Die vergangenen Wochen waren für Inter Mailand mehr als erfolgreich: Wettbewerbsübergreifend gewannen die Nerazzurri ihre jüngsten neun Spiele, nach 25 Spieltagen thronten sie mit neun Punkten Abstand auf Juventus Turin an der Tabellenspitze - und unter der Woche kam der umjubelte 1:0-Sieg im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Atletico Madrid hinzu.
Inter-Coach Simone Inzaghi nutzte die Pfilchtaufgabe bei der US Lecce, die gegen den Abstieg kämpft und bei der der ehemalige Bundesligaprofi Pongracic (Wolfsburg, Dortmund) gesperrt fehlte, zur Schonung seiner Leistungsträger. Gleich sieben Neue standen in der Startelf, unter ihnen der deutsche U-21-Nationalspieler Bisseck - lediglich de Vrij, Mkhitaryan, Dimarco und Lautaro Martinez begannen erneut.
Inter im Schonmodus - Lecce spielt munter mit
Serie A, 26. Spieltag
Die vielen Wechsel waren den Nerazzurri in der ersten Hälfte deutlich anzumerken, die Gäste spielten im Schonmodus und entwickelten in den ersten 45 Minuten keineswegs ihre übliche Dominanz. Dennoch gingen sie nach einer Viertelstunde in Führung: Eine Umschaltsituation veredelte Martinez nach toller Vorlage von Asllani zum 1:0 und markierte damit sein 100. Tor in der Serie A (15.). Mkhitaryan setzte danach noch einen Schuss knapp rechts am Tor vorbei (22.), vor allem verwaltete Inter jedoch seine Führung und machte nicht mehr als nötig.
Lecce spielte gegen den hohen Favoriten gut mit, lief Inter mutig an und kam selbst zu einigen Chancen: Almqvist jagte den Ball aus kurzer Distanz über das Tor (7.), später wurde ein Schuss von Sansone geblockt (21.) und Gallo drosch einen Volleyschuss etwas überhastet am Tor vorbei (32.). Doch gegen souverän verteidigende und vorne hocheffiziente Mailänder bissen sich die Süditaliener die Zähne aus.
Inters Doppelschlag macht alles klar
Die Hausherren kamen nach dem Seitenwechsel stark aus der Kabine - Sansones Schuss wurde geblockt, ehe Blin einen Volley nur Zentimeter über die Latte jagte (47.) - musste sich danach aber der Übermacht Inters ergeben.
Falcone parierte in der 49. Minute noch stark gegen Dimarco ehe ein Doppelschlag binnen zwei Minuten für die Vorentscheidung sorgte: Erst musste Frattesi nach einer Sanchez-Vorlage nur noch den Fuß hinhalten (54.), ehe der Torschütze für Martinez auflegte, der den Doppelpack schnürte (56.).
Die Nerazzurri entwickelte danach jene Spielfreude, die ihnen besonders in der ersten Hälfte abgegangen war. De Vrij köpfte nach einer Ecke von Dimarco das 4:0 (67.), Lecces Keeper Falcone verhinderte weitere Einschläge, besonders die Parade gegen Arnautovic war sehenswert (78.). Kurz vor Schluss verpasste noch Dumfries, der völlig alleine gelassen den Ball aus kurzer Distanz am Tor vorbeiköpfte (89.).
Als das Spiel entschieden war, kam auch Lecce nochmal zu Chancen: Banda legte den Ball aus spitzem Winkel hauchzart am Tor vorbei (66.), später hatte Piccoli zweimal die Gelegenheit auf den Ehrentreffer, scheiterte aber per Fuß (71.) und mit dem Kopf (86.) eher kläglich an Sommer-Vertreter Audero. So blieb Lecce im dritten Spiel hintereinander ohne eigenes Tor.
Inter am Mittwoch gegen Atalanta gefordert
Der Tabellenführer setzte durch das hochverdiente 4:0 seine Siegesserie aus nunmehr zehn Spielen fort und wahrte den Abstand auf Verfolger Juve, das am Nachmittag noch mit einem Sieg bei Frosinone vorgelegt hatte.
Lecce muss am kommenden Sonntag (15 Uhr) zum Auswärtsspiel bei Abstiegskonkurrent Frosinone antreten. Inter ist dagegen bereits am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) wieder gefordert, dann steht das Nachholspiel des 21. Spieltags gegen Atalanta Bergamo im Mailänder San Siro an.