Kickers-Trainer Horst Steffen ließ seine Startformation im Vergleich zum 1:1 in Dresden unverändert. Anders bei den Gästen: Preußen-Coach Ralf Loose musste gegenüber dem 1:0 gegen Duisburg auf Reichwein verzichten, den eine Bauchmuskelverletzung lahmlegte. Krohne stürmte statt Münsters Toptorjäger. Die zweite Umbaumaßnahme betraf das Abwehrzentrum, in das der zuletzt gelbgesperrte Schmidt anstelle von Scherder als Kapitän zurückkehrte.
Die Kontrahenten verwickelten sich an der Kreuzeiche früh in eine intensive Auseinandersetzung. Die Zweikampfintensität war hoch, die Spielanteile wechselten, Chancen gab es erst einmal nicht zu notieren. Die Blauen änderten dies nach rund zehn Minuten: Badiane suchte Sturmpartner Soriano, Schmidt klärte in höchster Not (12.). Kurz darauf traf Gerrit Müller knapp vor Masuch den Ball, zu kompromisslos aber auch den Preußen-Keeper (14.).
Danach ging’s auf beiden Seiten robust weiter - ohne weitere Möglichkeiten allerdings. In der 25. Minuten ging Münster in Front: Bischoff schnippelte die Kugel per Freistoß scharf und mit Effet an den Fünfmeterraum. Dort lief Zenga ein und bestrafte die Stuttgarter Abstimmungsprobleme mit einem wuchtigen Kopfball (25.).
Sechs Minuten später hätten die Adlerträger um ein Haar nachgelegt. Krohne kam bei Piosseks Diagonalpass einen Schritt zu spät (31.). Während den Kickers in ihrem Spiel nun völlig die Balance fehlte, legten die Münsterländer bis zur Pause energisch nach. Ab der 45. Minute waren die Gäste zudem ein Mann mehr - Baumgärtel rauschte mit blanker Sohle in Piossek hinein, glatt Rot!
Der 17. Spieltag
Die Stuttgarter starteten mit wütenden, nun auch strukturierten Angriffsbemühungen in den zweiten Durchgang. Badiane verlängerte Leuteneckers Schuss, Masuch parierte exzellent (53.). Drei Minuten später stand der Gästekeeper jedoch beim 1:1 Pate: Halimis perfekt getimter Freistoß landete, da Masuch danebengriff, auf dem Kopf von Badiane - und von dort aus im Tor (56.).
Für Halimi war es der zehnte Assist - Topwert in der Liga! Für die Kickers war es die Bestätigung dafür, dass sich ihre couragierten Anstrengungen in Unterzahl lohnten. Die Steffen-Truppe war gegen pomadige Münsteraner lange Zeit der Führung näher: Badiane scheiterte im Eins-gegen-eins an Masuch (80.), nahezu jeder Halimi-Standard wurde gefährlich, eine Abseitstor von Soriano zählte nicht (87.).
In den letzten Minuten schwanden dann aber die Kickers-Kräfte, die Gäste kamen noch einmal auf. Da Korbinian Müller – etwa im Anschluss an einen Bischoff-Freistoß mit einem Wahnsinnsreflex zur Stelle war (90. +1), konnten die Preußen dies aber nicht in den Siegtreffer ummünzen.
Nach der Länderspielpause sind die Stuttgarter Kickers am Samstag, den 22. November, ab 14 Uhr bei Rot-Weiß Erfurt gefordert. Preußen Münster hat zeitgleich die SpVgg Unterhaching zu Gast.