Herthas Coach Jos Luhukay brachte im Vergleich zum 3:2-Erfolg in Hoffenheim exakt dieselbe Startelf. Ersatzkeeper Sascha Burchert fehlte wegen Problemen am Fußgelenk. Für ihn saß Marius Gersbeck auf der Bank.
Bayer-Trainer Sami Hyypiä musste nach dem 5:3-Sieg gegen den HSV den verletzten Linksverteidiger Boenisch (Sehnenverletzung) ersetzen. Can rückte aus dem Mittelfeld nach hinten. Lars Bender kam nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre zurück. Wollscheid ersetzte Spahic. Hyypiä reagierte auf Boenischs Ausfall mit der erstmaligen Nominierung von Konstantinos Stafylidis, der auf der Bank Platz nahm.
Hertha BSC begann hellwach und einsatzfreudig gegen Bayer, das Sam wegen einer Verletzung am linken Bein nach Zweikampf mit Cigerci schon in der 4. Minute durch Hegeler ersetzen musste. Die Berliner zeigten sich aufmerksam und zweikampfstark, ließen Leverkusen nicht ins Spiel kommen. Die Luhukay-Schützlinge übten mehr Druck aus, kamen zu einigen Eckstößen, doch Skjelbreds Hereingaben fanden zunächst keine Adressaten.
Die Berliner überbrückten das Mittelfeld schneller, wirbelten die Bayer-Defensive durcheinander. Lediglich das letzte und eventuell entscheidende Zuspiel klappte nicht, im Zentrum standen die Hyypiä-Schützlinge sicher. Leverkusen lief der Musik zumeist hinterher, leistete sich zudem zu viele Ungenauigkeiten im Aufbauspiel.
Beide Abwehrreihen arbeiteten diszipliniert und ließen keine Torchancen zu. Bis zur 29. Minute, als Bayer abgebrüht mit der ersten Gelegenheit zur Führung kam. Allerdings nicht regelkonform: Schneller Konter von Bayer. Castro spielte zu Hegeler (knapp im Abseits), der nach rechts zum mitgelaufenen Kießling passte. Der Goalgetter ließ Kraft aus 14 Metern per Rechtsschuss keine Chance.
Der 13. Spieltag
Die Führung gab Leverkusen Sicherheit. Bayer ließ den Ball nun sicherer durch die eigenen Reihen kreisen. Hertha wurde etwas weiter zurückgedrängt, lauerte aber auf schnelle Gegenstöße. Erst in den Schlussminuten vor der Pause erhöhten die Berliner selbst die Schlagzahl noch einmal, offenbarten dadurch hinten aber Räume. Hegeler flankte an den zweiten Pfosten zu Kießling, der per Kopf in die Mitte zum völlig freistehenden Castro ablegte. Castro aber köpfte aus sieben Metern rechts am Tor vorbei (44.).
Luhukay brachte zu Beginn der zweiten Hälfte den 18-jährigen Mukhtar für Allagui. Und die Berliner gaben zunächst klar den Ton an. Bayer zog sich zurück, achtete auf eine stabile Grundordnung und sichere Defensive, aus der schnell umgeschaltet werden sollte.
Die Partie war munter, die Intensität hoch, spielerische Leckerbissen und gefährliche Strafraumszenen aber bekamen die Zuschauer lange Zeit nicht zu sehen.
Erst nach einer guten Stunde wurde es in den Strafräumen heißer. Pekarik flankte von rechts, Cigerci war völlg frei, köpfte aus 13 Metern gut aufs rechte Eck, doch Leno rettete überragend. Ein Nachschuss von Skjelbred ging drüber (65.). Fast im Gegenzug scheiterte Son, sein abgefälschter Schuss knallte Kraft an die Brust.
Die Luhukay-Elf agierte couragiert, mit viel Herz und großem Einsatz, es fehlte aber an den entscheidenden Ideen, wie man die insgesamt sattelfeste Abwehr der Leverkusener knacken könnte. Bayer riskierte mit zunehmender Spieldauer immer weniger, achtete vornehmlich darauf, dass hinten alles abgeriegelt war.
Herthas Coach brachte mit Wagner und Ronny weitere Offensivkräfte, setzte alles auf Offensive, um zum Ausgleich zu kommen. Bayer aber agierte cool und abgezockt, stand mit acht Mann am eigenen Strafraum und verdichtete die Räume geschickt. Am Ende sollte es reichen für das Hyypiä-Team, das Hertha den Weg bis zum Schlusspfiff entscheidend versperrte.
Hertha hat am kommenden Samstag (15.30 Uhr) das zweite Heimspiel in Folge, zu Gast ist dann der FC Augsburg. Leverkusen erwartet am Mittwoch (20.45 Uhr) Manchester United in der Champions League.