St. Paulis Trainer Ewald Lienen nahm nach der 0:1-Niederlage in Nürnberg vier Änderungen an seiner Startelf vor: Kapitän Gonther saß mit einer Verletzung am Fersenbein nur auf der Bank, auch Keller, Hornschuh und Picault saßen erst einmal draußen. Für das Quartett begannen Kalla, Choi, Thy und Miyaichi.
FCK-Coach Konrad Fünfstück beließ es nach dem 3:1-Heimsieg über Fürth bei einem Tausch: Anstelle von Karl rückte Görtler in die Mannschaft.
Schon nach knapp vier Minuten rechtfertigte der Ex-Bayer seine Nominierung. Nach einem Konter bediente Bödvarsson Görtler am Fünfer, dieser spitzelte die Kugel vor Sobiech ins lange Eck. St. Pauli ließ sich von dem zeitigen Rückstand nicht beirren - und antwortete prompt: Nach feinem, halbhohen Pass von Maier zog Miyaichi bei seiner Startelf-Premiere in Seitenlage mit dem linken Fuß ab und traf in die Maschen. Ein herrlicher Treffer zum Ausgleich (5.).
Miyaichi zieht ab - Hand?
Zum 106. Geburtstag des Klubs bot St. Pauli eine höchst engagierte und unterhaltsame Partie. Während die Roten Teufel auf Konter lauerten, hatten die Hamburger weitaus mehr Ballbesitz und gaben den Ton an. Nach gut einer Viertelstunde reklamierte das Gros der Fans Handspiel, nachdem Miyaichi abgezogen hatte, doch Schiedsrichter Wolfgang Stark pfiff zurecht nicht (17.). Im unmittelbaren Gegenzug verzog Bödvarsson aus rund zehn Metern (17.).
Kurz darauf musste Ziereis angeschlagen vom Feld, Hornschuh ersetzte ihn (18.). Der Dominanz von St. Pauli tat dies aber keinen Abbruch. Lienens Team agierte ballsicher und zielstrebig, Miyaichi war ein Aktivposten und ständiger Unruheherd auf der rechten Bahn. So kamen die Gastgeber zu weiteren Chancen: Flanke Miyaichi, Kopfball Thy - 2:1, die zweifelsfrei verdiente Führung (22.).
St. Pauli erspielt sich Chance um Chance
Kaiserslautern gelang es nun kaum noch, für Entlastung zu sorgen. St. Pauli ließ eine Angriffswelle nach der anderen auf das Gehäuse der Pfälzer zurollen. Allerdings ging die Heimelf zu fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. Thys Versuch wurde geblockt (28.), Maier fand in Müller seinen Meister bei einem Schuss von der Strafraumgrenze (35.), Sobiechs Kopfball verfehlte sein Ziel (39.) und Thy verzog (43.). So ging es mit einer knappen Führung für St. Pauli in die Pause.
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Fünfstück konnte nicht zufrieden sein mit seinen Schützlingen und reagierte zur Pause, er brachte Schulze für Ring. Dies war bereits sein zweiter Tausch, nachdem Zimmer nach einer rüden Attacke von Kalla bereits nach einer halben Stunde ausgetauscht werden musste - das bittere Ende seiner FCK-Zeit für den Neu-Stuttgarter.
Miyaichi: Erst an den Querbalken, dann ins Netz
Doch auch Fünfstücks Wechsel machten sich nicht bezahlt. Zu überzeugend trat St. Pauli auf - und vor allem Miyaichi, der gehörig auftrumpfte. Fünf Minuten nach Wiederbeginn traf er aus spitzem Winkel den Querbalken, sieben Minuten später markierte er das 3:1 mit einem feinen Flachschuss aus halblinker Position ins lange Ecke (57.).
St. Pauli war Herr der Lage, der FCK biss sich immer wieder die Zähne an der Defensive der Hausherren aus. Nach einem Standard wurde es aber mal gefährlich, als Bödvarsson die Kugel vor die Füße fiel, dieser aber aus zwei Metern nur das Außennetz traf (68.). Vier Minuten später klingelte es auf der Gegenseite: Maier schob die Kugel nach feinem Zuspiel ins Tor - 4:1 (72.).
Zwar verkürzte Jenssen wenig später mit einem herrlichen Schuss in den Winkel (76.), doch Buchtmann stellte kurz darauf den alten Drei-Tore-Vorsprung mit einem schönen, flachen Distanzschuss wieder her - 5:2, der Endstand (79.).