Zum Abschluss des 25. Spieltags trafen sich zwei formstarke Teams. Mainz und Freiburg hatten seit je fünf Partien nicht verloren, in Anbetracht der guten Verfassung verzichtete Mainz-Trainer Bo Svensson nach dem 1:1 bei Hertha BSC auf personelle Wechsel.
Die hielt auch SCF-Coach Christian Streich nicht für zwingend. Trotz der Doppelbelastung, die mit dem 0:2 gegen Juventus Turin ein Ende nahm, tauschte der Trainer nur auf einer Position und brachte Grifo anstelle von Höler im Vergleich zum Europa-League-Achtelfinale.
Bundesliga, 25. Spieltag
Dass beide Teams gut eingespielt waren, war ihnen in den Anfangsminuten jedoch nicht anzusehen - zumindest in defensiver Hinsicht. Auf beiden Seiten schlichen sich Abstimmungsfehler ein, die einen offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten zur Folge hatten. Da weder Caci auf der einen (2.), noch Sildillia auf der anderen Seite (5.) die Fehler zu bestrafen wussten, kamen beide Teams mit einem blauen Auge davon.
Flekken pariert stark gegen Ajorque
Beide Teams versuchten sich auf ähnliche Art und Weise Chancen zu erarbeiten, der Weg führte meist über die Außenbahnen nach vorne. So entstand auch die wohl größte Chance auf ein Tor, das nur Flekken mit einem starken Reflex zu verhindern wusste. Ajorque hatte Cacis Flanke mit dem Kopf gegen den Lauf des Keepers aufs Tor gebracht, der jedoch zu reagierte und den Einschlag abwand (9.).
Als Ajorque neun Minuten später Flekken überwand und zum Jubel abdrehte, schnellte die Fahne des Linienrichters in die Höhe. Zurecht, denn bei Lees Steckpass stand der Franzose eine halbe Fußlänge im Abseits, der Treffer zählte folglich nicht (18.).
Davon abgesehen strahlten beide Teams in einem Spiel, das von hohem Tempo, aber auch vielen kleinen Fouls geprägt war, zu wenig Torgefahr aus, weshalb es leistungsgerecht mit 0:0 in die Pause ging.
Doan hellwach
Die Freiburger, die in Durchgang eins keinen einzigen Abschluss aufs Tor verzeichnen konnten, kamen mit viel Energie aus der Pause - und nutzten einen weiteren Abstimmungsfehler eiskalt zur Führung aus. Fernandes und Zentner waren sich bei Gregoritschs Kopfballverlängerung uneinig, wer den Ball klären sollte. Doan bedankte sich, spritzte dazwischen und versenkte den Ball im leeren Tor (48.).
Nutzte einen Mainzer Fehler eiskalt aus: Ritsu Doan. IMAGO/Thomas Frey
Die Freiburger hatten sich ihre Führung mit ihrer deutlichen Leistungssteigerung verdient und unterstrichen das in den Minuten nach dem Tor, als man dem Gegner keine Chance auf den Ausgleich gab und selbst immer wieder gefährlich vor das Tor kam. Mainz verteidigte gut, weshalb Freiburg vermehrt den Weg über Distanzschüsse suchte - ohne Erfolg.
Schmidt debütiert - Onisiwo in letzter Minute
Eine Schlussoffensive sollte sich bei den Mainzern auch trotz Umstellung auf Viererkette und die Hereinnahme der beiden Stürmer Onisiwo und Weiper nicht aufkommen, weil Freiburg gut vom Tor weg verteidigte und den Ball festmachte. Mainz fand so keine spielerischen Lösungen und hoffte durch weite Einwürfe vom ebenfalls eingewechselten Widmer auf die entscheidende Chance. Mehrmals fand der Rechtsverteidiger die Zielspieler Ajorque und Weiper, doch ein gefährlicher Abschluss kam dabei nicht zustande.
Als bereits alles auf einen Auswärtserfolg des SCF, bei dem Verteidiger Schmidt in der Schlussphase sein Bundesliga-Debüt feiern durfte, hindeutete, warf Widmer noch ein letztes Mal einen weiten Ball in den Strafraum - und durfte wenige Sekunden später zum Jubelsturm ansetzen. Seine Hereingabe verlängerte Bell zu Ajorque, der sich nicht vom Ball trennen ließ und auf Onisiwo durchsteckte, der zum Last-Minute-Ausgleich einschob (90.+6).
Trotz des späten Punktverlusts springen die Freiburger an RB Leipzig, das am Samstag gegen Bochum verlor, vorbei auf Rang vier. Dazu sind beide Teams seit sechs Bundesliga-Spielen unbesiegt.
Nach der Länderspielpause ist Mainz in Leipzig zu Gast (1. April, 15.30 Uhr). Der SC Freiburg empfängt zeitgleich Hertha BSC.