Gladbachs Trainer Marco Rose warf nach dem 1:2 in Wolfsburg die Rotationsmaschine an und beorderte sechs Neue in die Startelf: Jantschke, Wendt, Zakaria (nach Gelbsperre zurück), Neuhaus, Herrmann und Stindl ersetzten Lainer (Knieprobleme), Bensebaini, Strobl, Benes, Embolo und Thuram (alle auf der Bank).
Paderborns Coach Steffen Baumgart nahm zwei Wechsel im Vergleich zum 1:1 gegen Union Berlin vor: Holtmann und Michel verdrängten Antwi-Adjej und Zolinski auf die Bank.
Von Anfang an stellte sich das erwartete Geschehen ein: Gladbach brauchte keine Anlaufzeit, ließ die Kugel ballsicher in den eigenen Reihen laufen und sah sich hellwachen und aktiv verteidigenden Gästen gegenüber. Der Aufsteiger stand den Fohlen durchgehend auf den Füßen, gab durch Holtmann den ersten Warnschuss ab (7.) und ließ in der Anfangsviertelstunde wenig zu. Die einzige Ausnahme: Stindls Kopfball, der über den Querbalken ging (11.).
Paderborn griffig, Gladbach ungenau: Wenig los vor beiden Toren
Gladbach hatte mehr Ballbesitz, doch der SCP setzte Nadelstiche: Plea stand bei seinem Pfostentreffer im Abseits (20.), auf der Gegenseite musste Sommer nach Prögers Flachschuss eingreifen (24.). Davon abgesehen passierte in den Strafräumen nicht viel, weil der Borussia die Klarheit auf dem Weg nach vorne fehlte. Oft blieben die Fohlen im Mittelfeld hängen, Paderborn erstickte viele Angriffe der Borussia frühzeitig.
Und so wirkten die Gäste in den Schlussminuten des ersten Durchgangs griffiger, während sich bei Gladbach Ratlosigkeit breitmachte. Folgerichtig ging es torlos in die Pause.
Bundesliga, 16. Spieltag
Aus dieser kam die Borussia wie entfesselt: Nur wenige Sekunden nach dem Paderborner (!) Anstoß zappelte die Kugel im Netz der Gäste: Herrmann hatte Collins den Ball abgeluchst und Stindl im Zentrum bedient. Dieser hatte das Auge für den besser postierten Plea, der zwölf Meter vor dem Tor aus zentraler Lage zum Schuss kam und wuchtig zum 1:0 abschloss (46.). Das Spiel war nun deutlich unterhaltsamer, weil Gladbach viel präsenter war und sich jetzt auch in den entscheidenden Zweikämpfen durchsetzte.
Herrmann wieder entscheidend beteiligt - 2:0
Sinnbildlich dafür die Szene in der 64. Minute: Schonlau war eigentlich schon am Ball, doch Herrmann setzte nach - was dazu führte, dass Schonlau den linken Arm nach hinten durchschwang und Herrmann im Gesicht traf. Schiedsrichter Robert Kampka sah sich die Szene nach Kontakt mit dem VAR am Spielfeldrand an und entschied auf Elfmeter. Stindl trat an und schoss die Fohlen cool zum 2:0 (67.).
Gladbach hatte die Partie im Griff und verwaltete das Ergebnis bis zum Ende erfolgreich. Zwar kamen die Gäste noch zu vereinzelten Konterangriffen, doch stets war ein Borusse rechtzeitig zur Stelle. Die letzte gute Möglichkeit hatte die Rose-Elf, Ginter traf nach Pleas Hereingabe allerdings Stindl statt ins gegnerische Tor (78.). In der 88. Minute durfte der umtriebige Herrmann dann einen kuriosen Rekord bejubeln: Er wurde zum 140. Mal in seiner Karriere ausgewechselt und zog mit dem Halil Altintop gleich. Dann war Schluss.
Gladbach feierte den elften Saisonsieg und zieht durch den Dreier punktemäßig mit Spitzenreiter Leipzig gleich - die Gäste dagegen verharren am Tabellenende. Gladbach tritt zum Jahresabschluss am Samstag (18.30 Uhr) bei Hertha BSC an. Paderborn empfängt am Sonntag (18 Uhr) Eintracht Frankfurt.