Bundesliga

Warum Polter den Lilien guttut

Darmstadts Neuzugang gibt Startelf-Debüt

Warum Polter den Lilien guttut

Bekam Lob von Trainer Torsten Lieberknecht: Sebastian Polter.

Bekam Lob von Trainer Torsten Lieberknecht: Sebastian Polter. IMAGO/Team 2

In der 67. Minute war der Arbeitstag von Sebastian Polter beendet. Nachdem der Winterneuzugang des SV Darmstadt 98 sich erst Mitte Dezember einer Leistenoperation unterzogen hatte, reichte es für die Leihgabe vom FC Schalke 04 noch nicht für 90 Minuten. Doch zuvor hatte sich der 32 Jahre alte Angreifer voll in den Dienst der Mannschaft gestellt. Polter habe auf dem Platz in beide Richtungen gewühlt, vorne die Bälle festgemacht und auch hinten mitgeholfen, lobt Trainer Torsten Lieberknecht.

Mit dem Spielertyp Polter haben die Lilien endlich den wuchtigen Stürmer gefunden, der ihnen nach dem Abgang von Phillip Tietz im vergangenen Sommer gefehlt hat und den auch Neuzugang Fraser Hornby vor allem verletzungsbedingt nicht ausfüllen konnte.

Vor allem aber hat Darmstadt mit dem Rekord-Spieler, der bereits für sieben verschiedene Bundesliga-Vereine am Ball war, auch wieder eine Persönlichkeit vom Kaliber eines Tietz auf dem Platz, die der Mannschaft zuletzt gefehlt hat. "Ich sehe ihn in der Trainingswoche, ich sehe ihn vor dem Spiel, ich sehe ihn in der Halbzeit in der Kabine, wie er Einfluss nimmt als Typ und wie er den Jungs hilft", sagte Lieberknecht über Polter.

Pfeiffer: Erst Leidtragender, später Profiteur?

Leidtragender war gegen Gladbach eine Luca Pfeiffer: Die Leihgabe vom VfB Stuttgart kam in der laufenden Saison erstmals nicht zum Einsatz. Anders als Polter ist Pfeiffer trotz seiner Körpergröße kein Strafraumstürmer, kommt lieber mit Anlauf von etwas weiter hinten.

Trotzdem kann Pfeiffer womöglich auch von der Polter-Verpflichtung profitieren. Mit Tietz bildete er bei den Lilien in der Saison 2021/22 eines der besten Sturmduos der 2. Liga. Warum sollte es nun nicht auch mit einem ähnlichen Spielertypen wie Polter funktionieren.

Womöglich erhält Pfeiffer schon im nächsten Spiel gegen Stuttgart die Chance, sich mit Polter zu zeigen. Denn Tim Skarke, der gegen Gladbach als zweite Spitze agiert hatte, muss dann wegen einer Gelb-Sperre pausieren.

Maglicas Gladbach-Trauma

Auch nicht dabei sein wird Abwehrspieler Matej Maglica, der ebenfalls vom VfB Stuttgart ausgeliehen ist, der aber nach Leihende im Sommer bei den Lilien bereits einen Anschlussvertrag unterzeichnet hat. Wie Skarke sah auch er seine fünfte Gelbe Karte, die jedoch äußerst zweifelhaft war.

    Spielbericht

    Bei einem Zweikampf in der Nachspielzeit hatte der Kroate seinen Gegenspieler Patrick Herrmann nicht berührt, was Herrmann auch Schiedsrichter Sascha Stegemann zu vermitteln versuchte. Doch der blieb hart und verwarnte Maglica trotzdem.

    Bereits beim 3:3 im Hinspiel gegen Gladbach hatte Maglica schlechte Erfahrungen mit dem Schiedsrichter - damals Timo Gerach - gemacht. Nach einer VAR-Intervention war er kurz nach der Pause wegen eines fragwürdigen Handspiels im Strafraum vom Platz gestellt worden, woraufhin die Lilien eine 3:0-Führung noch aus der Hand gaben.

    Zwar wurde Maglica im Anschluss nur für eine Partie gesperrt, was nach einer Roten Karte eher ungewöhnlich ist. Das folgende Spiel gegen seinen Ex-Verein Stuttgart verpasst er trotzdem auch damals.

    Stephan Köhnlein

    Bilder zur Partie Borussia Mönchengladbach gegen Darmstadt 98