Union-Trainer Sascha Lewandowski drehte bei seiner Heimpremiere zweimal am Personalkarussell: So kehrten Brandy und Kessel, die beim 3:0-Kantersieg in Karlsruhe noch gesperrt auf der Tribüne gesessen hatten, in die Startelf zurück. Dafür rückten der ehemalige Fürther Fürstner und Korte auf die Ersatzbank.
Bei den Gästen vertraute Trainer Stefan Ruthenbeck nach dem 3:2-Derbyerfolg gegen Nürnberg dem Grundgerüst seiner Mannschaft und nahm nur eine Umstellung vor. Für Sukola (Bank) schickte der 43-Jährige mit Zulj eine weitere Offensivkraft auf das Spielfeld.
Diese Umstellung zeigte beim Kleeblatt im ersten Durchgang allerdings keine Wirkung. So erwischten die Hausherren den wesentlich besseren Start und übernahmen von Beginn an die Kontrolle über die Partie an der Alten Försterei. Zwar hatten die Fürther durch Schröck (5.) und Weilandt (11.) die ersten Halbchancen der Partie zu verbuchen. Allerdings nahmen die spielerische Dominanz und Überlegenheit der Eisernen mit fortlaufender Spieldauer zu.
Union drückt - Skrzybski trifft
Mit der ersten guten Gelegenheit gelang der Lewandowski-Elf dann auch die Führung. Nach einem eröffnenden Ball von Leistner flankte Kessel von rechts scharf ins Zentrum, wo Skrzybski die Kugel gedankenschnell über die Linie drückte (17.). Im Anschluss hatten die Franken kaum Spielanteile zu verbuchen und wurden von Wood, Kreilach und Co. immer wieder unter Bedrängnis gesetzt (20./28./30.). Die beste Gelegenheit ließ Rückkehrer Brandy ungenutzt, der mit seinem Nachschuss nach einem Eckball nur den rechten Außenpfosten traf (23.).
Die Mannschaft von Coach Ruthenbeck agierte im Angriffsspiel deutlich zu zögerlich und versuchte, über Konter vor das Tor der Hausherren zu kommen. Nach einer halben Stunde taute auch das Mittelfeld der Gäste auf, tat sich aber gegen die engmaschige 4-4-2-Formation der Berliner sichtlich schwer. Lediglich Stiepermann sorgte in einer Situation für Gefahr im Strafraum der Eisernen (33.), brachte das Spielgerät aber nicht entscheidend auf Haas' Kasten. Somit blieb es zur Pause bei der verdienten 1:0-Führung der Hausherren.
Der 7. Spieltag
Gjasula dreht auf
In der Kabine fand Gäste-Trainer Ruthenbeck scheinbar die richtigen Worte. Denn nach dem Seitenwechsel kamen die Fürther wesentlich bissiger und aggressiver auf den Rasen zurück und glichen durch Gjasulas Geniestreich früh im zweiten Durchgang aus: Mit einem direkten Freistoß in die Torwartecke überwand der Aktivposten der Spielvereinigung die Abwehr der Hausherren (47.).
Nach diesem Rückschlag lieferten die Gastgeber eine vollkommen gegensätzliche Vorstellung als zu der im ersten Durchgang ab: Die Offensive der Berliner kam kaum noch zur Geltung. Dafür wurde das Kleeblatt immer mutiger. Zudem profitierten die Gäste von dem unglücklichen Zweikampfverhalten des Union-Anreifers Brandy: Dieser hatte mit einem Doppelfoul erst einen Freistoß vor dem eigenen Strafraum und unmittelbar danach gegen Zulj einen Strafstoß verursacht. Diesen verwandelte erneut Gjasula in die linke, untere Ecke zur 2:1-Führung (70.).
Kreilach und Kessel im Pech
Bis zum Schlusspfiff kam die Lewandowski-Elf nur noch einmal gefährlich vor das Tor der Gäste: Nach einem Eckball legte Kreilach den Ball per Kopf auf den linken Pfosten, wo Kessel das Leder über die Linie drückte (82.). Allerdings unterband Schiedsrichter Jablonski den Torjubel der Eisernen und ahndete ein vermeintliches Foulspiel des Vorlagengebers beim Kopfballduell.
Union Berlin will am Mittwoch (17.30 Uhr) beim FSV Frankfurt zurück in die Erfolgsspur finden. Greuther Fürth empfängt zeitgleich den SC Paderborn.