Viktoria-Coach Olaf Janßen reagierte mit drei Wechseln auf die 2:5-Heimniederlage im Nachholspiel gegen Saarbrücken: Koronkiewicz, Engelhardt sowie de Meester de Tilbourg starteten für Kubatta, Sticker und Idel (alle Bank).
Sandhausens Trainer Jens Keller wurde nach dem spektakulären 6:3-Sieg gegen Tabellenführer Regensburg zu zwei Wechseln gezwungen. Aufgrund der Gelbsperren von Geschwill und Ben Balla bildeten Knipping sowie Girdvainis (Startelfdebüt) das neue Innenverteidiger-Duo, Fuchs rückte eine Position ins defensive Mittelfeld vor.
3. liga, 27. spieltag
Erst Voll, dann der Schiedsrichter im Fokus
Die Gäste reisten mit viel Selbstbewusstsein an den Rhein und setzten die Kölner von Anfang an unter Druck, aus dem sich die Domstädter jedoch mit laufender Spielzeit immer besser befreien konnten. Dennoch waren es die Sandhäuser, die die erste große Torchance der Partie hatten: Nach Flanke von Greil kam Pink aus kurzer Distanz zum Kopfball, scheiterte jedoch an einer starken Parade von Voll (19.).
Dann stand Alexander Sather im Fokus: Girdvainis traf im Strafraum sowohl Ball als auch Becker deutlich, der Schiedsrichter entschied auf Weiterspielen - kein Strafstoß, aber ein Weckruf für die Viktoria. Denn anschließend verpasste erst Handle zweimal die Führung (25., 28.), dann köpfte Becker über die Querlatte (30.).
Erst zum Ende der ersten Halbzeit fanden die Kurpfälzer wieder in die Offensive und näherten sich durch Fuchs dem Kölner Tor an (37.), bevor der Schiedsrichter zum zweiten Mal in den Mittelpunkt rückte: Der bereits verwarnte Engelhardt verlor in der eigenen Hälfte den Ball und wusste sich nur mit einem Foul zu behelfen - mit viel Wohlwollen durfte der Mittelfeldspieler weiterspielen (41.). Wenig überraschend blieb der 20-Jährige kurze Zeit später als einziger Spieler in der Kabine.
Köln dreht das Spiel in zwei Minuten
Auch nach Wiederanpfiff präsentierten sich die Domstädter als das bessere Team und wieder war es Handle, der sich dem Tor annäherte (52.). In Führung gingen dann dennoch die Kurpfälzer: Burcu legte gedankenschnell auf Pink und beschenkte diesen zu seinem Geburtstag (60.).
Die vergangenen vier Spiele verloren die Kölner allesamt und wer dachte, nach dem erneuten Rückschlag würden die Hausherren einknicken, sah sich schnell widerlegt. Es sollte vielmehr der große Auftritt von de Meester de Tilbourg folgen: Erst traf der 20-Jährige trocken zum prompten Ausgleich (64.), dann bediente der Offensivspieler Marseiler, der unhaltbar ins lange Eck abschloß (66.) - innerhalb von zwei Minuten drehte die Viktoria das Spiel.
In der Folge kämpfte Mannschaft von Olaf Janßen hingebungsvoll: Erst stand Lopes Cabral bei Burcus Abschluss im Weg (71.), dann faustete Voll den Ball vor dem einschussbereiten Otto aus der Gefahrenzone (78.). Trotz Abschlüssen konnten sich die Gäste keine klaren Chancen erspielen, sondern probierten es meistens aus der Distanz (81., 90.).
Nachdem dann zuerst der 17-jährige El Mala die Chance zur Entscheidung frei vor Rehnen vergab (90.+3) und kurze Zeit später Anselm nach einem Laufduell über die Bande geschoben wurde sowie hart landete (90.+5), mussten die Kölner weit länger als die angezeigten vier Minuten Nachspielzeit zittern. Doch als auch Mühling sowie Maciejewski geblockt wurden (90.+7), stand der Befreiungsschlag fest.
Die Kölner reisen am kommenden Sonntag zum FC Ingolstadt (14 Uhr). Sandhausen empfängt bereits am Freitagabend den SC Freiburg II (19 Uhr).