Elfmeter oder nicht? Schiedsrichter Meyer ließ sich nicht beirren und zeigte auf den Punkt. dpa
Im Vergleich zum 3:1-Sieg in Frankfurt änderte Trainer Mirko Slomka sein Team auf einer Position. Lövenkrands spielte für Halil Altintop von Beginn an. Bei Aachen gab es nach der 2:3-Heimniederlage gegen Leverkusen einen Wechsel zu vermelden: Schlaudraff (Magen-Darm-Virus) musste passen, den Spielmacher der Gäste ersetzte Rösler.
Die Schalker erwischten einen guten Start und dominierten die Anfangsphase. Engagiert spielten die Gelsenkirchener nach vorne und ließen die Gäste aus Aachen kaum zur Entfaltung kommen. Die erste Gelegenheit hatte Rodriguez in der 6. Minute, seinen Kopfball klärte jedoch Ebbers auf der Linie. In der 16. Minute hatte Varela nach feiner Vorarbeit von Rodriguez eine hundertprozentige Gelegenheit. Der Uruguayer tat sich aber bei seinem Kopfballversuch nicht gerade als Spezialist in dieser Disziplin hervor und köpfte freistehend aus acht Metern genau auf Keeper Straub.
Nur eine Minute später wurde die Nachlässigkeit bestraft. Von der linken Seite flankte Leiwakabessy auf Rösler, dem das Leder jedoch zu weit vom Fuß sprang. Nutznießer dieser Situation war Ibisevic. Der Bosnier stand goldrichtig und netzte aus kurzer Distanz zur Führung ein, auch wenn die Gelsenkirchener eine Abseitsposition gesehen hatten.
Der 19. Spieltag
Die Schalker antworteten mit wütendenden Angriffen und hatten das Ergebnis bereits nach sechs Minuten egalisiert. Auch bei diesem Treffer stand Schiedsrichter Mayer (Burgdorf) im Mittelpunkt: Nach einer Flanke von der linken Seite sprang Sichone der Ball unabsichtlich gegen die Hand, nach langen Diskussionen entschied der Referee auf Elfmeter. Rafinha ließ sich die Chance auf seinen zweiten Saisontreffer nicht nehmen und verwandelte sicher vom Punkt.
Zwar übten die Königsblauen weiter Druck auf die Gäste-Abwehr aus, agierten aber oft zu umständlich bei ihren Bemühungen. In der 29. Minute hatte Kuranyi die letzte aussichtsreiche Möglichkeit der ersten Hälfte. Der Angreifer bekam aber nicht mehr genügend Druck hinter seinen Kopfstoß, um Straub in Verlegenheit zu bringen. So blieb es bis zum Pausenpfiff beim 1:1-Unentschieden.
Mit erhöhter Schlagzahl begann Aachen den zweiten Durchgang. Gleich zweimal musste sich Schalkes Keeper Neuer im direkten Duell mit Reghecampf gehörig strecken. Der Rumäne konnte aber den Keeper weder mit Gewalt aus 20 Metern (50.) noch eine Minute später mit einem Schlenzer vom Strafraumeck überwinden.
Erst durch Eckballsituationen wurde die Slomka-Truppe wieder gefährlich. Bordon hatte Pech, dass sein Kopfball von der Latte auf die Linie und schließlich ins Feld zurücksprang (58.). Bei Halil Altintops Schuss aus aussichtsreicher Position hatten gleich zwei Aachener ihren Fuß dazwischen (70.).
Auf Ballhöhe: Ernst und Rösler verlieren das Objekt der Begierde nicht aus den Augen. imago
Die Schalker forcierten in der Folgezeit zunehmend das Flügelspiel, trugen ihre Angriffe meist über die rechte Seite vor. Allein, es fehlte die Durchschlagskraft. Dass die Gastgeber dennoch in Führung gingen, hatten sie der tragischen Figur an diesem Abend zu verdanken. Nach einem Querschläger von Kuranyi lenkte Unglücksrabe Sichone, der bereits den Strafstoß verursacht hatte, den scharf getretenen Ball ins eigene Tor ab (75.).
In der Schlussphase tat sich nicht mehr viel in der Veltins-Arena. Die Alemannia bäumte sich gegen die Niederlage nicht mehr auf, Schalke tat nicht mehr als nötig und brachte den knappen Sieg über die Zeit.
Am kommenden Sonntag steigt das Spitzenspiel, wenn Schalke zum punktgleichen Spitzenreiter nach Bremen reist. Aachen erwartet Hannover 96, das der Hertha mit 5:0 eine empfindliche Niederlage zufügte.