Über mangelnde Punkteausbeute konnten sich beide Trainer zuletzt nicht beklagen. In Heidenheim träumt man nach zuvor fünf Spielen ohne Niederlage weiterhin vom Aufstieg, das galt auch nach dem jüngsten 1:1 bei Fortuna Düsseldorf. Der Karlsruher SC hat sich derweil in den letzten Wochen jeglichen Abstiegssorgen entledigt, gegen den Hamburger SV feierten die Badener den fünften Sieg in Folge.
Daher vertraute Christian Eichner derselben Elf, die den HSV eindrucksvoll bezwang, während sein Gegenüber Frank Schmidt Busch und Kühlwetter für Thomalla (gesperrt) und Theuerkauf (Bank) starten ließ.
2. Bundesliga, 25. Spieltag
Das vorhandene Selbstvertrauen war beiden Teams anzumerken, sowohl Heidenheim als auch Karlsruhe liefen aggressiv an. Das führte auf beiden Seiten zu Unsicherheiten, Fehler von Gersbeck (4.) und Siersleben (7.) im eigenen Strafraum blieben aber noch unbestraft.
Siersleben patzt - Kaufmann erhöht
Nach 14 Minuten lagen die Gäste plötzlich in Führung, bis dato tasteten sich beide Mannschaften nur ab. Dann zog Kaufmann aber das Tempo an, scheiterte noch an Müller, ehe Jensen den Abpraller eiskalt verwertete. Ein Nackenschlag für die Hausherren, die auch in der Folge kaum etwas nach vorne kreieren konnten.
Dazu gesellten sich weiterhin Fehler, Siersleben verlor den Ball im Spielaufbau, Karlsruhe schaltete blitzschnell um. Nebel legte im Strafraum quer zu Kaufmann, der auf 2:0 stellte (23.). Das verlieh dem KSC zusätzlich Selbstvertrauen, Heidenheims Offensivkräfte um Beste und Kleindienst fanden nicht wirklich statt.
Kleindienst schlägt doppelt zu
Aber nur bis kurz vor der Pause, als Kleindienst aus 16 Metern einfach mal trocken abzog und flach ins linke untere Eck traf (38.). Das Heidenheimer Publikum war aufgewacht, ebenso die Elf von Frank Schmidt. Karlsruhe hielt zwar weiterhin stark dagegen, bekam kurz vor Pausenpfiff das Zentrum aber erneut nicht geschlossen. Nutznießer war einmal mehr Kleindienst, der diesmal mit links aus 18 Metern abzog und Gersbeck erneut bezwang - 2:2 (45.+1).
Heidenheims Torjäger lief zur Hochform auf und war auch im zweiten Durchgang nicht zu stoppen. Gersbeck lenkte einen Schuss von Beste gerade noch an die Latte, die nachfolgende Ecke köpfte Kleindienst aber zum 3:2 ins lange Eck - das Spiel war gedreht. Karlsruhe konnte dies nicht einfach so abschütteln, während der FCH weiter munter nach vorne spielte.
Auch Pick und Sessa treffen
Nach etwas mehr als einer Stunde war die muntere Partie schließlich vorentschieden, Pick nutzte einen Fehlpass von Jensen und traf platziert ins rechte Eck (62.). Karlsruhe gab sich zwar nicht auf, konnte aber auch für keine Gefahr mehr vor Müller sorgen. Auf der anderen Seite machte der eingewechselte Sessa mit einem traumhaften Linksschuss endgültig den Deckel auf die Partie (88.).
Heidenheim bleibt damit heißer Anwärter auf den Aufstieg und übernimmt zunächst Platz eins. Der KSC muss derweil nach fünf Dreiern in Folge mal wider eine Niederlage hinnehmen. Am Samstag nach der Länderspielpause empfangen die Badener um 13 Uhr die abstiegsbedrohte Eintracht aus Braunschweig. Der 1. FC Heidenheim ist am Abend (20.30 Uhr) zum Topspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern zu Gast am Betzenberg.