Stuttgarts Coach Bruno Labbadia nahm im Vergleich zum 2:2 gegen Köln drei Wechsel vor. Für Boulahrouz (Sehneneinriss im Hüftbereich), Cacau sowie Okazaki fanden sich Schieber (erstmals in dieser Spielzeit), Gebhart und Boka in der Startelf wieder. Linksfuß Boka verteidigte hinten rechts. Bayern-Trainer Jupp Heynckes hatte unter der Woche bei der 0:2-Niederlage bei Manchester City eine B-Elf auflaufen lassen. So kam es vor dem Gastspiel beim VfB zu gleich acht personellen Änderungen. Butt, Boateng, Contento, Luiz Gustavo, Alaba, Pranjic, Olic und Petersen wurden durch Lahm, Gomez, Ribery, Robben, Müller, Kroos, van Buyten und Neuer ersetzt.
Gomez tritt ins Leere - Gentner macht es besser
Die Bayern suchten vom Anpfiff an den Weg nach vorne und setzten schnell erste Duftmarken vor dem Tor von VfB-Keeper Ullreich. Van Buyten setzte einen Eckball ans Außennetz (3.), dann verpasste der ehemalige Stuttgarter Gomez spektakulär das Führungstor aus kürzester Distanz. Robben hatte mustergültig vorgelegt, Bayerns Toptorjäger stolperte unbeholfen am Spielgerät vorbei (5.). Im direkten Gegenzug, nur 75 Sekunden nach Gomez‘ Fehlleistung, machte es Gentner auf der anderen Seite besser. Stuttgarts Mittelfeldakteur besorgte mit einer beherzten Direktabnahme das 1:0 für seine Farben (6.).
Doch die schwäbische Freude wehrte kurz. Bayern hatte vor allem auf Stuttgarts linke Abwehrseite Lücken ausgemacht. Und genau von dort aus bediente der aufgerückte Rafinha Gomez im Zentrum. Der bügelte seinen Lapsus sehenswert wieder aus (13.). Es stand erneut pari – und nun hatte der FC Bayern Oberwasser. Der VfB stolperte von einer Kalamität in die andere und hielt sein Tor bei Versuchen von Gomez (20.) und Müller (25.) mit Mühe sauber.
Der 16. Spieltag
Molinaros Tritt ein Bärendienst
Die Zäsur im Spiel kam mit Molinaros zweitem rüden Einsteigen gegen Robben. Schon beim ersten Vergehen gegen Bayerns Nummer zehn verdiente sich der Italiener die Gelbe Karte, mit der zweiten überflüssigen Grätsche nahm er sich selber aus dem Spiel (29.). Fortan igelte sich der VfB in der eigenen Hälfte ein und hatte nur selten einmal Muße Luft zu holen. Bayern drückte, Bayern dominierte, doch eine Lücke im Abwehrverbund der Hausherren war bis zur Pause nicht mehr auszumachen. Robben musste fortan aber bei jedem Ballkontakt mit den Pfiffen des VfB-Anhangs leben.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Münchner mit mehr Plan. Stuttgart wich keinen Deut von der Defensiv-Ausrichtung ab. Aber als Kroos, der zuvor bereits an Ullreich gescheitert war (50.), und Lahm im Zusammenspiel Tempo auf den Platz brachten, zerfiel die VfB-Abwehr und Gomez hatte Zeit und Platz für sein zweites Tor (57.). Damit waren die Weichen klar auf Auswärtssieg gestellt.
Spielentscheidend: Molinaro sieht die Ampelkarte. Getty Images
Zwei frische VfB-Stürmer - aber Bayern spaziert zum Sieg
Bayern dominierte jetzt das Geschehen, von den Stuttgarten, die zwar ab der 70. Minute mit Pogrebnyak und Cacau zwei frische Angreifer aufboten, war in der Folge nur noch wenig zu sehen. Spannung kam nur noch dann auf, wenn die Münchner allzu lässig ihren dünnen Vorsprung sichern wollten. So bei einer Ecke, nach der Pogrebnyak fast zum Abschluss kam. Und bei einer Unstimmigkeit zwischen einem nahezu beschäftigungslosen Neuer und van Buyten, die Cacau fast nutzen konnte. Letztlich aber spielten die Münchner auch in der Schlussphase sachlich und ruhig die Partie zu Ende, ohne wirklich noch einmal zu wackeln.
Stuttgarts letzter Hinrunden-Auftritt steht nun am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Wolfsburg an. Für die Bayern endet die Hinserie bereits am Freitag (20.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Köln.