Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck schmiss im Vergleich zur 1:3-Auswärtsniederlage beim 1. FC Kaiserslautern die Rotationsmaschine an: Mit Keeper Mielitz, Rapp (beide nicht im Kader), Franke (Zahn-OP), Stiepermann (Gelbsperre) und Gießelmann (Bank) flogen gleich fünf Akteure aus der Startformation. Dafür durften Flekken (Tor), Röcker, Marcos, Vukusic und Freis von Beginn an ran.
SVS-Coach Alois Schwartz nahm nach dem 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen den MSV Duisburg nur einen Wechsel vor: Bouhaddouz fand sich auf der Bank wieder, dafür rutschte Wooten in die erste Elf.
Fränkischer Blitzstart im Ronhof
Das Kleeblatt aus Fürth legte von Beginn an aggressiv los und ging mit der ersten Offensivaktion gleich in Führung: Nach einem Abschluss von Marcos aus dem Rückraum fälschte Röcker das Leder zu Freis ab. Der ließ sich nicht lange bitten und brachte die SpVgg aus sechs Metern mit 1:0 in Front (2.). Die Hausherren zeigten im Vergleich zu den jüngsten Niederlagen Charakter und pressten aggressiv auf die mit dieser Spielweise überforderten Gäste.
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Vukusic trifft das Tor, Wooten nur den Querbalken
Neben dem Pressing fiel zudem auf, dass die Franken die spielerische Lösung suchten - und fanden: Heidinger wurde auf dem rechten Flügel schön in Szene gesetzt, behielt die Übersicht und brachte das Leder auf den im Zentrum sträflich allein gelassenen Vukusiv - 2:0 (19.). Sandhausen schien mit der Situation komplett überfordert zu sein und konnte der Ruthenbeck-Elf kaum Paroli bieten. Doch aus dem Nichts tauchte Wooten am Strafraum auf, überlupfte den zu weit vor dem Gehäuse postierten Flekken, scheiterte dann aber am Querbalken (27.).
SVS wird stärker und kann verkürzen
Sandhausen konnte die Spielanteile egalisieren und profitierte davon, dass Fürth dem Tempo nun ein wenig Tribut zollen musste. Die Hausherren blieben trotzdem gefährlich, aber SVS-Keeper Knaller konnte einen Freis-Abschluss klären (35.). Sandhausen arbeitete sich in die Partie hinein und konnte durch Kapitän Linsmayer, der einen Paqarada-Freistoß per Kopf vollendete, den Anschluss herstellen (42.).
Ruhiger Beginn in Durchgang zwei
Im zweiten Durchgang ließen es beide Teams zunächst etwas ruhiger angehen. Einzig ein Vukusic-Pfostentreffer aus Abseitsposition sorgte für Aufregung (50.). Trotzdem schienen die Gäste nach der Pause besser aus der Kabine gekommen zu sein - nur die klaren Torgelegenheiten blieben aus. Die Franken staffelten sich nun tiefer und lauerten auf Konter.
Berisha schraubt Spielstand in die Höhe
Doch es war kein Konter, sondern wieder eine Mischung aus Pressing und schönem Passspiel, die die Entscheidung für die Fürther brachte: Nach schneller Balleroberung landete das Leder über Zulj und Freis bei Berisha, der Knaller keiner Abwehrchance ließ - 3:1 (66.). Im Gegenzug hätte der unmittelbar zuvor eingewechselte Vunguidica beinahe den Anschlusstreffer erzielt, aber Flekken, der im Tor der SpVgg sein Saisondebüt feierte, behielt die Oberhand (69.).
Emotionales Highlight: Azemi feiert Comeback
In der Folge ließen die Angriffsbemühungen der Gäste etwas nach, das Kleeblatt hatte wieder die Kontrolle übernommen und hätte durch Freis (72.) und den eingewechselten Wurtz (79.) die Führung in die Höhe schrauben können. Den emotionalsten Moment der Partie hatte sich Ruthenbeck allerdings für die 80. Minute aufgehoben, als er Azemi einwechselte. Der Fürther hatte vor rund eineinhalb Jahren einen schweren Autounfall gehabt und sich seitdem wieder zurückgekämpft. Auf dem Rasen passierte nicht mehr viel, einzig Zulj hätte noch treffen können, vergab aber leichtfertig (85.).