Hertha-Trainer Pal Dardai brachte nach dem 2:2-Unentschieden in Wolfsburg Lustenberger im Abwehrzentrum für den verletzten Torunarigha.
Gladbach-Coach Dieter Hecking setzte auf exakt die Startformation, die zuletzt den 2:1-Sieg gegen Schalke 04 eingefahren hatte.
Das Spiel begann mit dem Austausch zweier Großchancen: Zunächst legte Hazard den Ball nach einem Sololauf flach am linken Pfosten vorbei (4.), auf der Gegenseite köpfte Duda freistehend aus wenigen Metern nach Kalou-Flanke drüber (5.). Danach verflachte die Begegnung für eine ganze Weile und war geprägt durch technische Fehler und Fouls.
Berlin trat dann nach gut 20 Minuten aufs Gaspedal und kam zu Chancen (Kalou nach Lazaro-Ecke, 23.; Ibisevic wird nach Lazaro-Flanke von Ginter geblockt, 27.), geriet dann jedoch plötzlich in Rückstand. Stark brachte Gegenspieler Johnson nach einem langen Ball zu Fall, Hazard verwandelte eiskalt vom Punkt zum 0:1 (29.). Auch im vierten Saisonspiel hatte die Dardai-Elf somit einen Elfmeter verursacht - Bundesliga-Novum!
Herthas starke Reaktion
Bundesliga, 4. Spieltag
Doch die Antwort der Herthaner war bemerkenswert. Weniger als eine Minute später zappelte der Ball wieder im Netz: Ibisevic köpfte eine Plattenhardt-Flanke unbedrängt und präzise ein (30.). Der Jubel war kaum verklungen, als Lazaro eine weitere Hereingabe von links, diesmal geschlagen von Dilrosun, ebenfalls per Kopf zum 2:1 für die Hausherren veredelte (34.). Die Borussia schwamm, Sommer verhinderte per Glanztat gegen Grujic das 1:3 (37.). Der Serbe köpfte nach der folgenden Ecke um Zentimeter rechts vorbei. Kaum Zeit zum Durchschnaufen für die Gäste, die nur noch einmal vor dem Pausenpfiff vorne auftauchten: Plea nahm nach einem langen Ball ungeahndet die Hand zu Hilfe und scheiterte anschließend an Jarstein (43.). Mit 2:1 ging es in die Kabinen.
Dieter Hecking brachte Herrmann und Neuhaus für den zweiten Abschnitt und stellte auch taktisch um. Spielbestimmend agierte weiterhin die Hertha, die durch Plattenhardt und Ibisevic auch für Gefahr sorgte. Dann plötzlich ein Lebenszeichen der Gäste: Herrmann schickte Plea sehenswert auf die Reise, doch der Franzose legte seinen Abschluss frei vor Jarstein um Zentimeter rechts am Tor vorbei (54.).
Die Borussia war drin im Spiel, weil Hertha zunächst vor allem verwaltete. Plea und Neuhaus (beide 61.) zeigten sich vorne, doch dann fiel plötzlich das 3:1 für die Hausherren. Kalou schüttelte Strobl beim Konter auf dem rechten Flügel ab wie eine lästige Fliege, seine passgenaue Hereingabe musste Ibisevic nur noch über die Linie drücken (63.).
Plea verkürzt, Herrmann foult Grujic hart
Durch war Berlin noch nicht, weil auf der Gegenseite Plea im offenen Schlagabtausch nach Herrmanns starker Flanke per Kopf verkürzte (67.). Sekunden später sorgte Herrmann dann für eine weniger schöne Szene, als er Grujic bei einem üblen Tackling am Sprunggelenk verletzte und mit Gelb davonkam (69.). Der Herthaner musste durch Skjelbred ersetzt werden (72.).
Den folgenden Lazaro-Freistoß köpfte Stark an den Innenpfosten, doch Berlin musste dem nicht lange nachtrauern. Denn Duda vollendete nach Vorarbeit von Skjelbred und Lazaro per Linksschuss kurz darauf zum 4:2 (73.). Gladbach gab sich keineswegs auf, doch Plea hatte zweimal nicht das nötige Schussglück: In der 82. Minute parierte Jarstein stark, in der 89. Minute rettete Lustenberger für seinen Schlussmann auf der Torlinie. Fünf Minuten später durfte Berlin einen verdienten Heimsieg bejubeln.
Hertha BSC tritt am Dienstag (18.30 Uhr) in Bremen an. Gladbach empfängt am Mittwoch (20.30) die Eintracht aus Frankfurt.