Hannovers Interimstrainer Christoph Dabrowski veränderte seine Startaufstellung nach dem 2:1 in Ingolstadt auf zwei Positionen: Frantz und Ernst spielten für Ondoua und Hinterseer. Bremens Coach Ole Werner vertraute nach dem 3:2-Erfolg in Regensburg auf dieselbe Elf und ließ seine Startformation unverändert. Für Werders Stürmer Ducksch war es ein besonderes Spiel: Der 27-Jährige spielte bis zum vergangenen Sommer noch bei 96, beim Duell der Teams am ersten Spieltag lief er sogar noch für Hannover auf und traf gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber zum 1:1-Endstand.
Kerk trifft aus 40 Metern
Der 18. Spieltag
Der SVW stand von Anfang an hoch, Hannover verteidigte kompakt und lauerte auf Konter. Kein Team konnte wirklich gefährlich werden, bis die Bremer in der 22. Minute ihrerseits zu einem Konter kamen. Bittencourt bediente Schmid, dessen gefühlvoller Abschluss flog zum 1:0 wunderschön in den rechten Winkel.
Auf der Gegenseite verpasste erst Beier aus dem Liegen den Ausgleich (27.), dann schlug 96 zu: Aus einer eigentlich harmlosen Freistoßposition aus knapp 40 Metern versuchte es Kerk einfach mal direkt. Pavlenka stand zu weit vor seinem Kasten, die Kugel senkte sich über ihn hinweg zum zweiten Traumtor des Tages ins Netz.
Bittencourt scheitert an Hansen
In der Schlussphase der ersten Hälfte drehte Bremen auf und drängte die Hausherren tief in die eigene Hälfte. Im letzten Drittel war der SVW aber nicht konsequent genug, Hannover verteidigte leidenschaftlich und diszipliniert. Kurz vor der Pause setzte Bittencourt zu einem spektakulären Fallrückzieher an, im letzten Moment lenkte 96-Keeper Hansen die Kugel über die Latte (45.+1). So ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.
Hannover kam gut in die zweite Hälfte und machte früh Druck, Bremen schien noch nicht ganz wach zu sein. Umso überraschender kam die erneute Führung für Werder. Aus 15 Metern hob Ducksch nach einer Hereingabe von Jung den Ball per Kopf über Hansen hinweg zum 2:1 ins Netz (51.). In der Folge kam Bremen wieder gut ins Spiel und war die bessere Mannschaft. Die Gäste hatten aber auch Glück, zum Beispiel als Toprak von Friedl abgeschossen wurde und beinahe ein Eigentor erzielte, die Kugel aber auf die Latte fiel (64.).
SVW eiskalt
Anschließend bäumte sich Hannover noch einmal auf, vor allem Beier hatte einige gute Möglichkeiten, die beste parierte Pavlenka in der 66. Minute. Dann schaltete aber Bremen erneut einen Gang hoch und nutzte die Lücken in der Hannoveraner Hintermannschaft eiskalt aus. Zunächst musste Jung nach einer Hereingabe von Friedl nur noch ins leere Tor einnicken (72.), gut zehn Minuten später schickte Ducksch Friedl per Steilpass auf die Reise. Der Verteidiger blieb im Eins-gegen-eins cool und vollendete in Stürmer-Manier zum 4:1 (84.).
In den letzten Minuten kontrollierte der SVW das Spiel souverän und brachte das Ergebnis über die Zeit. Somit schiebt sich der SVW auf Rang sieben vor, der Relegationplatz ist noch drei Zähler entfernt. Hannover rutscht hingegen auf Rang 15 ab und bleibt drei Punkte vor der Abstiegzone.
Nach der Winterpause reist Hannover am Freitag (18.30 Uhr), den 14. Januar zum Gastspiel nach Rostock. Auf Bremen wartet im Weserstadion am Samstag (13.30 Uhr) Fortuna Düsseldorf.