Nach dem schwachen Auftritt bei Union Saint-Gilloise (0:3) und dem damit einhergehenden Europa-League-Aus brachte Berlins Trainer Urs Fischer aus Regenerationsgründen fünf Neue: Baumgartl, Gießelmann, Seguin, Haberer und Jordan spielten für Diogo Leite, Roussillon, Laidouni, Thorsby sowie Michel (alle Bank).
Aus dem Europapokal hatten sich auch die Frankfurter unter der Woche verabschiedet - und das sang- und klanglos mit 0:3 in Neapel im Champions-League-Achtelfinale. Frankfurts Trainer Oliver Glasner musste im Vergleich zu diesem Spiel nun auf den gelbgesperrten Rode verzichten und ließ zudem Knauff auf der Bank. Smolcic und Kolo Muani waren neu in der Anfangself, die taktisch verändert daher kam: Die SGE setzte auf eine Dreierkette hinten.
Bundesliga, 25. Spieltag
Die Hessen agierten zunächst auch aus einer gesicherten Defensive heraus, überließen den Köpenickern anfangs den Ball und wollten mal schauen, ob sich der ein oder andere Konter ergeben würde. Das war nicht der Fall, auch weil die Eisernen hinten gewohnt stabil standen und nicht viel zuließen. Lediglich Kolo Muanis Kopfball nach Lenz-Freistoß sorgte für große Gefahr (16.).
Frankfurt ergreift die Initiative
Auf der Gegenseite probierten es die Berliner immer wieder über die Flügel, gerade Juranovic auf rechts erwies sich teils als recht umtriebig - nennenswerte Abschlüsse gab's dennoch nicht. Die Eintracht verstand sich gut darauf, die Unioner Offensive in Schach zu halten. Khedira (6.) und Haberer (21.) meldeten sich immerhin mit Distanzschüssen an.
Nach einer guten Viertelstunde ergriff die SGE das Heft des Handelns, gab fortan Takt und Tempo vor - und kam zu klaren Feldvorteilen sowie einem Chancenplus.
In der 34. Minute war es zwar ein bisschen dem Zufall geschuldet, dass der Ball bei Kamada landete, der dann im Eins-gegen-eins an Rönnow scheiterte. Im weiteren Verlauf verpasste der agile Kolo Muani zweimal die Führung, als er jeweils knapp neben das Tor köpfte (39., 45.+1).
Und Union? Da gab es nicht viel, lediglich Seguin prüfte Trapp mit einem satten Distanzschuss (40.). Unter dem Strich ging es in diesem nicht sehr hochklassigen Spiel torlos in die Halbzeit.
Traf erstmals für Union Berlin: Rani Khedira. IMAGO/Eibner
Khedira macht's
Nach dem Seitenwechsel wurden die Hausherren ein wenig vom Spielglück geküsst: Zuerst sah sich Trapp bei Juranovics missglückter Flanke zum Eingreifen genötigt und klärte zur Ecke. Bei dieser rutschte der Ball durch zu Knoche, der völlig unfreiwillig für Khedira auflegte - und auch der hatte zunächst Dusel bei der Ballannahme, vollstreckte dann aber vor den Augen seines Bruders Sami gekonnt zum 1:0 und bejubelt dann in seinem 81 Pflichtspiel für Union sein erstes Tor im Trikot der Köpenicker (53.).
Frankfurt reagierte auf den Rückstand mit verstärktem Druck - und bot den Berlinern so mehr Freiräume. Die wurden dann auch eiskalt genutzt. Becker durfte wegen eine knappen Abseitsentscheidung nicht jubeln (68.), der eingewechselte Behrens dann aber schon: Der 1,85-Meter-Mann setzte sich bei einem langen Abschlag gegen Tuta und Smolcic durch und schob den Ball Trapp dann auch noch durch die Beine in die Maschen. Das 2:0 war dann auch der Endstand, auch weil Rönnow sowohl bei Kamada (81.) als auch bei Alario (84.) auf seinem Posten war.
Nach der Länderspielpause dürfen die seit 18 Bundesliga-Heimspielen (12-6-0) ungeschlagenen Unioner wieder zu Hause ran: Am Samstag, den 1. April, reist der VfB Stuttgart in die Hauptstadt (15.30 Uhr), tags zuvor empfängt die seit nunmehr sieben Auswärtsspielen sieglose Frankfurter Eintracht den VfL Bochum (20.30 Uhr). Anschießend kommt es am Dienstag, 4. April, im Rahmen des DFB-Pokal-Viertelfinals zur Neuauflage des heutigen Spiels, dann allerdings in der Mainmetropole (18 Uhr).