Brasilianisches Luftduell: Werder-Regisseur Diego (li.) gegen Bayers Abwehr-Ass Juan. dpa
Nach dem 3:2-Sieg in Aachen sah Leverkusens Coach Michael Skibbe keine Veranlassung, seine erfolgreiche Elf zu ändern. Bremens Trainer Thomas Schaaf dagegen war nach dem 3:0 über Hannover zu einer Änderung gezwungen: Stammkeeper Wiese plagten muskuläre Probleme im Oberschenkel - Ersatzmann Reinke kam so zu seinem ersten Liga-Einsatz knapp ein Jahr nach seiner schweren Kopfverletzung.
Nach nervösem Beginn dauerte es bis zur siebten Minute, ehe Bayer mit einer brillianten Kombination die Werder-Abwehr durcheinanderwirbelte. Reinke klärte gedankenschnell per Fußabwehr. Im Gegenzug Doppelpass zwischen Diego und Hunt - der Blondschopf verzog per Volleyschuss.
Danach suchte Werder kompromisslos den Weg in die Offensive und erarbeitete sich nun Vorteile. Leverkusen agierte in der Deckung allzu sorglos und kassierte dafür alsbald die Quittung: Frings dribbelte vor dem Strafraum und passte dann nach rechts zum vollkommen freistehenden Borowski. Dessen scharfe Hereingabe flog auf den Kopf des ebenfalls ungedeckten Klose, der im Fallen am langen Pfosten aus fünf Metern einnickte (15.).
1:0! Klose freut sich über seinen Führungstreffer. dpa
Die Hausherren, sichtlich angeschlagen, luden mit weiterhin fahrlässigem Defensivverhalten die Hanseaten zu Treffer Nummer zwei ein - der Tabellenführer tauchte mehrmals brandgefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Klose war nach einer Frings-Ecke nah dran an einem Kopfball-Doppelpack (18.).
Die Skibbe-Elf kam Mitte des ersten Durchgangs besser ins Spiel, zeigte mehr Leidenschaft. Die Abwehr der Werderaner geriet ins Wanken, weil Bayer nun mehr Zweikämpfe gewann und die Gäste mit fehlerhaften Passspiel in der Vorwärtsbewegung oft frühzeitig den Ball verloren. Freier (26., 31.) und Barbarez (29.) standen dicht vor dem 1:1.
Nach einer halben Stunde wurde es dann etwas hektisch. Nachdem Schiedsrichter Lutz Wagner vorher vieles hatte laufen lassen, hemmten nun viele Spielunterbrechungen den Spielfluss. Das nennenswerteste Ereignis in dieser Phase war die Gelbe Karte für Frings - seine fünfte, der Kapitän fehlt somit im Spitzenspiel gegen Schalke.
Der 19. Spieltag
Mit Kießling für Barnetta verstärkte Michael Skibbe nach Wiederanpfiff den Angriff. Auch der Tabellenführer wechselte, an seiner Ausrichtung änderte der Tausch Hugo Almeida für Hunt aber nichts. Die Heimelf erarbeitete sich optische Vorteile, konnte sich aber gegen die aufmerksame Abwehr der Gäste zunächst nur selten in Szene setzen. Bremen blieb bei Kontern gefährlich, Almeida hätte fast Butts zögerliches Verhalten zum 0:2 genutzt (54.). Danach aber erhöhte Leverkusen stetig den Druck: Schneider (55.), Barbarez (59.) und vor allem Voronin, dessen Knaller vom Innenpfosten ins Feld zurückprallte (63.), waren nah dran am Ausgleich.
Danach befreite sich Werder, und eine gute Viertelstunde vor dem Ende folgte eine vorentscheidende Szene, als Castro, kurz zuvor Gelb-verwarnt, sich im Mittelfeld ein unschönes Foul gegen Borowski leistete. Folgerichtig sah der Verteidiger die Ampelkarte (73.), und der Angriffselan der Skibbe-Elf ebbte endgültig ab. Dies nutzte der Spitzenreiter zum zweiten Tor durch Almeida, der nach Naldos Sololauf aus 14 Metern eiskalt vollstreckte - die Partie war gelaufen (78.). Den Schlusspunkt setzten Borowski mit einem fulminantem Schrägschuss knapp am Winkel vorbei sowie Voronin, der im Gegenzug erneut an der rechten Torumrahmung scheiterte (90.).
Damit endete die Serie von Leverkusen, das am Samstag in Wolfsburg antreten muss, nach 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen. Auf Bremen wartet am Sonntag gegen das punktgleiche Schalke ein echtes Spitzenspiel.