Bundesliga

Reschke: "Nagelsmann ist einer der besten Trainer Europas"

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"Nagelsmann ist einer der besten Trainer Europas - da lege ich mich fest"

Beobachtet die Bundesliga noch immer genau: Michael Reschke (re.) mit Julian Nagelsmann.

Beobachtet die Bundesliga noch immer genau: Michael Reschke (re.) mit Julian Nagelsmann. Bongarts/Getty Images

Mehr als 40 Jahre hat Michael Reschke in verschiedenen Positionen in der Bundesliga für Bayer 04 Leverkusen, den FC Bayern, den VfB Stuttgart und Schalke 04 gearbeitet. Dabei hat der 65-Jährige, der mittlerweile für eine Spielerberater-Agentur tätig ist, so einige Trainer erlebt und auch viel gelernt.

"Ich hatte das Glück, dass ich in Leverkusen mit Christoph Daum, Klaus Toppmüller und später auch mit dem überragenden Jupp Heynckes zusammenarbeiten durfte. In München hatte ich das Vergnügen mit Pep Guardiola und Carlo Ancelotti - das sind alles Trainer von außergewöhnlicher Qualität", sagte der 65-Jährige und wies darauf hin, dass all diese Namen eine Sache gemeinsam haben: "Sie alle haben sich im Alter und mit mehr Erfahrung weiterentwickelt."

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
1. FC Union Berlin 1. FC Union Berlin
23
2
Bayern München Bayern München
19
3
SC Freiburg SC Freiburg
18

Selbst Heynckes hat sich immer wieder hinterfragt.

Michael Reschke

Auf dem gleichen Weg sieht Reschke auch Bayern Münchens Coach Julian Nagelsmann, der für ihn "einer der besten Trainer Europas" ist. "Da lege ich mich fest", meinte Reschke und betonte im selben Atemzug: "Für mich ist völlig klar, dass Nagelsmann auch Bereiche hat, in denen er sich weiterentwickeln sollte, muss und wird."

Sich hinterfragen, neue Ideen entwickeln und sich an neue Gegebenheiten anpassen sind grundlegende Eigenschaften eines erfolgreichen Trainers wie etwa Pep Guardiola. "Ein Credo von ihm ist, dass man sich immer weiterentwickeln will. Das ist eine Triebfeder in seinem sportlichen Leben", sagte Reschke mit Blick auf den Katalanen und weist darauf hin, dass das bei anderen Top-Trainern "nicht anders gewesen ist. Selbst Heynckes hat sich immer wieder hinterfragt und sich an Veränderungen oder taktische Gegebenheiten angepasst."

Streich und Fischer als Vorbilder

Ein weiterer Schlüssel eines erfolgreichen Trainers ist aber auch der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern. Als Musterbeispiel führte Reschke den Freiburger Christian Streich an, den er sowohl als "Wahnsinnigen an der Linie" als auch als ruhigen und sachlichen Gesprächspartner kennt. "Das Interessanteste bei ihm ist, mit welchem Respekt und Zuneigung er zu seinem Trainerstab spricht. Er bringt Wertschätzung allen Leuten entgegen."

Ich glaube, Steffen Baumgart ist ein Zauberer.

Michael Reschke

Beeindruckt zeigte er sich auch von Urs Fischer. Was der Schweizer bei Union Berlin "in den letzten Jahren geleistet hat, ist ganz großes Kino." Für Reschke ist klar, dass Fischers "Wahl zum Trainer des Jahres überfällig" ist.

Ebenso hoch ist seine Meinung von Steffen Baumgart. "Ich glaube, er ist kein Trainer, der ist ein Zauberer", sagt der Ur-Kölner Reschke. "Was der in Köln bewegt hat, in anderthalb Jahren, ist Wahnsinn - angefangen von der Wiederauferstehung von Anthony Modeste bis hin zur Verbesserung jedes einzelnen Spielers und zur Mentalitätseinimpfung der gesamten Mannschaft."

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Bei "kicker meets DAZN" blicken Alex Schlüter, Benni Zander und Reschke gemeinsam auf den vergangenen Spieltag - und legen den Fokus auf Dortmunds Gastspiel bei Union Berlin und den 5:0-Sieg der Bayern gegen Freiburg. Auch wird der Frage nachgegangen. ob SC-Coach Christian Streich auch bei einem Top-Klub erfolgreich sein könnte. Abgesehen davon wird genauer auf den BVB und dessen Problemzonen geschaut, ebenso die langfristigen Aussichten von Union Berlin, Reschkes eigene Fehler beim VfB Stuttgart und die Chancen, dass Frank Kramer Trainer auf Schalke bleibt.

drm, mib

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