Schalke-Coach Domenico Tedesco beließ es nach dem etwas unglücklichen 1:1 gegen den FC Porto am 1. Spieltag der neuen Champions-League-Saison bei zwei Wechseln: Der erst im Sommer aus München geholte Rudy durfte anstelle von Bentaleb (Bank) gegen seinen Ex-Klub von Beginn an ran, außerdem startete Di Santo für Serdar (nicht im Kader).
Bayern-Cheftrainer Niko Kovac, der seit Amtsübernahme bis dato sechs Siege mit teils dominanten Auftritten in sechs Pflichtspielen eingefahren hatte, nahm indes im Vergleich zum 2:0 in der Königsklasse gegen Benfica Lissabon vier Veränderungen vor: Süle, Thiago, Müller und der im Sommer aus Schalke geholte Goretzka standen von Beginn auf dem Feld, Boateng, Javi Martinez, Robben und der in Lissabon starke Renato Sanches blieb vorerst draußen.
Rudy hilft - und James nickt ein
Neben dem Duell mit dem jeweiligen Ex-Klub (Rudy und Goretzka) war dies im Übrigen auch für den früheren S04-Profi Neuer ein besonderes Spiel: Der Nationaltorwart absolvierte an diesem Abend sein 350. Bundesliga-Spiel (194 davon für den FCB). Genau daran hätte der 32-Jährige auch lange Zeit denken können, denn auf sein Tor kam so gut wie gar nichts: Königsblau stellte sich im 3-5-2-System äußerst tief auf und musste über sich ergehen lassen, wie ein ballsicherer wie druckvoller FC Bayern das Geschehen vollends dominierte.
Nach ersten Annäherungen über Müller (3.) und nochmals über den Weltmeister von 2014, der dieses Mal aus bester Lage überhastet verzog (6.), stand es dann auch schon 1:0 für den FCB - und zwar verdient: Nach einer Kimmich-Ecke von der rechten Seite tauchte James, der von Gegenspieler Rudy nicht eng genug gedeckt wurde, am ersten Pfosten auf und nickte zur Führung ein (8.).
Fährmann und die Latte retten
Bei besserer Chancenverwertung hätte die Führung gar noch höher ausfallen können: James scheiterte frei vor Fährmann (25.), Alaba feuerte einen Freistoß aus etwas 30 Metern Entfernung an die Querlatte (29.) und Hummels köpfte knapp drüber (32.). Es blieb somit beim 1:0 zur Pause - was auch daran lag, dass sich Schalke trotz der genannten Möglichkeiten im Gesamtverbund besser anstellte und auch selbst im Angriff ein paar Nadelstiche setzen konnte. Richtige Hochkaräter sprangen hier aber nicht heraus.
Bundesliga, 4. Spieltag
James kann es selbst nicht glauben
Der Rekordmeister startete dann ganz gemächlich in die zweiten 45 Minuten, der Ball wurde locker hin- und hergeschoben und nicht unbedingt raumgewinnend nach vorne gespielt. Schalke indes lauerte auf Fehler und schnelle Kontermöglichkeiten. Diese gab es aber lange Zeit nicht - dafür aber die riesige Chance für den FC Bayern zum 2:0: Nach feinem Querpass von Ribery stand James wenige Meter vor dem leeren (!) Tor - und schob die Kugel links am Pfosten vorbei (50.). Der Kolumbianer warf sich im Anschluss die Hände vors Gesicht. Beinahe hätte sich das zudem gerächt: Embolo vergab wenig später auf der anderen Seite die gute Chance aufs 1:1 (53.).
James fällt, Lewandowski trifft
Insgesamt blieb es indes dabei, dass die Königsblauen gut standen und gegen einen spielerisch klar besseren FC Bayern wenig zuließen. Ein weiterer indiviueller Fehler an diesem Abend machte allen königsblauen Plänen jedoch einen Strich durch die Rechnung: Schöpf foulte James klar im Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Lewandowski rechts ins untere Eck zum vorentscheidenden 2:0 (64.) - was insgesamt auch so verdient war.
Die Entscheidung: Robert Lewandowski trifft via Elfmeter zum 2:0. imago
Wenig verwunderlich passierte in der Schlussphase dann wenig: S04-Joker Harit konnte immerhin ein paar kleinere Impulse nach vorn setzen, während Alaba mit seinem nächsten Freistoßkracher an diesem Abend an einer starken Parade von Fährmann verzweifelte (78.). Am Ende blieb es beim souveränen wie hochverdienten 2:0 für den Meister, womit Neuer (350. Bundesliga-Spiel) auch in seinem 13. Spiel gegen den Ex-Klub ohne Niederlage blieb (zehn Sieg, drei Remis).
Für Schalke 04, das nach dieser Pleite auch im vierten Ligaspiel ohne Punkte bleibt, geht es im Zuge einer englischen Woche (20.30 Uhr) beim SC Freiburg am Dienstag weiter. Der FC Bayern, souveräner Tabellenführer, empfängt den FC Augsburg ebenfalls am Dienstag (20.30 Uhr).
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