Kölns Trainer Steffen Baumgart rotierte nach dem 0:4 bei Bayern München gleich auf sechs Positionen und gab somit einigen Stammkräften eine Pause: Für Schmitz, Özcan, Schaub, Duda, Kainz und Modeste (alle Bank) begannen Ehizibue, Jannes Horn, Thielmann, Ljubicic, Schindler und Andersson.
HSV-Coach Tim Walter stellte nach dem 1:1 in Dresden zum Rückrundenauftakt nur zweimal um. Gyamerah und Kinsombi (beide Bank) wurden durch Muheim und Wintzheimer ersetzt.
Offene Partie mit guten Chancen
DFB-Pokal - Achtelfinale
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| Stadion | Rhein-Energie-Stadion |
| Zuschauer | 750 (ausverkauft) |
Beide Mannschaften spielten von Beginn an nach vorne und waren bemüht, sich im Mittelfeld nicht lange aufzuhalten. Andersson hatte früh mit einem Kopfball eine gute Gelegenheit, scheiterte aber am gut reagierenden Heuer Fernandes (7.). Zunächst erspielten sich die Domstädter anschließend ein Übergewicht - und hatten durch Uth in der 21. Minute eine dicke Chance, nachdem dem HSV-Keeper ein schwerer Abspielfehler im eigenen Strafraum unterlaufen war. Doch Uth zögerte, anstatt direkt abzuschließen und so konnte Schonlau gerade noch entscheidend abfälschen.
Nach der besten Phase des FC übernahm plötzlich in der Schlussviertelstunde vor der Halbzeit der HSV mehr Spielanteile. Nach einem aus abseitsverdächtiger Position gestarteten Angriff landete der Ball eher zufällig bei Glatzel in bester Position, der aber knapp über das Tor abschloss (35.). Beinahe wäre die erste Hälfte dennoch mit einer Hamburger Führung zu Ende gegangen. Doch Heyer traf nach feiner Einzelleistung den linken Pfosten, ehe Kittel den Nachschuss - ebenfalls aus bester Position - hauchdünn neben das Kölner Tor setzte (45.+1). Nach einer insgesamt ausgeglichenen ersten Hälfte blieb es daher torlos.
Heuer Fernandes hellwach
Im Stile der ersten Hälfte ging es auch nach der Pause weiter. Und wieder war es der FC, der zuerst gefährlich wurde. Heuer Fernandes parierte aber aufmerksam gegen Thielmann und Andersson (47., 49). Baumgart brachte dann nach und nach mit Modeste und Özcan sowie Schmitz drei etatmäßige Stammkräfte - hatte aber zunächst Glück, dass Hector nach einem Foul an Heyer knapp vor dem eigenen Strafraum nicht die Ampelkarte sah (72.). Den fälligen Freistoß von Kittel entschärfte Schwäbe gekonnt (73.).
Nachdem Joker Modeste zunächst per Kopf knapp an Heuer Fernandes gescheitert war (77.), war es wie in der ersten Hälfte Hamburg, das in der Schlussphase einem Treffer näher kam. Heyer scheiterte aus allerdings sehr spitzem Winkel wieder am Aluminium - diesmal am Außenpfosten (82.). Köln dagegen agierte oft zu unpräzise. Beispiel: Ljubicic ließ eine potenziell dicke Chance für sein Team schon im Ansatz liegen, als er - nach Fehlpass von Heuer Fernandes - direkt den meterweit im Abseits stehenden Modeste anspielte (88.).
Glatzel vollstreckt, Modeste in letzter Sekunde
Nachdem beide Teams in nahezu allen statischen Kategorien nahe beieinander lagen, folgte die fast schon logische Verlängerung. In dieser hatte der HSV den besseren Start. Denn in der 92. Minute veredelte Glatzel per Kopf einen sehenswerten Angriff über Alidou und Vorlagengeber Kittel in die Maschen.
Lange sah es danach so aus, als würden die Hanseaten den knappen Vorsprung ins Ziel retten können, zumal der bemühte FC kein richtiges Mittel mehr fand, um zu klaren Chancen zu kommen. Doch nach kurzem Halten von Schonlau gegen Modeste gab es in der 120. Minute Strafstoß für die Kölner, den Modeste schließlich mit der letzten Aktion vor Abpfiff souverän zum 1:1 verwandelte (120.+1).
Kainz und die zwei Kontakte
Im Elfmeterschießen wurde es am Ende kurios: Nachdem mit Özcan gleich mit dem ersten Versuch und bei Hamburg Kittel mit dem zweiten je ein Spieler am gegnerischen Torwart gescheitert war, ging es bis zum zehnten Versuch von Kainz gleichauf weiter. Der Österreicher schoss den Ball bei seinem Versuch zwar irgendwie ins Tor, weil er bei der Ausführung ausrutschte und sich so selbst an den Fuß schoss. Doch Referee Schlager pfiff das Elfmeterschießen daraufhin - wegen der unerlaubten zwei Kontakte bei der Ausführung - ab. Zur Freude der Hanseaten, die damit ins Viertelfinale einzogen.
Die Kölner treten in der Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr) beim VfL Bochum an. Der HSV empfängt in der 2. Liga bereits am Freitag (18.30 Uhr) den FC St. Pauli zum Hamburger Stadtderby.
