Werder-Coach Robin Dutt brachte nach der 1:3-Niederlage bei Schalke zwei Neue: Für Garcia (Gelbsperre) und Junuzovic (Haarriss im Fußwurzelknochen) rückten di Santo und Startelfdebütant Selke ins Team und bildeten das Sturmduo. Gebre Selassie spielte Linksverteidiger, Elia und Hunt im Mittelfeld.
FSV-Trainer Thomas Tuchel konnte im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Frankfurt wieder auf den vollständig genesenen Müller zurückgreifen, der für Malli ran durfte.
Im Weserstadion erwischte Mainz den klar besseren Start. Bremen präsentierte sich defensiv ungeordnet, die 05er nutzten dies früh aus: Nach schönem Diagonalpass löste sich Müller von Lukimya und hob die Kugel aus 22 Metern gekonnt über den viel zu weit herausgekommenen Mielitz ins Tor (7.).
Der Rückstand steigerte die Verunsicherung der Gastgeber, Polter verpasste es, direkt nachzulegen (9.). Das besorgte Okazaki gegen offensiv zunächst unsichtbare Dutt-Schützlinge, die allerdings in allen Mannschaftsteilen Probleme und Abstimmungsschwierigkeiten offenbarten: Pospechs Flanke geriet zum Torschuss, der Ball klatschte gegen die Latte. Gegen die schlafmützige Abwehr einschließlich Mielitz, der das Leder wohl im Toraus wähnte, netzte Okazaki volley aus sechs Metern ein (17.).
Nach dem 2:0 gönnten sich die bis dorthin auch spielerisch hochüberlegenen Rheinhessen eine Verschnaufpause. Fast mit sofortiger Konsequenz, denn nun meldete sich Werder endlich im Spiel an.
Die Grün-Weißen hatten durch Kopfbälle von Lukimya (Pfosten, 22.) und Selke (23.) Riesengelegenheiten zum Anschlusstor. Die Tuchel-Elf verlor den Faden und die Ordnung, weiterhin brannte es vor allem bei hohen Hereingaben: Nach Hunts Ecke musste Karius bei di Santos Kopfball retten (30.).
Nach einer halben Stunde stellten sich die Gäste wieder besser auf die Angriffe der Werderaner ein, zwangen Hunt & Co. immer wieder zu langen Bällen, die bis zum Kabinengang zur sicheren Beute von Noveski & Co. wurden. Auf der Gegenseite bewahrte Mielitz sein Team nach Geis' leicht abgefälschtem Freistoß vor dem 0:3 (43.), ehe Kroos noch vor der Pause verletzungsbedingt raus musste - Ekici kam.
Der 13. Spieltag
Auch Mainz musste tauschen: Für Pospech stand Svensson mit Wiederanpfiff auf dem Rasen. Die erste zwingende Gelegenheit hatte Werder durch di Santo, Karius zeigte sich beim Kopfball des Argentiniers einmal mehr auf dem Posten (51.).
Gegen im Umschaltspiel zu fahrige Mainzer dominierte die Dutt-Elf klar, drückte die Rheinhessen in deren eigene Hälfte, verfing sich aber immer wieder im dichten Abwehrnetz des Gegners, bei dem Tuchel mit Choupo-Moting für Zimling offensiv wechselte (58.) und wenig später noch Moritz für den Gelb-Rot-gefährdeten Soto brachte (62.).
Hatten die Hanseaten ihr Pulver schon verschossen? Noch nicht, aber Karius ermöglichte es mit zwei Großtaten gegen Hunt (67., 68.), dass Okazaki Werder endgültig den Zahn ziehen konnte: Polter schickte Bell rechts am Flügel auf die Reise, dessen punktgenaue Hereingabe vollendete Okazaki in der Mitte - 0:3 (70.)!
Viel passierte danach lange Zeit nicht mehr. Elia sorgte dann scheinbar nur für Ergebniskosmetik (85.) und etwas Hoffnung. Die blühte dann richtig auf, als di Santo Elias Flanke einköpfte (89.). Dann aber kam Bremen nicht mehr in Schlagdistanz, es blieb beim 2:3, das die schwache Heimbilanz weiter ausbaute (2/2/2).
Bremen gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Hoffenheim, Mainz empfängt zeitgleich Dortmund.