VfB-Coach Sebastian Hoeneß war zum Umbauen gezwungen, nachdem sich Undav beim 2:1-Sieg in Darmstadt einen Muskelfaserriss zugezogen und Stenzel die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Stattdessen spielten Millot und Vagnoman von Beginn an. Außerdem durften Rouault und Jeong anstelle des unter der Woche angeschlagenen Mittelstädt und Leweling (beide Bank) ran.
Jeong, der erstmals seit November wieder in der Startformation stand, verzeichnete die ersten beiden Abschlüsse für die Schwaben (13., 14.), nachdem zuvor Thielmann auf der Gegenseite für eine erste Gelegenheit gesorgt hatte (3.). Nach unkonzentrierter Anfangsphase erhöhten die Schwaben zwischenzeitlich den Druck, Guirassy vergab per Kopf die erste Großchance der Partie (17.). Allerdings blieb es eine kurze Druckphase, aus der sich die gut sortierten Gäste schnell wieder befreien konnte.
Köln verteidigt diszipliniert - Stuttgart fehlerbehaftet
Kölns Defensive zeigte sich diszipliniert - auch ohne den kurzfristig erkrankten Hübers, der in der Startelf fehlte. Dafür kehrte der bei der 0:1-Niederlage gegen Bremen gesperrte Chabot ins Abwehrzentrum zurück. Außerdem spielte Carstensen statt Schmitz, offensiv musste Maina für Diehl weichen - der 19-Jährige feierte damit sein Startelf-Debüt ausgerechnet gegen den Verein, für den er ab Sommer auflaufen könnte. Bei einem der gelegentlichen Kölner Konter zeigte er seinem potenziell neuen Arbeitgeber sein Tempo und prüfte Bredlow, der erneut den verletzten Nübel vertrat (21.).
Zwar spielte sich das Geschehen in der Regel in der Kölner Hälfte statt, doch vom VfB kam spätestens ab einem harmlosen Millot-Schuss Mitte des ersten Durchgangs (23.) offensiv nur noch sehr wenig. Es fehlten die klaren Aktionen - aufgrund von einigen Abspielfehlern der Stuttgarter, aber auch aufgrund der konzentrierten und vielbeinigen Abwehr der Rheinländer. Nur ein Freistoß von Führich (45.+3) sorgte vor dem Pausenpfiff noch einmal für etwas Gefahr.
Bundesliga, 23. spieltag
Martel kontert Millot
Nach Wiederbeginn zeigte Stuttgart dann aber wieder Stuttgart-Fußball - zumindest in einer Situation: Führich brach nach einem Dribbling und tollem Doppelpass mit Ito links durch und bediente Millot mustergültig, der Franzose musste nur noch einschieben (53.). Schultz reagierte mit einem Doppelwechsel, unter anderem kam Maina für Diehl - und glänzte direkt als Vorbereiter. Nach einer zunächst geklärten Ecke brachte der Joker den Ball zurück in die Gefahrenzone, wo sich Vagnoman verschätzte und Martel daraufhin aus kurzer Distanz den Ausgleich erzielen konnte (62.).
Das Spiel nahm durch die beiden Tore deutlich an Fahrt auf. Stuttgart erhöhte die Schlagzahl, Schwäbe verhinderte mit einer absoluten Glanzparade den Doppelpack von Millot (68.). Doch auch Köln suchte vermehrt den Weg nach vorne und wurde durch Martels abgefälschten Distanzschuss erneut vorstellig (75.). Auch die größte Chance auf den Siegtreffern gehörte den Gästen, nachdem Ito fatal wegrutschte und die Tür für Alidou öffnete. Der Joker war frei durch, zog an Bredlow vorbei - und setzte den Ball dann nur ans Außennetz (85.).
Es war die letzte Aktion einer Partie, die letztlich nicht unverdient 1:1 endete. Stuttgarts Serie nach zuletzt vier Liga-Siegen in Folge ist damit gerissen. Am nächsten Samstag in Wolfsburg (18.30 Uhr) können die Schwaben die nächste Serie starten, Köln hat einen Tag später Spitzenreiter Leverkusen zum Derby zu Gast (15.30 Uhr).