Hamburgs Trainer Dieter Hecking musste nach dem 1:2 in Heidenheim zwei Änderungen in der Defensive vornehmen: Statt Beyer (Gelb-Sperre) und Letschert (Knieverletzung) begannen Ewerton und Fein.
Sandhausens Coach Uwe Koschinat tauschte im Vergleich zum 0:1 gegen Dresden dreimal. Zhirov, Taffertshofer und Behrens, die gegen Dynamo allesamt angeschlagen gefehlt hatten, kehrten in die Anfangself zurück. Nauber (Schulterverletzung), Frey und Bouhaddouz (beide Bank) mussten weichen.
Van Drongelen wird zum Pechvogel
Der HSV war zu Beginn um Spielkontrolle bemüht und hatte durch eine Direktabnahme von Pohjanpalo die erste Chance der Partie (5.). Sandhausen ließ die Hanseaten kommen und lauerte nach Balleroberung auf blitzschnelles Umschaltspiel. Mit dem ersten durchdachten Angriff ging der SVS in der 13. Minute plötzlich in Führung: Biada flankte ins Zentrum, wo van Drongelen im Duell mit Behrens den Ball schließlich unglücklich unhaltbar für Pollersbeck ins eigene Tor bugsierte. Während aus Bielefeld eigentlich frohe Kunde für die Hanseaten eintraf, da die Arminia schnell mit 2:0 gegen Heidenheim in Führung ging, verlor der HSV durch den Rückstand den Faden. Unsicher und fahrig präsentierte sich die Hecking-Elf im Aufbau.
2. Liga, 34. Spieltag
Die Folge war das 2:0 durch Behrens in der 22. Minute, der - steilgeschickt von Biada - Pollersbeck im Eins-gegen-eins überwand. Und es kam noch schlimmer für die Hamburger und ihren Trainer: Denn mit Gyamerah (rechter Oberschenkel) und van Drongelen (linkes Knie) mussten zwei Defensivspieler frühzeitig ausgetauscht werden. Vagnoman (24.) und Jatta (36.) kamen in die Partie. Zudem kam Sandhausen in Person von Behrens weiteren Treffern für die Gäste zweimal sehr nahe (40., 45.+5) - vergab aber beide Male recht kläglich. Für Hamburg zielte Harnik per Kopf knapp vorbei und scheiterte kurz darauf mit einem strammen Schuss an Fraisl (jeweils 45.). Nach einer desaströsen ersten Hälfte aus Sicht des HSV ging es in die Pause.
HSV schöpft durch Hunt nur kurz Hoffnung
Nach der Pause hatte der HSV, bei dem Hecking Ambrosius und Kittel für Ewerton und Harnik brachte, seine beste Phase. Auch wenn die ganz großen Gelegenheit ausblieben, kamen die Hanseaten nun immerhin etwas leichter bis an und in den Sechzehner der Gäste durch. In der 59. Minute kam es im Strafraum zu einem kniffligen Zweikampf zwischen Kister und Hunt, bei dem der Sandhäuser den Fuß hineinstellte und es zum Kontakt kam. Nach VAR-Check entschied Referee Frank Willenborg auf Strafstoß, den Hunt sicher verwandelte (62.).
Nun fehlte der Hecking-Elf nur noch ein Tor, um auf Platz drei vorzurücken. Doch bei ihren Offensivbemühungen fehlte es den Hamburgern weiter an der letzten Konsequenz und Kreativität. Sandhausen stand gut, ging weiter giftig in die Zweikämpfe - und sorgte ab und an für Entlastung. Nachdem Hecking in der 83. Minute mit Jung einen dritten Spieler verletzungsbedingt ersetzen musste (Kinsombi kam ins Spiel), führte ein Strafstoß für Sandhausen zur Vorentscheidung: Nach Foul von Vagnoman an Türpitz verwandelte auch Behrens sicher (83.). Der freigespielte Joker Engels (89.) sowie der ehemalige Hamburger Diekmeier (2010-18) in der Schlussminute (90.+3) sorgten schließlich sogar für ein Debakel für den HSV. Für die Schlussminuten konnte es sich Koschinat damit sogar leisten, seinem Reservekeeper Wulle für Fraisl ein paar Einsatzminuten zu geben (89.).
Die Relegation findet damit ohne den Hamburger SV statt, der 2020/21 erneut in der 2. Bundesliga antreten wird. Sandhausen beendet die Saison 2019/20 auf Rang elf.