Nach dem dritten Unentschieden in Folge beim 1:1 in Münster nahm Sandhausens Coach Jens Keller keine Veränderung vor, hätte dies am liebsten wohl aber nach wenigen Minuten gemacht. Denn den Gästen aus Regensburg gelang ein Traumstart. Mit der ersten Standardsituation ging der Jahn in Führung. Geipls Freistoß verlängerte Ballas Richtung Ganaus, der Stürmer blieb eiskalt (3.). Noch dicker kam es für Sandhausen in der 8. Minute. Anspachs Eckstoß köpfte Viet am ersten Pfosten ohne viel Mühe ein.
Traumstart auf der einen, katastrophaler Beginn auf der anderen Seite. Die Fortsetzung dann in der 11. Minute: Kother tauchte nach dem nächsten Geipl-Freistoß völlig frei auf und war ebenfalls mit dem Kopf zur Stelle - 3:0 für den Jahn.
Dem Traumstart folgt hinten ein Doppelschlag
SSV-Coach Joe Enochs, der nach dem 1:3 gegen Rot-Weiss Essen einzig Torschützen Viet für Hein in die Startelf beorderte, konnte jedoch nur kurz jubeln. Greil erzielte nach Zanders Vorlage per Kopfball-Bogenlampe den ersten Sandhäuser Treffer mit dem ersten Torschuss (13.). Dass auch der Jahn Probleme mit Standards haben kann, zeigte dann eine Weik-Ecke. Denn in der 15. Minute konnte Ben Balla völlig unbedrängt einköpfen - 2:3.
Spieler des Spiels
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | GP Stadion am Hardtwald |
| Zuschauer | 3.738 |
Nach dieser extrem turbulenten Phase erlaubte sich die Partie doch mal eine Verschnaufpause. Beide Mannschaften suchten nach Orientierung. Denn bis dato fand fast jeder Abschluss sein Ziel, die Ausgangslage beider Teams änderte sich innerhalb von wenigen Augenblicken grundlegend. Sandhausen hatte in der Folge deutlich mehr Ballbesitz und Angriffe.
Es blieb ein temporeiches Spiel mit offenem Visier, in dem aber auch resolut und teils auch hart gespielt wurde. Schiedsrichter Florian Badstübner zückte allein im ersten Durchgang fünf Verwarnungen. Ein Tor war aber dann doch noch zu bestaunen, und das trifft hier tatsächlich zu.
Burcu trifft sehenswert
Zander eroberte zunächst mit viel Körpereinsatz den Ball von Kother, flankte dann von der Mittellinie in den Rückraum, wo sich Burcu die Kugel selbst vorlegte und aus der Drehung sehenswert abzog (38.). Mit 3:3 ging es nach einer Achterbahnfahrt in die Kabinen - und somit war quasi alles wieder auf Anfang gestellt.
3. Liga, 26. Spieltag
Der zweite Durchgang begann deutlich gemächlicher als der erste. Tennisbälle aus dem Sandhäuser Block sorgten für eine kurze Spielunterbrechung. Nach einigem Abtasten war dann Winter-Neuzugang Greil zur Stelle: Ballas vertraute bei einem langen Ball auf Weidinger, der Keeper schlug den Ball zwar weg, allerdings viel zu kurz und in die Füße von Stürmer Greil. Dieser traf das leere Jahn-Tor aus anspruchsvoller Distanz sehenswert zur ersten SVS-Führung (60.).
Mit Wut im Bauch ob der verspielten Führung drückte nun wieder der SSV Jahn. Faber (64.) und Huth (65.) hatten gute Gelegenheiten, doch es schlug die Heimelf zu. Ehlich bediente den mitgelaufenen Burcu, der seine starke Leistung in der 68. Minute mit dem Doppelpack krönte.
Jede Menge Wechsel sorgten in der Folge für einen Bruch im Spiel. Zwei dieser Joker rückten allerdings in der 81. Minute in den Fokus. Eisenhuth traf Otto unglücklich, aber auch unstrittig am Fuß. Den fälligen Elfmeter verwandelte der gefoulte Otto selbst zum 6:3-Endstand.
Beeindruckendes Comeback
Aus einem 0:3-Rückstand machte der SV Sandhausen in einer spektakulärem Partie tatsächlich noch einen 6:3-Heimsieg. Jahn musste so zum zweiten Mal in Folge den Platz als Verlierer verlassen, die Kurpfälzer bleiben den Aufstiegsrängen auf den Fersen.
Sandhausen ist nächste Woche Samstag (14 Uhr) zu Gast bei Viktoria Köln. Für die Regensburger geht es zeitgleich mit einem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue weiter.
