Blitzgefährlich: Roy Makaay brachte Bordon & Co. ein ums andere Mal in Verlegenheit. dpa
Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld musste sein Team im Vergleich zum 0:1 in Frankfurt kurzfristig umstellen. Hargreaves fiel wegen eines Schlags auf den Oberschenkel aus, für ihn rückte Ottl in die Startelf. Die Schalker nahmen ebenfalls eine Änderung nach dem 1:0-Erfolg gegen Stuttgart vor: Der nach einem Bänderriss wiedergenesene Lövenkrands ersetzte den 18-jährigen Özil.
Keine drei Minuten waren in der proppenvollen Allianz-Arena gespielt - und schon lagen die Bayern in Führung. Van Bommel leitete im Mittelfeld einen Pass von Schweinsteiger direkt auf Makaay weiter. Der Niederländer nutzte die Chance und überwand den herausstürmenden Keeper Neuer. Linksverteidiger Pander hatte vorne den Ball verloren und kam nicht rechtzeitig in die Verteidigung zurück. Dies ermöglichte dem Torjäger sein 100. Pflichtspieltor für die Bayern.
Die Gelsenkirchener ließen eine Trotzreaktion vermissen, wirkten pomadig und einfallslos im Offensivspiel. Lediglich Pander zeigte auf der linken Seite Bemühen und flankte fleißig auf die Schalker Angreifer - doch die waren bei der kompakten Innenverteidigung um Lucio und van Buyten gut aufgehoben.
Der 27. Spieltag
Der Mann der ersten Hälfte hieß Roy Makaay, der die Schalker immer wieder vor immense Probleme stellte. In der 19. Minute musste Keeper Neuer außerhalb des Strafraums Kopf und Kragen riskieren, um vor dem Angreifer zu klären, vier Minuten später kam es wieder zum Privatduell: Nach einem Drehschuss aus elf Metern musste Neuer sein ganzes Können zeigen, Bordon störte Makaay beim Abschluss nicht konsequent genug. Bei der letzten Großchance des quirligen Bayern-Angreifers musste Neuer nicht eingreifen. Makaay verpasste eine Hereingabe von Sagnol denkbar knapp mit der Fußspitze.
Die verunsicherten Schalker mussten zu allem Unglück auch noch ab der 36. Minute ohne Peter Lövenkrands auskommen. Der Däne geriet nach einem Trikotzupfer von Podolski aus dem Tritt und knickte um. Für den gerade wiedergenesenen Schalker war die Partie damit beendet, Larsen ersetzte den Unglücksraben. Doch auch der Dänen-Wechsel brachte keinen neuen Schwung bei S04. Bis zur Pause blieben die Bayern feldüberlegen und waren dem zweiten Treffer näher als Schalke dem Ausgleich.
Die zweite Hälfte begann exakt wie der erste - nämlich mit einem Roy Makaay, der allein vor dem Schalker Tor aufkreuzte. Hätte Neuer nicht erneut seine Klasse bewiesen, wäre dies wohl die Vorentscheidung gewesen. Doch obwohl der U-21-Nationalkeeper seine Mannschaft ein ums andere Mal im Spiel hielt, zeigten seine Kollegen so gut wie keine Reaktion - auch nicht nach der 57. Minute, als Neuer zweimal gegen Podolski parierte. Der Ex-Kölner scheiterte sowohl mit einem 18-Meter-Schuss als auch mit einem Kopfball nach der anschließenden Ecke.
In der 68. Minute rückte Oliver Kahn in den Mittelpunkt, der nach einer Ecke leicht von Larsen angegangen wurde. Im Anschluss riss der Bayern-Keeper den Dänen am Hals um und sah nur die Gelbe Karte. Eine sehr großzügige Entscheidung von Referee Herbert Fandel zugunsten Kahns. Der 37-Jährige hätte in dieser Szene Rot sehen müssen.
Die Entscheidung: Salihamidzic überwindet den starken Neuer und trifft zum 2:0. dpa
So schafften es die weiterhin zu elft spielenden Bayern schließlich doch noch, die Entscheidung zu erzwingen. Lucio bediente den im Strafraum völlig alleingelassenen Salihamidzic, der mit einem Schuss aus kurzer Distanz ins rechte, obere Eck für das hochverdiente 2:0 sorgte (78.). Die Gelsenkirchener, die wegen zahlreicher Fehler im Spielaufbau auch in der zweiten Hälfte gänzlich ungefährlich blieben, ergaben sich in den Schlussminuten ihrem Schicksal und wehrten sich nicht mehr gegen die Niederlage.
Die Bayern rücken durch den Sieg gegen Schalke auf sechs Punkte an den Tabellenführer heran und müssen am nächsten Samstag in Hannover antreten. Zuvor wartet aber noch am Dienstag in der Champions League der AC Milan. Schalke hat am Samstag gegen das Schlusslicht aus Gladbach eine lösbare Aufgabe vor sich, auch wenn Fabian Ernst wegen einer Gelbsperre zuschauen muss.