Was auch immer KSC-Coach Christian Eichner in der Pause gesagt hat: Er traf den Ton. 45 Minuten lang war seine Mannschaft deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben. Karlsruhe hatte zu uninspiriert gespielt, Karlsruhe hatte die Zielstrebigkeit vermissen lassen, Karlsruhe hatte nicht erkennen lassen, wer der Zweit- und wer der Drittligist ist.
Der KSC war ja als Favorit in die Partie gegangen, musste im ersten Abschnitt aber anerkennen, dass der TSV 1860 München das bessere Team war. Erst nach dem Seitenwechsel fand Eichners Elf zu sich - und löste am Ende doch die Eintrittskarte fürs Viertelfinale.
KSC wieder im 4-3-3
Nach dem 2:2 in Darmstadt hatte Eichner Breithaupt für van Rhijn aufgeboten und seine Mannschaft wieder in einem 4-3-3 angeordnet, Sechzigs Coach Michael Köllner wechselte ebenfalls einmal im Vergleich zum 3:2 gegen Wehen Wiesbaden: Tallig ersetzte den verletzten Willsch, der mit einer Reizung an der Patellasehne passen musste.
Es dauerte zehn Minuten, ehe Bär den ersten Schuss des Abends abgab, wenig später hatte Greilinger das 1:0 für die Löwen auf dem Fuß, doch KSC-Torwart Gersbeck war zur Stelle und parierte (13.). Karlsruhe hatte zwar auch schon im ersten Durchgang mehr Ballbesitz, verstand es allerdings nicht, Sechzig in Verlegenheit zu bringen. Die beste Möglichkeit entsprang einem Foulspiel: Heise prüfte Hiller mit einem Freistoß aus der Distanz - gehalten (40.).
Zwei Chancen für Schleusener
DFB-Pokal - Achtelfinale
Nach der Pause trat der KSC ganz anders auf. Nun spielten die Badener schneller, konsequenter und geradliniger. Die Konsequenz: ein Pfostenschuss von Schleusener (51., den Abpraller verwertete Cueto, allerdings aus Abseitsposition) und eine gute Schusschance des Ex-Nürnbergers (63.).
Der Zweitligist hatte nun den Hut auf, das Führungstor war nur logisch: Grätschend blockte Greilinger eine Flanke mit dem Arm, Schiedsrichter Martin Petersen zeigte zu Recht auf den Punkt, Wanitzek verwandelte sicher (69.).
Nun musste Sechzig in die Offensive gehen - und Sechzig ging in die Offensive. Köllners Team rannte an und erarbeitete sich zwei Großchancen, doch weder Tallig (76.) noch Steinhart (90.+4) trafen.
So behauptete sich Karlsruhe und zog zum ersten Mal seit 1997 wieder ins Viertelfinale ein. Ein großer Erfolg, der dem KSC Schwung für die nächsten Aufgaben verleihen dürfte. Am Sonntag (13.30 Uhr) trifft Eichners Mannschaft auf den SV Sandhausen, 1860 spielt bereits am Samstag (14 Uhr) beim Stadtrivalen Türkgücü.