Keine Spielabsage - kompaktes Mittelfeld
Karlsruhes Coach Markus Kauczinski brachte an seinem 46. Geburtstag nur einen Neuen in seiner Startelf und schickte nach dem 1:0 in Duisburg Hoffer für Diamantakos (Bank) in die Sturmspitze. Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht tauschte ebenfalls nur einmal Personal und stellte im Vergleich zum 1:0 gegen Bielefeld Hochscheidt statt Omladic auf die Zehn.
Aufgrund eines Wasserrohrbruchs im Stadtteil Waldstadt war das Wildparkstadion von der Wasserversorgung (Duschen, sanitäre Anlagen) abgeschnitten. Lange war nicht klar, ob das Spiel stattfinden kann. Erst eine Stunde vor dem Anpfiff gaben die Behörden Entwarnung.
Auf dem Rasen agierten beide Teams im 4-2-3-1-System, standen jeweils sehr kompakt im Mittelfeld und waren eng am Mann. Das Zentrum war daher kaum durchlässig, es gab kaum Räume, weshalb sich Ballverluste und Fehlpässe häuften. Spielbestimmender war in der Anfangsphase die Eintracht, die den einen oder anderen Konterangriff anbrachte. Reichel (2.) und Hochscheidt (3.) verzeichneten immerhin Halbchancen. Eine solche generierte auch der KSC durch Torres (2.), ansonsten taten sich die Badener schwer gegen die im 4-4-2 verteidigenden Niedersachen. In den Strafräumen blieb es weitestgehend ruhig.
Boland bricht den Bann - Torres antwortet
Ein fulminanter Distanzschuss von Boland brach dann den Bann: Der Linksfuß schweißte das Spielgerät aus 18 Metern halblinker Position präzise in den linken Winkel (22.). Die BTSV-Führung hielt aber nicht lange. Die Karlsruher Antwort erfolgte durch Hoffer, der frei vor Gikiewicz auftauchte, zunächst am herausgeeilten Torwart hängen blieb, dann aber noch einmal nach innen flankte, wo die Kugel an den ausgestreckten Arm von Ofosu-Ayeh sprang (28.). Schiedsrichter Robert Kampka entschied zu Recht auf Handelfmeter. Zu diesem trat Torres an und zielte aufs rechte Eck. Gikiewicz, der kräftig abgesprungen war, war am schwach platzierten Strafstoß zwar noch dran, konnte das 1:1 aber nicht verhindern (29.).
Bis zum Halbzeitpfiff regierte wieder der Kampf im Wildpark. Beide Teams bissen sich im engmaschigen Mittelfeld gegenseitig die Zähne aus. Auch viele Flanken und Standards führten nicht zum Erfolg.
Decarli trifft - Diamantakos kommt - Sallahi fliegt
22. Spieltag
Der zweite Durchgang startete mit einem Paukenschlag: Boland führte eine Ecke kurz aus und setzte dann Khelifi in Szene, der von rechts nach innen flankte. Dort fiel das Leder vor die Füße von Decarli, der aus sieben Metern aus der Drehung zum 2:1 für die Löwen einschoss (47.). Die Führung spielte Braunschweig voll in die Karten: Die Gäste standen mit der Viererkette recht hoch, nur das Duo Hochscheidt/Ademi stand knapp vor der Mittellinie. Damit verdichteten zehn Feldspieler der Löwen den Raum, sodass es kein Durchkommen für Karlsruhe gab. Stattdessen blieb die Eintracht durch Konter gefährlich.
Geburtstagskind Kauczinski musste reagieren und brachte mit Diamantakos einen zusätzlichen Stürmer (57.). Die geplante Aufholjagd wurde aber nur wenig später durch einen Platzverweis torpediert: Sallahi sah nach einem Foulspiel die Ampelkarte (60.). Joker Diamantakos störte das aber nur wenig: Erst rauschte sein Aufsetzer knapp vorbei (62.), dann stand der Angreifer goldrichtig am zweiten Pfosten, als ihn eine Valentini-Flanke von rechts erreichte und tippte die Kugel zum 2:2 über die Linie (65.).
BTSV ungeduldig - KSC frech
Plötzlich war Braunschweig in Zugzwang, tat sich gegen nun im 4-4-1 angeordnete Karlsruher aber schwer. Nachdem Reichel aus sieben Metern nur Torwart Vollath traf (70.), verlor der BTSV immer mehr die Geduld. Der KSC hatte das Momentum nun auf seiner Seite und fuhr freche Konter, die durchaus die Führung in Unterzahl hätte bringen können (Diamantakos, 81.; Torres, 86.). Hinten hielt das KSC-Bollwerk den anrollenden Angriffen in der Schlussphase stand - es blieb beim 2:2.
Braunschweig empfängt nächste Woche am Sonntag (13.30 Uhr) den FSV Frankfurt. Karlsruhe ist bereits am Freitag (18.30 Uhr) zu Gast bei Union Berlin.