Weder Hansa-Trainer Karsten Baumann nach dem 1:1 in Münster noch Großaspachs Coach Rüdiger Rehm nach dem 2:0 gegen Aalen nahmen Änderungen in der Startelf vor.
Die Anfangsphase im Ostseestadion sollte nichts als Ärger für die Rostocker bereithalten. In der 6. Minute setzte Jänicke mit einem herrlichen Pass Benyamina ein, Referee Waschitzki pfiff den enteilten Stürmer allerdings fälschlicherweise wegen Abseits zurück. Seine Entscheidung in der 9. Minute war hingegen vertretbar: Erdmann grätschte mit Anlauf frontal in Schröck, der Rostocker Verteidiger sah glatt Rot. Die Pläne von Trainer Baumann waren damit auf einen Schlag über den Haufen geworfen.
Und es kam noch dicker für Rostock. Denn Großaspach benötigte nur einige Minuten, um aus der Überzahl Kapital zu schlagen. Nach feinem Pass in die Schnittstelle der Abwehr stand Rühle allein vor dem Tor. Der Angreifer schob den Ball durch Schuhens Beine ins Netz, auch wenn der Keeper das Leder noch berührte (16.). Nur zwei Minuten später hätte Gardawski ausgleichen können, doch wieder entschied das Schiedsrichtergespann auf Abseits - eine haarscharfe Entscheidung, allerdings war Gardawski ohnehin noch entscheidend gestört worden und hatte das Leder neben das Tor gesetzt.
Generell aber hatte Großaspach das Spiel im Griff und ließ kaum Gegenstöße der Hausherren zu. Vielmehr erarbeitete sich die Rehm-Elf weitere Chancen. Nach einer Ecke zog Binakaj ab, Schuhen hatte aber keine Probleme mit dem Versuch (28.). In der 40. Minute musste er aber sein ganzes Können abrufen. Dittgen hatte zum Solo angesetzt und mit links das kurze Eck anvisiert, Schuhen entschärfte die Großchance mit einer starken Parade. Somit ging es mit dem knappen Vorsprung für die SGS in die Kabinen.
Der 14. Spieltag
Großaspach blieb aber auch nach der Pause am Drücker. Rühle hatte in der 53. Minute den nächsten Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Schuhen. Das gleiche Bild ergab sich nur wenige Sekunden später: Rühle scheiterte zwar erneut am bärenstarken Keeper, Breier stand jedoch goldrichtig und staubte ab (54.). Zwischenzeitlich hatte Leist Glück, dass er nicht mit Gelb-Rot vom Platz flog, Rehm nahm ihn sicherheitshalber in der 56. Minute vom Platz.
0:2 also und dazu noch in Unterzahl - der K.o. für Rostock? Mitnichten! Die Hansestädter gaben nicht auf, Baumann nahm einen Doppelwechsel vor. In der 64. Minute hätte der eingewechselte Lukowicz beinahe den Anschlusstreffer erzielt, seine Kopfballbogenlampe landete allerdings auf der Latte. Auf der anderen Seite setzte Dittgen seinen Linksschuss aus 18 Metern Zentimeter am langen Eck vorbei (65.). Letztlich fiel das Tor in dieser turbulenten Phase doch auf der anderen Seite. Nach einem Freistoß von rechts köpfte Rostock das Leder munter durch den Großaspacher Strafraum, bis Henn im Rückraum den Ball gekonnt einnetzte (68.).
Die Spannung währte aber nur eine Minute, denn die SGS antwortete postwendend. Nach einem herrlichen Pass war einmal mehr Rühle frei durch und legte das Leder gefühlvoll an Schuhen vorbei ins lange Eck - die Entscheidung an der Ostsee! Zwar hatte Hansa dank Jänicke (69.) und Gardawski (85.) weitere gute Gelegenheiten, letztlich blieb es allerdings beim 3:1-Sieg für Großaspach, das damit zum achten Mal in Folge ungeschlagen blieb.
Rostock gastiert am kommenden Freitag (19 Uhr) beim VfB Stuttgart II, die SGS empfängt tags darauf (14 Uhr) Energie Cottbus.