Waldhof-Coach Patrick Glöckner rotierte nach dem 0:0 im Derby gegen Kaiserslautern nur auf einer Position: Costly, der ohnehin schon zur Pause für Sommer eingewechselt worden war, startete anstelle des Rechtsverteidigers, der zunächst auf der Bank Platz nahm.
Halles Trainer Florian Schnorrenberg musste noch immer auf den rotgesperrten Boyd verzichten. Beim 2:2 gegen den FSV Zwickau hatte sich Löhmannsröben einen Außenbandriss im Knie zugezogen und wurde durch Titsch Rivero ersetzt, außerdem rückte Sternberg anstelle von Kastenhofer in die Startelf.
9. Spieltag
Spieler des Spiels
Tore und Karten
1:0 Martinovic (15')
1:1 Shcherbakovski (22')
Königsmann - Costly , Verlaat, M. Seegert, Rossipal - Saghiri, Höger , Schnatterer, Lebeau , Boyamba - Martinovic
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Carl-Benz-Stadion |
| Zuschauer | 7.563 |
Eine ereignisreiche erste Hälfte begann zunächst mit ruhigem Hallenser Spielaufbau, bis Mannheim dies nicht mehr zuließ und die Schlagzahl erhöhte. Nach einem ersten ungefährlichen Abschluss von Martinovic aus spitzem Winkel (4.) brannte es erstmals im Strafraum der Gäste, als Costly ungedeckt zum Kopfball kommen konnte und Derstroff zur Rettungstat auf der Linie zwang (5.). Eine weitere Flanke des sehr aktiven Schnatterer machte die Anfangsoffensive der Hausherren perfekt, als sie zum knappen Torschuss wurde (6.).
Martinovic belohnt Mannheim - Shcherbakovski gleicht sehenswert aus
Doch noch fehlte Mannheim das Spielglück um zum Torerfolg zu kommen - auch Boyamba schoss nach starkem Steckpass von Höger nur Müller an (12.). Schließlich half HFC-Kapitän Nietfeld kräftig mit und köpfte einen schon geklärt geglaubten Ball Martinovic vor die Füße, der sich bedankte und zur noch immer frühen Führung vollstreckte (15.).
Halle konnte sich auch nach dem Rückstand nicht vom hohen Druck der Mannheimer befreien, kam aber trotzdem zum überraschenden Ausgleich: Shcherbakovski fasste sich aus knapp 30 Metern ein Herz und schweißte die Kugel sehenswert ins lange Eck (22.). Das versetzte den Hausherren einen gehörigen Dämpfer und es folgte eine kurze Phase auf Augenhöhe, doch die HFC-Defensive machte es dem Waldhof leicht und ermöglichte einen Konter, an dessen Ende Boyamba viel zu viel Platz hatte und Müller den zweiten Treffer einschenkte (34.). Danach flachte das Spiel etwas ab, bei Mannheim fehlte meist der letzte Pass, um zum Torschuss zu kommen - bis Saghiri in der Nachspielzeit den Ball bekam und ihn von der Strafraumkante aus an die Latte schlenzte (45.+1).
Saghiri verpasst die Entscheidung - Herzog verletzt sich in letzter Minute
Die zweite Hälfte begann mit ähnlicher Intensität wie die erste. Keine zwei Minuten nach dem Seitenwechsel wackelte das Mannheimer Gebälk, nachdem Badjie Königsmann zu einer starken Parade zwang, der Keeper lenkte das Geschoss an die Latte (47.). Danach nahmen sich beide Teams eine Auszeit, obwohl Halle besser ins Spiel kam. Der Waldhof wirkte aber seit der Pause antriebslos und zog sich teils weit zurück. Eigene Vorstöße verliefen meist im Sand, trotz aussichtsreicher Räume und Abschlusspositionen warteten die Mannheimer bis zur Schlussphase auf einen Torschuss in Durchgang zwei.
Die Schlussoffensive der Gäste deutete sich nur kurz an, als der eingewechselte Bierschenk einen Volley aufs kurze Eck zündete (79.) und Eberwein die Kugel bei einer Ecke aufs Tor stocherte (84.). Der sichere Königsmann war aber jeweils zur Stelle. Auf der Gegenseite verpasste Saghiri die Entscheidung, schoss er etwa vom Elfmeterpunkt knapp vorbei (85.). Doch es reichte auch so für die Mannheimer, die in den stolzen acht Minuten Nachspielzeit nur die Uhr herunterlaufen ließen. In der letzten Aktion gab es noch die Hiobsbotschaft für Florian Schnorrenberg, dessen Mittelfeldmann Herzog sich am Fuß verletzte und das Feld gestützt verlassen musste (90.+7).
Am 10. Spieltag steht für Waldhof Mannheim das Gastspiel in Braunschweig an (Samstag, 14 Uhr). Bereits am Freitag empfängt der Hallesche FC den 1. FC Magdeburg (19 Uhr).
