Vor dem Duell der Gegensätze waren die Rollen in Sandhausen klar verteilt: Der seit sieben Spielen sieglose SVS empfing die Mannschaft der Stunde in Liga zwei, den FC St. Pauli. Die Kiez-Kicker, die mit sieben Siegen am Stück im Rücken anreisten, waren klarer Favorit - und wurden ihrer Rolle mehr als gerecht.
Ab der ersten Minute war die Elf von Trainer Fabian Hürzeler die bessere Mannschaft, kontrollierte das Geschehen und spielte mit viel Selbstvertrauen nach vorne. Immer wieder kombinierten sich die Kiez-Kicker, die zum dritten Mal in Folge mit der selben Startelf antraten, klasse ins letzte Drittel und kamen in regelmäßigen Abständen zu gefährlichen Abschlüssen.
St. Pauli dominant - Saliakas zur Führung
Der Führungstreffer fiel dann dennoch mit ein wenig Glück: Saliakas' Schuss aus der zweiten Reihe wurde noch entscheidend abgefälscht und schlug rechts unten ein (19.). St. Pauli blieb dominant und überzeugte weiter mit tollem Offensivfußball. Sandhausen, das mit Zhirov und Al-Ghaddioui anstatt von Dumic und Pulkrap begann, machte es den Hanseaten aber auch nicht allzu schwer: Offensiv sehr harmlos offenbarte der SVS defensiv große Lücken, kam in vielen Aktionen einen Schritt zu spät und hatte überhaupt keinen Zugriff.
2. Bundesliga - 25. Spieltag
SVS-Debakel noch vor der Pause
So wurde es noch vor der Pause bitter für die Hausherren: Erst erhöhte Daschner nach tollem Zusammenspiel mit Smith (24.), dann tunnelte Afolayan Keeper Drewes zum 3:0 (26.). Und damit nicht genug: Esswein flog wegen eines groben Foulspiels an Afolayan vom Platz (45.+1). Wenig später netzte Irvine technisch anspruchsvoll zum 4:0-Pausenstand ein (45.+3) - ein Klassenunterschied am Hardtwald.
Die Partie war bereits zur Pause entschieden - und das zeigte sich in der zweiten Hälfte. Nach knapp zehn Minuten Druckphase, in der Metcalfe (49.), Irvine (51.) und Daschner (53.) weitere dicke Möglichkeiten nicht nutzen konnten, schalteten die Gäste ab der 55. Minute einen Gang zurück. Der Ball lief weiterhin klasse durch die Reihen der Gäste, das Tempo war nun aber über weite Strecken raus.
Irvine-Doppelpack kurz vor Schluss
Sandhausen war in Unterzahl darum bemüht, im eigenen Stadion nicht noch mehr Tore zu kassieren. Und das gelang mit einer Ausnahme: Kurz vor Schluss drückte Irvine die Kugel aus kurzer Distanz zum 5:0 über die Linie (88.).
Ein beeindruckender Sieg des FC St. Pauli, der mit dem achten Erfolg in Serie weiter in der Tabelle klettert und nun Fünfter ist. Außerdem stellte Trainer Fabian Hürzeler einen Zweitliga-Rekord ein, denn nur Jürgen Wähling (1986 mit Hannover 96) und Hans-Dieter Tippenhauer (1979 mit Arminia Bielefeld) hatten auch jeweils ihre ersten acht Spiele als Zweitliga-Coaches gewonnen.
Sandhausen, das jetzt aufpassen muss, als Tabellenletzter nicht den Anschluss zu verlieren, reist am Samstag (13 Uhr) nach Hannover, St. Pauli empfängt zur gleichen Zeit Besuch aus Regensburg.