Bayer-Trainer Roger Schmidt brachte nach dem 2:3 bei AS Rom zwei Neue: Boenisch und Bellarabi kamen für Donati und Kießling zum Zug.
Auch Kölns Coach Peter Stöger drehte gegenüber dem 0:0 gegen Hoffenheim zweimal am Personalkarussell: Für Sörensen und Nagasawa liefen Maroh und Bittencourt auf.
Köln begann mutig und hatte nach kurzer Spieldauer die Großchance zur frühen Führung, aber Modeste scheiterte freistehend aus elf Metern an Leno (4.). Die Partie war temporeich und zweikampfbetont, zunächst mit Vorteilen für den energischen und immer wieder forsch die Umschaltbewegung suchenden FC. Bayer, das im letzten Drittel zu unpräzise agierte, meldete sich nach Risses Fehlpass im Spiel an. Horn lenkte Chicharitos Schlenzer famos um den Pfosten (12.).
Maroh schlägt zum erstenmal zu
Die Geißböcke boten in der Anfangsphase mehr Struktur an als der Rivale. Die Führung war so nicht unverdient: Risses Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld flog in den Sechzehner. Papadopoulos verlängerte unfreiwillig nach rechts zu Maroh, der aus fünf Metern volley ins linke Eck einnetzte (17.).
Die Schmidt-Elf war gefordert, und die Werkself kam, immer wieder angetrieben von Kampl. Bellarabi näherte sich nach technischem Kabinettstück dem 1:1 an (22.), wenig später parierte Horn gegen Kampl einmal mehr klasse (23.). Die Schmidt-Elf agierte offensiv variabel, ließ es aber nach wie vor am finalen Pass fehlen. Köln verstand es in dieser Phase nicht, mehrere gute Kontermöglichkeiten zielführend zu Ende zu spielen.
Kampls Sololauf - Chicharitos Saisontor Nummer vier
Und die Gäste mussten den Ausgleich schlucken, den Kampl mit feinem Solo einleitete: Nach Alleingang spielte der Mittelfeldmann nach rechts zu Mehmedi, dessen maßgenaue Flanke Chicharito vor Risse per Aufsetzer aus sieben Metern einnickte (33.).
Die spielerischen Höhepunkte des ersten Durchgangs sind damit erzählt, danach kam nach einigen Nickligkeiten etwas Gift rein ins intensive Duell. Referee Felix Zwayer beließ es vor der Pause bei einer Gelben Karte für Bittencourt (40.).
Der 12. Spieltag
Mit Brandt für Bellarabi begannen die Hausherren den zweiten Abschnitt. Wieder war zunächst der FC am Drücker, bei dem Modeste per Hackentrick die erste Chance hatte (49.). Wenig später stand der Angreifer erneut im Fokus - mit seinem Gegenspieler: Vogt steckte auf den Franzosen durch, der sofort Tempo aufnahm, sich den Ball aber zu weit vorlegte. Papadopoulos hatte den Arm zu hoch und brachte den Stürmer zu Fall - Zwayer zückte Rot (53.).
Nachdem Hosiner sich dem Tor gefährlich genähert hatte (56.), justierte Schmidt sein Team mit Ramalho für Mehmedi neu (57.). Bayer zog sich zurück, überließ dem Kontrahenten weite Teile des Mittelfelds und verlegte sich aufs Kontern. Was machten die Geißböcke aus mehr Ballkontrolle? Aus dem Spiel heraus gegen den aufopferungsvoll verteidigenden und kaum Entlastung findenden Werksklub wenig, weil die Genauigkeit trotz manchen Freiraums fehlte.
Maroh steht vollkommen blank
Apropos Freiraum. Diesen wusste Maroh mit Anlauf zu nutzen. Nachdem er zunächst Zentimeter links vorbeigeköpft hatte (71.), machte er es bei seiner zweiten Möglichkeit eine Zeigerumdrehung später besser: Risses Ecke flog ins Zentrum, wo Maroh vollkommen freistehend aus sieben Metern platziert ins rechte Eck einnickte (72.).
Schmidt zog mit Kießling für Wendell eine Offensivoption. Mehr als ein Kopfball (81.) und ein Fernschuss jeweils von Boenisch (89.) brachte Leverkusen aber nicht mehr zustande. Köln hatte zwischenzeitlich durch Osako zwar die Entscheidung vergeben (85.) - am Ende reichte es aber auch so zum verdienten Dreier der Geißböcke.
Am Samstag, den 21. November (15.30 Uhr), gastiert die Werkself im nächsten Bundesligaspiel bei Eintracht Frankfurt. Köln empfängt gleichzeitig Mainz.