzel und Leweling den Vorzug vor Rouault und Vagnoman.
Die Partie begann schwungvoll, Undav hatte für Stuttgart direkt in Minute eins eine gute Möglichkeit (1.). Doch auch die Mainzer, die aufgrund der vielen Ausfälle etwas ungewohnt angeordnet waren, kamen gut in die Partie: Caci scheiterte aus kurzer Distanz und spitzem Winkel am Außenpfosten (2.). Fan-Proteste gegen die Entscheidung der DFL zum Investoren-Einstieg ab Minute neun unterbrachen den temporeichen Start in die Partie.
Mainz fast mit Blitzstart
Unmittelbar nach Wiederaufnahme des Spiels nach rund 15-minütiger Unterbrechung traf Papela eine Ngankam-Flanke nicht richtig und ließ so die Führungschance liegen (24.). Die Gäste präsentierten sich aber weiter mutig, suchten immer wieder den Weg nach vorne, im letzten Drittel fehlte es allerdings an der letzten Genauigkeit. Beispiel gefällig? In Minute 37 verpasste erst Burkardt eine scharfe Kohr-Hereingabe, dann kam auch Ngankam dahinter nicht richtig hin.
21. Spieltag
Stuttgarter Doppelschlag
Danach übernahm der VfB, der durch Karazor zuvor schon eine gute Schusschance verzeichnet hatte (29.). immer mehr die Spielkontrolle. Nach einem Konter schaffte es Führich alleine vor Zentner nicht, den Mainzer Kapitän zu überwinden. Fünf Minuten später war Zentner dann aber geschlagen: Eine Stenzel-Flanke rutschte an den zweiten Pfosten zu Mittelstädt durch. Der Aufsetzer landete präzise im langen Eck (45.+2).
Leweling machte - erneut nach Vorlage von Stenzel - kurz darauf den Doppelschlag perfekt (45.+5). Beinahe hätte diese Kombination noch einmal funktioniert, doch Zentner verhinderte mit einer Beinabwehr einen höheren Pausenrückstand (45.+8).
Siewert reagiert, Hoeneß auch - Stuttgart trifft
Zum zweiten Durchgang brachte FSV-Trainer Jan Siewert Richter, Lee sowie Barreiro und stellte defensiv auf Viererkette um. Seiner Mannschaft gab das etwas mehr Sicherheit, dennoch blieb das bestimmende Team der VfB. Leweling brach wieder einmal durch, scheiterte allerdings erneut am gut reagierenden Zentner (53.).
Nach etwas mehr als einer Stunde reagierte auch Sebastian Hoeneß auf die neue Grundordnung der Gäste und stellte mit der Hereinnahme von Rouault und Vagnoman auf eine defensive Dreierkette um - außerdem gab Guirassy sein Comeback nach dem Afrika-Cup. So richtig Zug entwickelte der VfB dann aber nicht mehr, trotzdem reichte es noch zu einem Treffer. Undav wackelte nach einem langen Ball von Rouault den eingewechselten Krauß aus und traf zur Vorentscheidung (73.).
Ajorques Anschluss kommt zu spät
Zwar gelang Ajorque kurz darauf nach einem weiten Amiri-Freistoß und Guilavogui-Verlängerung noch der Anschlusstreffer (76.), viel mehr ließ eine stabile Stuttgarter Defensive aber nicht zu.
Damit bleiben die Nullfünfer auch im elften Spiel in Serie sieglos. Der VfB hingegen nutzte den Patzer von Leipzig (2:2 in Augsburg) aus und baute den Vorsprung auf Rang fünf auf nun sechs Punkte aus.
Am kommenden Samstag reist Stuttgart nach Darmstadt, Mainz hat zur gleichen Zeit den FC Augsburg zu Gast - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.