Essens Coach Markus Högner reagierte mit einer Änderungen an seiner Startelf auf die 2:3-Niederlage gegen RB Leipzig: Elmazi verdrängte in der Offensive Berentzen auf die Bank und startete vor der Essener Rekordkulisse von 4652 Fans im Stadion an der Hafenstraße (bislang 3630 im Mai ebenfalls gegen Bayern).
Bayern-Trainer Alexander Straus brachte nach dem souveränen 2:0-Erfolg gegen den 1. FC Köln ebenfalls nur eine frische Spielerin: Bühl begann für Magull. Die in der Vorwoche ein- und ausgewechselte Nationalspielerin Lohmann fehlte mit einer Bänder- und Sprunggelenksverletzung.
Vom Anpfiff weg versuchte der FC Bayern, seine individuelle Klasse in die Waagschale zu werfen und baute Druck auf. Essen stand zunächst tief und setzte auf gelegentliche schnelle Gegenstöße. Allerdings agierte der Deutsche Meister konzentriert und abgeklärt, die Führung war eigentlich nur eine Frage der Zeit.
Und in der 13. Minute war es dann soweit. Nach einer tollen Vorarbeit von Schüller war Harder im Fünfmeterraum einen Schritt schneller als Winkler und spitzelte aus kurzer Distanz den Ball über die Linie. Allerdings prallte die Dänin dabei mit der SGS-Keeperin zusammen und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen. Zwar probierte es die Torschützin nochmals, doch in der 17. Minute musste sie gegen Magull ausgetauscht werden, mit dick bandagiertem rechten Knie humpelte sie in die Kabine.
Bundesliga, 3. Spieltag
Die Bayern-Frauen ließen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen - im Gegenteil. In der 24. Minute stand Schüller nach einer Bühl-Flanke sträflich frei, die Nationalspielerin hatte keine Mühe, zum 2:0 einzuköpfen. Und fast hätte Schüller in der 41. Minute noch auf 3:0 gestellt, doch Winkler verhinderte mit einem tollen Reflex ein zweites Tor der Bayern-Mittelfeldspielerin. Essen konnte sich in Durchgang eins nur selten aus der Umklammerung befreien. Ein Distanzschuss von Maier (42.) war die gefährlichste Situation, die FCB-Torfrau Grohs aber vor keinerlei Probleme stellte.
Auch in der zweiten Hälfte blieben die Bayern das dominierende Team. Routiniert ließ der FCB Ball und Gegnerinnen laufen, allerdings fehlte vor dem SGS-Tor nun die letzte Durchschlagskraft.
So hatte Dallmann in der 52. Minute eine Schusschance, ihr Versuch aus zentraler Position strich aber um Haaresbreite am linken Pfosten vorbei. In der 74. Minute hatte Magull schon den Torschrei auf den Lippen, doch im allerletzten Moment spitzelte eine Essener Abwehrspielerin der Vize-Europameisterin noch den Ball weg. Und in der Nachspielzeit verhinderte Winkler erneut gegen Magull das dritte Gegentor (90.+1).
Per Standard: Kowalski hat Essens beste Chance
Wie in Durchgang eins konnte sich Essen nur selten aus der Umklammerung der Bayern befreien. Einzig durch Standards gelangen Torannäherungen. In der 58. Minute zirkelte Kowalski von der linken Seite einen Freistoß aus spitzem Winkel direkt auf das Tor, doch Grohs ließ sich nicht überlisten und parierte. Für mehr Gefahr konnten die Westdeutschen nicht mehr sorgen.
So verstrich die Schlussphase auch ohne große Höhepunkte, die Partie trudelte dem Ende entgegen. Die Essenerinnen konnten nicht mehr zulegen, die Bayern wollten nicht mehr und schalteten in den Verwaltungsmodus. So blieb es beim letztendlich hochverdienten Erfolg der Münchnerinnen, die sich einzig die Torausbeute vorzuwerfen hatten. Essen hatte bis auf den Freistoß eigentlich keine Chance, hielt die Niederlage aber in Grenzen.
Die SGS Essen bestreitet ihre nächste Partie unter Flutlicht beim MSV Duisburg (Montag, 16. Oktober, 19.30 Uhr), wohingegen die Bayern schon am Samstag (17.55 Uhr, LIVE! bei kicker) zum Top-Spiel gegen Eintracht Frankfurt laden.