Lauterns Coach Dirk Schuster musste nach dem 0:2 in Darmstadt auf Flügelspieler Redondo verzichten, der sich im Spiel beim Spitzenreiter einen Muskelfaserriss zugezogen hatte und durch Hanslik ersetzt wurde. Daneben nominierte Schuster Durm und Bormuth in die Startelf - Zuck und Klement mussten erstmal zuschauen.
Nach dem eindrucksvollen 5:2 gegen Karlsruhe sah Heidenheims Trainer Frank Schmidt keinen großen Anlass zur Rotation und ersetzte einzig Kühlwetter (Bank) durch Sessa.
Die Anfangsphase des Spiels ließ auf ein munteres Spiel hoffen, doch die offensiven Bemühungen beider Mannschaften hielten nicht allzu lange an. Bis auf ein paar wenige ungefährliche Standardsituationen sahen die Zuschauer auf dem Betzenberg ein sehr zähes Spiel, das hauptsächlich zwischen den Strafräumen stattfand.
Durm mit der einzigen Möglichkeit in der ersten Hälfte
Sowohl die Gastgeber als auch der FCH standen defensiv gut gestaffelt, was auch dazu führte, dass die Top-Scorer Boyd (FCK) und der Heidenheimer Kleindienst größtenteils unsichtbar blieben. Eine Möglichkeit gab es dann aber doch: Lauterns Linksverteidiger Durm traf in der 23. Minute aber nur das Außennetz.
2. Bundesliga - 26. Spieltag
Die Heidenheimer hatten zwar mehr Ballbesitz, wussten damit jedoch nur wenig anzufangen, oft waren weite Bälle die Notlösung. Gegen Ende des ersten Durchgangs wurde es nochmal ein bisschen hitzig, sowohl Beste als auch Hanslik und Sessa sahen jeweils die Gelbe Karte. Danach war Halbzeit.
Eiskalter Kleindienst schockt Lautern - Pick erhöht
Kaiserslautern kam besser aus der Pause und spielte mutig nach vorne, Boyd verpasste aber in der 49. Minute den Abschluss. Und so kam es, dass Heidenheim, wie schon so oft, wahnsinnig effizient agierte und mit der ersten guten Möglichkeit in Führung ging: Kleindienst traf nach 53 Minuten und ließ den Betzenberg verstummen.
Der Rückstand brachte die Pfälzer völlig aus dem Konzept, in der Folge brachten die Gastgeber zumindest offensiv nichts Brauchbares mehr auf den Rasen, sodass Pick eine Viertelstunde vor Schluss mit seinem Sonntagsschuss für die vermeintliche Vorentscheidung sorgte.
Kleindienst vergibt Vorentscheidung
Schuster reagierte und wechselte: Mit de Preville, Lobinger und Zuck kamen drei frische Kräfte ins Spiel. Lobinger besorgte nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung dann beinahe den Anschlusstreffer, verpasste nach Hereingabe von Opoku allerdings knapp am rechten Pfosten (81.) und auch de Previlles Distanzschuss in der 87. Minute wurde nicht gefährlich.
Schon in der Nachspielzeit stieg Tomiak dann nochmal im eigenen Sechzehner zu hart gegen Kühlwetter ein und verursachte so einen Strafstoß, den Kleindienst in der zweiten Extra-Minute jedoch nur an den rechten Außenpfosten setzte.
Pfälzer Wahnsinn in der Nachspielzeit
Im direkten Gegenangriff legte Opoku am linken Strafraumeck für de Preville auf, der den Ball gefühlvoll zum späten Anschlusstreffer einnetzte. Zu spät? Weit gefehlt! Die vierminütige Nachspielzeit war schon abgelaufen, da rollte noch einmal ein Lauterer Angriff in Heidenheims Hälfte, an dessen Ende Hercher nach Vorlage von Kraus tatsächlich noch zum Ausgleich traf und den Betzenberg beben ließ (90+5.).
Unmittelbar danach war Schluss, durch das Last-Minute-Remis knackten die Pfälzer sogar noch die 40-Punkte-Marke und entrissen den Heidenheimern in letzter Sekunde den Sieg, denen nun schon vier Punkte auf Tabellenführer Darmstadt fehlen; gleichzeitig konnte der Vorsprung auf den HSV nicht ausgebaut werden.
Der FCK reist am Samstag (13 Uhr) nach Braunschweig. Heidenheim bekommt es am selben Tag abends (20.30 Uhr) mit St. Pauli zu tun.