Heidenheims Trainer Frank Schmidt musste im Vergleich zum 2:2 gegen Union Berlin gezwungenermaßen zweimal wechseln, da Maloney (Innenbandzerrung im Knie) und Beste (muskuläre Probleme im Oberschenkel) ausfielen. Busch und Bundesliga-Startelf-Debütant Sessa erhielten dafür jeweils eine Bewährungschance von Anfang an.
Zwei Wechsel vollzog auch Eintracht Frankfurts Coach Dino Toppmöller nach dem Last-Minute 2:2 gegen Wolfsburg: Nkounkou und Chaibi verdrängten van de Beek und Ekitiké auf die Bank. Die zuletzt schmerzlich vermissten Skhiri und Larsson standen zudem im Kader, für die Anfangself reichte es bei den beiden aber noch nicht.
Vorteile für gallige Heidenheimer
Bundesliga, 24. Spieltag
Von der Bank aus mussten beide dann miterleben, wie die gewohnt aggressiven Heidenheimer zu klaren Vorteilen im Mittelfeld kamen - und über Mainka (6.) sowie Dovedan (14., 15.) für Gefahr sorgten. Der FCH ging früh drauf, suchte in der gegnerischen Hälfte Eins-gegen-eins-Situationen, stresste die Hessen damit immer wieder entscheidend im Spielaufbau und erarbeitete sich so optische Vorteile.
Die Frankfurter hatten Mühe, nahmen den Kampf jedoch an und meldeten sich nach etwas mehr als einer guten Viertelstunde im Spiel an: Chaibis direkter Freistoß ging drüber (19.), Nkounkous Verzweiflungsflanke schnappte sich Torhüter Müller gerade noch, ehe der Ball die Torlinie mit vollem Umfang überquert hatte (20.).
Allgemein war es kein schönes Spiel. Einerseits fehlte es an flüssigen Kombinationen, andererseits ging es in den Zweikämpfen nicht zimperlich, sodass viele Nickeligkeiten den Spielfluss störten.
Insgesamt kam der Aufsteiger mit der Gemengelage besser zurecht und machte den besseren Eindruck - und musste dennoch trotz Chancenplus mit einem Rückstand in die Halbzeit, denn ein Platzfehler half den Gästen enorm: Nach einem langen Abschlag von Trapp wollte Gimber zurück auf Müller passen, der dann aber gnadenlos über den Ball senste, weil dieser eben kurz zuvor unvorhersehbar aufgehoppelt war - das 1:0 war zugleich die schmeichelhafte Pausenführung der Hessen, denen es in den gesamten ersten 45 Minuten an spielerischer Linie gefehlt hatte.
Lebhaftes Spiel nach dem Seitenwechsel
Anschlusstreffer: Marvin Pieringer (#18) trifft zum 1:2. IMAGO/Jan Huebner
Toppmöller, der zum Seitenwechsel Larsson und Ekitiké für Max und den Gelb-belasteten Dina Ebimbe gebracht hatte, durfte sich kurz nach Wiederanpfiff über den nächsten Treffer freuen, der sogar selbst herausgespielt war: Tuta schickte Nkounkou, der im Dribbling Busch narrte und den Ball anschließend wuchtig aus ins kurze Eck zum 2:0 jagte (49.).
Alles paletti für die SGE also? Keineswegs, denn Schmidt zauberte Pieringer aus dem Hut. Und der Joker stach kurz nach seiner Einwechslung: Dinkci fand den 24-Jährigen, der anschließend auf seinem Weg in die Gefahrenzone von der gegnerischen Abwehr lediglich begleitet wurde und dies mit dem Anschlusstreffer quittierte (59.).
Anschließend nahm die Partie weiter Fahrt auf. Heidenheim drückte vehement auf den Ausgleich, während die SGE aus einem tiefen Block heraus auf den entscheidenden Konter lauerte. Müller hielt die Partie mit Glanzparaden gegen Tuta (69.) sowie bei einer Doppelchance von Knauff und Marmoush (70.) weiter offen, während Schöppner nach Eckball den Ausgleich verpasste (80.). Zum Ende war es eine Abwehrschlacht für Frankfurt, die die Hessen aber erfolgreich gestalteten, auch weil Trapp gegen Pieringer (90.+2) und Kleindienst (90.+4) zur Stelle war.
Heidenheim reist am kommenden Samstag zum FC Augsburg (15.30 Uhr), tags darauf empfangen Adlerträger die TSG Hoffenheim (17.30 Uhr).