Bielefeld war vor der Pause immer einen Tick schneller: Hier Daniel Halfar (li.) gegen ALtin Lala. dpa
Hannovers Trainer Dieter Hecking nahm nach dem 0:2 in Leverkusen drei Änderungen an seiner Startelf vor. Für Tarnat (Sehnenanriss im Oberschenkel), Vinicius (Knieverletzung) und Lauth begannen Lala, Zuraw und Bruggink. Schulz rückte auf die linke Außenposition in der Viererkette. Ebenfalls dreimal wechselte Bielefelds Coach Michael Frontzeck nach der 0:2-Heimniederlage gegen Schalke. Für Keeper Hain (angebrochene Rippe), Tesche und Zuma liefen Fernandez, Halfar und Kirch auf.
Hannover tat sich von Beginn an schwer, Druck auf die zuletzt so erfolglose Arminia auszuüben. Der Abstiegskandidat trat forsch auf, versteckte sich nicht und ließ defensiv wenig zu. Für die einzige gefährliche Aktion der Gastgeber sorgte mit Rau ein Bielefelder, als er einen Freistoß unglücklich per Kopf an die eigene Latte beförderte (8.). Die Frontzeck-Elf hatte in dieser Szene Pech, dass sich Schlussmann Fernandez beim Rettungversuch am Ellbogen verletzte. Er musste nach 22 Minuten durch Oldie Heinen ersetzt werden.
Zuvor erlebte der Südafrikaner aber noch spektakuläre Minuten. Bei einer Rau-Ecke war Innenverteidiger Mijatovic aufgerückt und drückte die Kugel unbedrängt zur Gästeführung über die Linie (14.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später schlug Hannover zurück. Hanke passte auf Pinto, der den Ball in die Mitte zu Bruggink hob. Der Holländer drehte sich zehn Meter vor dem Tor und schob zum 1:1 ein (16.). Unmittelbar vor seiner Auswechslung bewahrte Fernandez die Ostwestfalen dann vor dem Rückstand. Balitsch war bei einem hohen Ball alleine vor ihm aufgetaucht und brauchte nur noch einzuköpfen, mit einer tollen Parade kratzte der Torhüter das Leder aber von der Linie (20.).
Der 24. Spieltag
Die Partie verflachte in der Folge etwas, ehe die Arminia in der Schlussphase des ersten Durchgangs gegen völlig indisponierte Niedersachsen noch einmal aufdrehte. Wichniarek scheiterte erst an Enke (37.), ehe er nur eine Minute später das 1:2 vorbereitete. Von Marx auf links in Szene gesetzt, flankte der Pole sofort nach innen und fand Eigler, der aus drei Metern problemlos zur neuerlichen Gästeführung einnickte (38.). Wichniarek per Alleingang (42.) und Marx (44.) nach einer Rau-Ecke hatten gute Chancen, noch vor dem Seitenwechsel schon die Vorentscheidung herbeizuführen, Enke und fehlende Zielgenauigkeit im Abschluss standen dem 1:3 aber im Weg. Praktisch mit dem Pausenpfiff hatte Heinen auf der Gegenseite seine erste ernsthafte Bewährungsprobe, gegen den aus fünf Metern köpfenden Balitsch rettete der Oldie aber glänzend (45.).
Hecking ragierte zur Pause, brachte Stajner und verhalf Amateur Bastian Schulz zu seinem Bundesligadebüt. Zudem schien der Coach in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Hannover war nun merklich um ein geordnetes Spiel bemüht und übernahm die Initiative - mit Erfolg! Gleich die erste gute Gelegenheit bescherte der Heimelf den Ausgleich. Eine Huszti-Ecke verlängerte Ismael zu Stajner, der aus sieben Metern einköpfte (56.). Hannover war jetzt am Drücker. Bielefeld kam nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus und hatte Glück, dass Heinen nach genau einer Stunde gegen Bruggink rettete, der acht Meter vor dem Tor das 3:2 auf dem Kopf hatte (60.).
Die Niedersachsen machten weiter das Spiel, kamen gegen nicht immer sattelfeste Arminen aber nicht zu weiteren Großchancen. Vielmehr profitierte die Hecking-Elf von einer Fehlentscheidung des Referees, der nach einem Foul von Ismael an Mijatovic auf Elfmeter für Bielefeld hätte entscheiden müssen (76.).
Auch in der Schlussphase waren es die 96er, die probierten, die Partie doch noch komplett auf ihre Seite zu ziehen, letztlich waren die Versuche aber nicht zwingend genug. Stajner probierte es zunächst per Heber (83.), dann mit einem Kopfballaufsetzer, doch beide Male musste Heinen nicht eingreifen. In der Nachspielzeit wurde es dann doch noch eng. Heinen rettete erst mit einem tollen Reflex gegen Stajner, dann kam Krebs in Folge einer Ecke aus 15 Metern zum Abschluss, sein Schuss wurde aber über das Tor abgefälscht.
Hannover muss am Samstag in Duisburg bei einem weiteren Abstiegskandidaten antreten, während Bielefeld am Sonntag Werder Bremen empfängt.