Sandhausens Trainer Kenan Kocak veränderte seine Startelf nach dem 1:0-Sieg im Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern auf zwei Positionen: Linsmayer und Sukuta-Pasu spielten für Derstroff und Wright (beide Bank).
Union Berlins Coach Jens Keller reagierte auf das 1:1 gegen Eintracht Braunschweig , das vierte sieglose Spiel in Serie, mit fünf personellen Wechseln: Fürstner, Hosiner, Schösswendter, Skrzybski und Uchida begannen für Hedlund, Polter, Trimmel (alle Bank), Leistner und Kroos (beide angeschlagen nicht im Kader).
SVS aktiver - Schönheim rettet auf der Linie
Kocak gab seiner Mannschaft eine neue taktische Grundausrichtung mit an die Hand und ließ seine Jungs in einem 3-4-1-2-System agieren. In der Rückwärtsbewegung wurde die Dreier- dann zur Fünferkette aufgestockt. Bei den Eisernen war es das klassische 4-2-3-1, was sich gegen den Ball zum 4-4-2 verwandelte. Dabei liefen beide Teams den Gegner schon früh an. Vor allem dem SVS gelang das in der Frühphase besser. Überhaupt waren die Kurpfälzer die aggressivere und aktivere Mannschaft, die mehr Zug zum Tor entwickelte. Schon früh brannte es lichterloh im Gäste-Strafraum: Bei Klingmanns Schuss war Keeper Busk bereits geschlagen, doch Schönheim rettete noch vor der Linie (4.).
Kaum Räume - Paqarada fordert Busk
Im weiteren Verlauf kämpfte sich Union etwas besser in die Partie, erhielt dadurch etwas mehr Ballbesitz, wusste gegen einen kompakten Gegner aber nur wenig damit anzufangen. Immer wieder wurden die Berliner zu ineffektiven langen Bällen gezwungen. Durchschlagskraft entwickelten die Hauptstädter nicht. Nach einer halben Stunde versandete der Spielfluss immer mehr im dicht besiedelten Mittelfeld.
Erst kurz vor der Pause wurde es wieder gefährlich: Paqarada zirkelte einen Freistoß von vor dem linken Strafraumeck aufs Mauereck, doch Busk hob ab und kratzte den Ball gerade noch aus dem Winkel (39.). Torlos ging es folglich in die Pause.
Einwurf, Tor! Paqaradas Hammer passt
2. Liga, 7. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Sandhausen seinem aufwändigen Stil treu und setzte den Gästen mit einem aggressiven und lauffreudigen Auftreten zu. Zudem hatte Union Glück, dass Schiedsrichter Alexander Sather in der 49. Minute nicht auf Elfmeter für den SVS entscheid: Höler sprintete gegen Hartel in den Strafraum und wurde bei einer Grätsche klar am Fuß getroffen. Wenig später zeigten die Berliner, warum sie seit dem 1. Spieltag nicht mehr zu null gespielt hatten: Ein Klingmann-Einwurf von rechts landete ohne Berührung halblinks vor dem Strafraum bei Paqarada, der den Ball aus 22 Metern zum 1:0 ins rechte Eck donnerte (55.).
Nachdem die Köpenicker auch in den nächsten Minuten keinen Abschluss mehr zu Stande brachten, reagierte Keller mit einem Doppelwechsel und brachte mit Hedlund und Polter zwei frische Stürmer (64.) sowie kurz darauf mit Parensen auch noch einen dritten Einwechselspieler (68.).
Hardtwald-Beton hält stand
Die Eisernen wurden so noch einmal offensiver und rannten gegen immer defensiver agierende Kurpfälzer an. Allerdings verfingen sich die Hauptstädter immer wieder im schwarz-weißen Abwehrnetz und entwickelten trotz eines druckvollen Auftritts weiterhin kaum Durchschlagskraft. Ein Polter-Kopfball bedeutet zumindest einmal eine Halbchance (71.). Der SVS lauerte derweil auf Konter und ließ hinten auch dank der beiden Abwehrtürme Kister und Knipping nichts mehr anbrennen. Damit warten die Eisernen seit fünf Runden auf einen Sieg.
Die englische Woche endet für Sandhausen bereits am Freitag (18.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue. Union Berlin muss erst wieder am Montag (20.30 Uhr) ran und empfängt dann an der Alten Försterei die Roten Teufel aus Kaiserslautern.