Union Berlins Coach Urs Fischer rotierte nach dem 2:0 gegen Frankfurt ordentlich durch, mit Keeper Grill, Diogo Leite, Trimmel, Roussillon, Laidouni und Behrens starteten gleich sechs neue Spieler. Stammtorwart Rönnow fehlte angeschlagen (leichte muskuläre Probleme), ebenso standen Baumgartl und Seguin nicht im Kader. Auf die Bank schafften es Gießelmann, Juranovic und Jordan.
VfB-Trainer Bruno Labbadia wechselte im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Wolfsburg ähnlich oft, fünf neue Akteure fanden sich in der Startaufstellung wieder. Zagadou, Vagnoman, Millot, Tiago Tomas und Perea rückten ins Team, Borna Sosa (muskuläre Probleme) und Silas (Wade) fehlten angeschlagen. Karazor, Gil Dias und Führich rückten auf die Bank.
Nach zähem Beginn übernahm Union die Kontrolle, der VfB stand hinten sicher. Die Schwaben setzten Nadelstiche, die Eisernen verteidigten gewohnt konzentriert. Lange Zeit gab es in der ausgeglichenen Partie jedoch keine Chancen zu sehen. Erstmals gefährlich wurde es nach einer knappen halben Stunde: Zagadou kam frei zum Kopfball, doch brachte den Ball im Fünfer nicht aufs Tor (29.).
Pereas Treffer vom VAR kassiert
Bundesliga, 26. Spieltag
Ein Treffer für den mutigen auftretenden Gast zur Pause wäre nicht unverdient gewesen, jedoch wurde Pereas Tor nach einem Grill-Fehler (33.) wegen Handspiels zu Recht vom VAR kassiert, Tiago Tomas fand zudem nicht am Torwart vorbei (43.). Union blieb harmlos, Behrens' Kopfball (31., drüber) war schon die beste Gelegenheit der Hausherren gewesen.
Mavropanos pennt, Becker bedankt sich
Mit Wiederanpfiff wurden die Eisernen schließlich aktiver, Haberer schoss knapp vorbei (48.). Stuttgarts bis dahin so gut stehende Abwehr patzte drei Minuten später entscheidend: Roussillon flankte ohne Gegnerdruck auf Becker, der von Mavropanos alleingelassen worden war - 1:0 (51.).
Das Bild aus Hälfte eins änderte sich schlagartig, Union drückte auf den nächsten Treffer, Stuttgart schwamm und fand vorne kaum mehr statt. Khedira verpasste das 2:0 gegen seinen Jugendverein (55.). Plötzlich hätte es wenig später fast 1:1 gestanden, Zagadou vergab jedoch erneut per Kopf (59.).
Stuttgart kassiert zwei schnelle Gegentore: Haraguchi trifft ins eigene Netz
Auf dem Kopf stand das Geschehen nach etwas mehr als einer Stunde aus Sicht des VfB schließlich völlig: Zunächst verteidigte der Gast schwach, weshalb Behrens das 2:0 - welches erst vom VAR bestätigt werden musste - erzielte (65.). Aus Sicht des Schlusslichts kam es noch dicker: Haraguchi grätschte den Ball gegen seinen Ex-Klub ins eigene Netz, der K.o. (68.).
Der VfB kam auch in der engagierten Schlussphase einfach nicht zum Torerfolg, Roussillon klärte gegen den eingewechselten Guirassy auf der Linie (74.), Vagnoman zog ebenso im Fünfer gegen Thorsby den Kürzeren (76.). Stuttgart bleibt somit Letzter, trotz einer über weite Phasen ordentlichen Vorstellung. Union verteidigt Rang 3 und baut den Vorsprung auf die Verfolger gar aus.
Beide Teams sind bereits unter der Woche wieder im Einsatz: Union trifft am Dienstag auswärts im DFB-Pokal auf Frankfurt (18 Uhr), die Stuttgarter sind am Tag darauf in Nürnberg zu Gast (18 Uhr). In der Liga bekommen es die Eisernen dann auswärts mit dem BVB zu tun (8. April, 15.30 Uhr), der VfB gastiert einen Tag danach in Bochum (17.30 Uhr).