Nicht zu stoppen: Hier ist Energie-Stürmer Branko Jelic schneller als Daniel van Buyten. dpa
Bei Cottbus begann nach dem 0:1 gegen Stuttgart Rivic für den gesperrten Kapitän Rost (5. Gelbe Karte). Der FC Bayern war im Vergleich zum 1:2 gegen Anderlecht im UEFA-Cup auf acht Positionen verändert. Unter anderem fehlten der suspendierte Demichelis und der gesperrte van Bommel.
Die erste Chance hatte Energie: Rivic ließ Lahm am rechten Sechzehner-Eck stehen, spielte in die Mitte auf Jelic, der aber nur das Außennetz am ersten Pfosten traf. Ein schöner Angriff, dem weitere folgten. Das Spiel startete flott, was vor allem an Cottbus lag. Energie suchte immer wieder den Weg nach vorne. Richtig gefährlich wurde es wieder in der 16. Minute. Einen langen Ball der Bayern verlängerte Cvitanovic im Strafraum auf das Cottbuser Tor, aber Tremmel war zur Stelle.
Dann wurde Cottbus für den Aufwand belohnt. Wieder setzte sich Rivic auf der rechten Seite gegen Lahm durch und passte nach innen auf Skela. Schweinsteiger war nicht nah genug dran, Skela bediente Jelic und der schoss ein (18.).
Der 24. Spieltag
Der Tabellenführer antwortete. Altintop flankte aus dem rechten Halbfeld, Toni kam im Strafraum mit dem Kopf dran, setzte den Ball aber drüber (23.). Gleich darauf wieder Gefahr für die Bayern: Angelov hielt im Sechzehner mit rechts drauf, Kahn parierte (25.).
Dann war der Ausgleich greifbar. Toni kam nach einem Zweikampf mit Radeljic zu Fall und Schiedsrichter Kinhöfer zeigte auf den Elfmeterpunkt. Ribery scheiterte aber mit seinem Rechtsschuss am stark reagierenden Tremmel, der im linken unteren Eck zur Stelle war (29.). Der verschossene Elfmeter machte die Situation nicht besser für die Münchner. Sie fanden einfach kein Mittel, um ins Spiel zu kommen. Rechts war Rivic ein ständiges Sicherheitsrisiko.
Die Folge war ein Klassetor! Rivic steckte schön für Jelic in die Schnittstelle der Bayern-Abwehr durch, Jelic zog kurz hinter der Sechzehnergrenze ab und traf mit rechts unten links (38.). Die Bayern reagierten wütend, aber es lief nichts Konstruktives im Aufbau zusammen.
Zur Pause tauschte Bayern-Coach Hitzfeld Sosa und Jansen für Schweinsteiger und Lahm ein, die über links defensiv wie offensiv kaum etwas auf die Reihe bekamen. Bayern kam nach dem Seitenwechsel zunächst etwas auf, aber noch waren es meist Ecken, die den Ball vor das Tor brachten und geklärt werden konnten. Das war zu wenig. Cottbus stand hinten gut, den Bayern fiel zu wenig ein. Es fehlte die Linie.
Das Bild änderte sich nicht. Die Bayern fanden kein Schlupfloch in der Cottbuser Defensive und hinterließen hinten selbst einen wackligen Eindruck. Statt auf das Anschlusstor zu drängen, kassierten die Münchner fast das 0:3. Kahn reagierte aber glänzend, als Shao am Elfmeterpunkt einen Kopfballaufsetzter Richtung Tor brachte (76.).
Egal, was die Bayern auch probierten, es war letztlich zu durchsichtig. Ribery bemühte sich, konnte aber aber nicht die Wende einleiten. Er erwischte auch nicht seinen besten Tag.
Cottbus reist nun mit einem enormen Schub im Abstiegskampf am Donnerstag nach Frankfurt, die Bayern bestreiten am Mittwoch (20.30 Uhr) ihr DFB-Pokal-Halbfinale gegen Wolfsburg, danach empfangen sie in der Liga am Samstag Leverkusen.