Aggressiver Beginn
Mainz' Coach Martin Schmidt brachte nach dem 1:0 in Hannover Cordoba anstelle von Muto (Außenbandanriss im rechten Knie) als alleinige Spitze. Schalkes Trainer André Breitenreiter tauschte im Vergleich zum 3:0 gegen Wolfsburg einmal Personal: Belhanda bekam sein Startelf-Debüt, er spielte für den verletzten Choupo-Moting (Beschwerden am Beckenkamm).
Beide Mannschaften gingen sofort aggressiv und mit offenem Visier aufeinander los. Das war vor allem am jeweiligen Pressingverhalten sowie an der Zweikampfführung abzulesen. Aber auch in Sachen Offensivdrang ging es munter hin und her. Cordoba für Mainz (6.) sowie Meyer (3.) und Goretzka (12.) für Schalke gaben erste Warnschüsse ab.
Nach 20 Minuten gingen beide Mannschaften dann etwas vom Gas. Intensiv blieb die Partie dennoch. Vor allem das Defensivkonzept des FSV ging voll auf: Gegen den Ball zogen sich die Nullfünfer sofort zusammen und machten die Räume extrem eng. Nach der Balleroberung zogen die Rheinhessen das eigene Spiel dann schnell in die Breite und agierten mit beiden Außenverteidigern durchaus offensiv.
Bussmanns Debüttreffer bricht den Bann
Die Knappen konnten sich somit kaum entfalten. Eine Ausnahme stellte ein etwas zu hoch angesetzter Kolasinac-Schuss dar (28.). Auf der anderen Seite schlug Mainz nach einem Standard zu: Neustädter "klärte" eine Latza-Ecke vor die Füße von Bussmann, der aus 16 Metern sofort abzog und das Spielgerät wuchtig in die Maschen drosch (33.). Für den 25-jährigen Franzosen war es das erste Tor für Mainz überhaupt.
Danach blieb es in den Strafräumen eher ruhig. Nimmermüde Hausherren liefen die Gäste aus Gelsenkirchen immer wieder energisch an und provozierten durch punktuelles Doppeln immer wieder Ballverluste. Mit dem 1:0 ging's zum Pausentee.
Hallo-Wach-Effekt durch Belhanda
21. Spieltag
Der zweite Durchgang startete mit einem Paukenschlag: Der FSV schien gedanklich noch in der Kabine, da flankte Sané nur Sekunden nach Wiederbeginn von links in den Strafraum. Meyers Direktabnahme kratzte Bell zwar noch von der Linie, doch der Schalker setzte nach und bediente Belhanda, der aus acht Metern zum 1:1 einschoss (46.). Der Treffer - der erste für Belhanda im S04-Trikot - gab den Knappen spürbaren Auftrieb. Die Offensivaktionen der Königsblauen wirkten nun zielstrebiger.
Die Nullfünfer waren folglich in der Defensive gebunden und brauchten etwa zehn Minuten, um selbst wieder nach vorne zu entlasten. Clemens (54.) und Latza (58.) verbuchten Halbchancen. Insgesamt haperte es bei beiden Teams aber am letzten Pass, sodass es nur selten zu Abschlüssen kam. Das Geschehen spielte sich über weite Strecken zwischen den beiden Strafräumen ab.
Wieder eine Premiere: Baumgartlingers Kopfball-Tunnel
Lange roch es in der mit 32.107 Zuschauern gut gefüllten Coface-Arena nach einem Unentschieden, dann aber sollte der nächste Premierentreffer den Unterschied ausmachen: Malli flankte von der linken Strafraumkante auf den zweiten Pfosten, wo Baumgartlinger zum Kopfball hochstieg und Torwart Fährmann zum 2:1 tunnelte. Für den Österreicher war es der erste Bundesliga-Treffer überhaupt. Danach spielten die Rheinhessen die Führung souverän runter und zogen durch den Dreier mit den Königsblauen in der Tabelle gleich.
Mainz ist nächste Woche am Samstag (15.30 Uhr) in Hoffenheim gefordert. Tags darauf (17.30 Uhr) empfängt Schalke Stuttgart.