Enger als gedacht: Bremens Mertesacker duelliert Wolfsburgs Klimowicz. dpa
Werder-Coach Thomas Schaaf tauschte seine Elf vom 6:2 in Frankfurt auf lediglich einer Position: Pasanen ersetzte Fritz nach dessen fünfter Gelber Karte.
Gästetrainer Klaus Augenthaler hingegen sah sich nach der 1:2-Niederlage gegen Aachen zu gleich drei Umstellungen veranlasst: Madlung, van der Heyden und Santana rückten in die Startformation und begannen an Stelle von Quiroga, Stegmayer und Menseguez.
Beide Teams gingen von Beginn an hohes Tempo und kamen so zu Chancen. Während aber Wolfsburgs Krzynowek nach gerade einmal vier Minuten frei vor Wiese zu lange zögerte und schließlich nur den Bremer Schlussmann traf, schoss Klose nach Frings' Hereingabe von der linken Seite Gäste-Keeper Jentzsch in die Arme (11.).
Besser machte es nach einer guten Viertelstunde schließlich der Bremer Jensen: Klose legte von der rechten Seite in die Mitte, zwei Wolfsburger fälschten noch ab und so erreichte der Ball Werders Dänen, der das halbhohe Zuspiel artistisch per Fallrückzieher verwertete - Jentzsch streckte sich vergeblich (17.).
Die Bremer gaben nun klar den Takt an, ließen jedoch die letzte Entschlossenheit vermissen und kamen folglich auch zu keinen zwingenden Tormöglichkeiten.
Dies änderte sich dann schlagartig in der 33. Spielminute. Diego drang in den Strafraum ein und ging im Zweikampf mit Wolfsburgs Kapitän Hofland zu Boden. Schiedsrichter Stark zögerte keine Sekunde und entschied auf Foulelfmeter, den der Gefoulte letzten Endes aber an den linken Pfosten des Gästegehäuses setzte.
Der 17. Spieltag
Der amtierende Vizemeister drückte dennoch weiter, das Tor aber machten etwas überraschend die Gäste: Nach einem Eckball von der rechten Seite konnte die Bremer Abwehr zunächst klären, Makiadi brachte das Leder jedoch zurück in die Gefahrenzone auf Boakye, der das Spielgerät von der rechten Grenze des Fünfmeterraums vorbei an Wiese zum Ausgleich und Pausenstand in die Maschen hob (41.).
Der zweite Durchgang lief nur schleppend an. Zwar musste Jentzsch bei Frings' 18-Meter-Hammer sein ganzes Können aufbieten (52.), allerdings passierte in beiden Strafräumen zunächst nur wenig.
Werder hatte mehr vom Spiel und kombinierte gefälliger, dennoch resultierten aus den Spielzügen der Hanseaten im zweiten Durchgang keine gefährlichen Aktionen. Erst Naldos Freistoßhammer aus 19 Metern zwang Jentzsch zum wiederholten Eingreifen, der Wolfsburger Keeper war jedoch auf dem Posten (68.).
Die Partie nahm nun wieder Fahrt auf. Erst lieferten sich Mertesacker und Boakye eine Ringeinlage im Bremer Strafraum, in Folge derer der Ghanaer den Ball nicht mehr platziert in Richtung des Bremer Keepers schießen konnte. Auf der Gegenseite war es nur wenige Augenblicke später Klose, der etwas zu unplatziert links vorbei köpfte (74.).
Ins Straucheln geraten: Diegos Bremer hatten Probleme mit Boakyes Wolfsburgern. dpa
Bremen erhöhte nun noch einmal die Schlagzahl, hatte in der 82. Minute allerdings auch Glück, dass der Wolfsburger Sarpei aus 18 Metern knapp rechts vorbei schoss.
Als alle Beteiligten sich eigentlich bereits mit der Punkteteilung abgefunden hatten, gab es noch einmal Freistoß für Werder: Wie bereits vor Wochenfrist in Frankfurt lief Naldo an, nahm Maß und sicherte mit seinem Schuss aus 28 Metern den Bremern Sieg und Herbstmeisterschaft (86.).
Der SV Werder kann nach dem Arbeitssieg gegen den VfL bis zum Rückrundenauftakt gegen Hannover am 28.1. durchschnaufen, für die Wolfsburger hingegen steht vier Tage vor Weihnachten noch die Reise ins Frankenland zum Pokalduell bei der SpVgg Greuther Fürth an.