Beinahe hätte Blagoy Georgiev Jermaine Jones und den FC Schalke zu Fall gebracht. Am Ende reichte aber der Treffer des Bulgaren für den MSV nicht. dpa
Schalkes Trainer Mirko Slomka nahm nach dem 2:0 in Bielefeld zwei Änderungen an seiner Startelf vor. Die zuletzt gesperrten Rafinha und Ernst kehrten zurück und verdrängten Krstajic und Kobiashvili. Westermann rückte neben Bordon in die Innenverteidigung. Auf Duisburger Seite wechselte Coach Rudi Bommer nach dem 1:1 gegen Rostock dreimal. Für Weber, Tiffert und den verletzten Ishiaku (Muskelfaserriss) liefen Caceres, Avalos und Maicon auf.
Duisburg begann extrem defensiv und ließ Schalke kommen. Dennoch hatte die Bommer-Elf bei einem Gegenangriff die erste Chance des Spiels. Niculescu zielte per Freistoß aber um Zentimeter daneben (2.). Mehr war vom MSV vorerst aber nicht zu sehen. Die Slomka-Elf ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen und suchte die Lücke im Meidericher Defensivverbund. Es entwickelte sich ein Geduldsspiel für Schalke, das sich gegen teilweise zehn verteidigende Duisburger immer wieder am gegnerischen Bollwerk festrannte. Für den ersten gelungenen Angriff sorgte Rakitic nach einer sehenswerten Einzelaktion, als er Avalos und Willi aussteigen ließ und dann auf Jones passte. Der Ex-Frankfurter traf aber mit links den Ball nicht richtig und verzog (11.). Ansonsten schien der Strafraum für die "Königsblauen" wie vernagelt. Wenn die Slomka-Elf zum Abschluss kam, dann nur aus der Distanz.
Deutlich gefährlicher agierte der MSV bei sporadischen Gegenangriffen. Einen tollen 16-Meter-Schuss lenkte der hervorragend reagierende Neuer gerade noch über die Latte (15.), ehe Georgiev den Abstiegskandidaten sogar in Front brachte. Der Bulgare angelte sich im Mittelfeld das Leder von Rafinha und nahm auf der linken Seite Fahrt auf. Georgiev ließ Varela aussteigen und überwand Neuer von der Strafraumecke mit einem fantastischen Schlenzer zum 0:1 (21.). Jones hatte auf der Gegenseite prompt die Ausgleichschance, sein Flugkopfball verfehlte das Tor aber um Zentimeter (22.).
Der 24. Spieltag
In der Folge erwies sich Schalke gegen leidenschaftlich verteidigende Duisburger als viel zu einfallslos. Die Hausherren schoben sich 30 Meter vor dem Tor die Kugel zu und warteten größtenteils erfolglos auf die Lücke. Nach einer guten halben Stunde bot sich Altintop dann doch die Chance, der Türke schoss aber einen Verteidiger an (32.), Sekunden später scheiterte Kuranyi per Kopf an Starke. Mehr brachte der Champions-League-Viertelfinalist, der sich phasenweise mit Pfiffen des eigenen Publikums konfrontiert sah, vor der Pause nicht zustande.
Der zweite Durchgang begann mit einer Ausnahme so, wie der erste geendet hatte: Sanchez durfte sich fortan an Stelle seines Landsmannes Varela im Schalker Offensivspiel versuchen. Auf die Qualität der Angriffe hatte dies zunächst keinen Einfluss. Schalke hatte weiterhin massive Probleme, in den Strafraum vorzudringen.
Nach einer Stunde wurde das stete Anrennen der "Knappen" dennoch belohnt. Rakitic flankte von rechts hart in den Strafraum und fand Kuranyi, der das Leder am langen Pfosten mit dem Knie über die Linie drückte (60.). Die Slomka-Elf sprühte zwar auch nicht in der Folge vor Spielfreude, die Angriffe rollten aber nun flüssiger auf das Duisburger Tor zu. Die vorerst beste Möglichkeit vergab der eingewechselte Asamoah per Kopf, nachdem Sanchez in Folge eines Konters geflankt hatte (71.). Asamoah war es auch, der drei Minuten später an der Schalker Führung beteiligt war. Nach einer Pander-Ecke köpfte der 43-malige Nationalspieler an die Latte, ehe Westermann den Abpraller aus spitzem Winkel in die Maschen wuchtete (74.).
Bommer musste nun reagieren und die defensive Grundausrichtung über Bord werfen. Der Duisburger Coach brachte mit Mölders und Vrucina frische Offensivkräfte, letztlich aber ohne Erfolg. Der MSV konnte in der Schlussphase den Hebel nicht mehr umlegen und das Geschehen an sich reißen. Schalke machte weiter das Spiel und verzichtete darauf, das Ergebnis lediglich über die Zeit retten zu wollen. Großchancen brachte aber auch die Slomka-Elf nicht mehr zustande.
Schalke muss am kommenden Sonntag in Berlin antreten, Duisburg empfängt bereits am Samstag Hannover 96.