Alles im Griff: Christian Träsch gibt hier VfL-Torschütze Edin Dzeko das Nachsehen. picture-alliance
VfB-Coach Christian Gross musste weiterhin auf den rotgesperrten Lehmann verzichten, für den wieder Ulreich im Kasten stand. Im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim am 17. Spieltag fehlten mit Delpierre (Aufbautraining nach Zehenbruch) sowie Boka (Afrika-Cup) zwei weitere Stammkräfte. Niedermeier und Leihgabe Molinaro rückten genauso ins Team wie Hilbert. Für Kuzmanovic und Gebhart blieb zunächst nur die Bank.
Auch der VfL musste mit Benaglio (Knieprobleme) auf seinen Stammkeeper verzichten - Lenz stand für den Schweizer im Tor. Ebenso fehlten "Wölfe"-Coach Armin Veh mit Ziani und Martins zwei Afrika-Cup-Fahrer. Ansonsten waren aber alle Mann an Bord und die Startelf zeigte neben dem Torwartwechsel gegenüber dem Hinrundenabschluss (2:2 bei Eintracht Frankfurt) bis auf Johnson und Ziani, für die Schäfer und Hasebe spielten, ein altbekanntes Gesicht.
Die Partie begann bei frostigen Temperaturen, aber gut bespielbarem Rasen mit Großchancen hüben wie drüben: Zunächst verstolperten Niedermeier und Maskenmann Hilbert vor dem Sechzehner den Ball, den sich Grafite schnappte und allein auf Ulreich zutrieb. Der Keeper war beim Querpass des Brasilianers auf Dzeko noch dran, Khedira rettete vor dem Bosnier (3.). Doch auch der VfB war gleich drin im Spiel: Molinaro flankte von links an den zweiten Pfosten auf Hilbert, der seine Maske schon nach fünf Minuten abgesetzt hatte. Der Volleyschuss des Nationalspielers ging aus acht Metern aber dennoch zwei Meter über den Balken (6.).
Die beweglicheren Schwaben erarbeiteten sich ein leichtes Übergewicht, die Aktionen der Gastgeber waren kontrollierter. Die nächste dicke Gelegenheit folgte nach einer Ecke durch Niedermeier, dessen Flachschuss Lenz glänzend aus dem Eck fischte (12.).
Die "Wölfe" kamen über Ansätze nicht hinaus, waren im Mittelfeld, wo Misimovic nicht zu sehen war, deutlich unterlegen, so dass vor allem das Spiel in die Spitze doch gewaltig krankte. Anders Stuttgart, das vor allem über die Abräumer Khedira und Träsch defensiv wie offensiv große Präsenz zeigte. Die Schwaben kombinierten gut und agierten mit Zug zum Tor, ließen aber durch Pogrebnyak nach feinem Zuspiel von Hilbert erneut das 1:0 liegen (20.).
Die überfällige Führung fiel dann aber verdientermaßen doch: Marica wurde im Strafraum von Lenz nach links abgedrängt, kam aber mit Verzögerung aus der Drehung dennoch zur Flanke. Khedira verlängerte per Kopf ans rechte Fünfereck, wo Hilbert hoch unter die Latte einnetzte (28.).
Bis zur Pause hatte die Gross-Elf alles im Griff, kontrollierte die Partie und tauchte nochmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf: Der robuste Pogrebnyak konnte von Barzagli nach langem Solo erst in letzter Sekunde am Torabschluss gehindert werden (41.).
Der 18. Spieltag
Personell unverändert ging es nach der Pause weiter. Die "Wölfe" hatten durch Misimovic gleich eine gute Kopfballchance (46.). Die Veh-Schützlinge standen nun deutlich höher und erlebten ihre beste Phase bis dorthin - Zählbares freilich entsprang dem nicht.
Die offensivere Spielweise des VfL lud Stuttgart zu Kontern ein - Marica scheiterte mit sattem Flachschuss aus 13 Metern an Lenz (53.). Danach erfolgte der erste Wechsel: Kuzmanovic kam für Hleb. Und der Serbe war gleich mittendrin im Geschehen: Tasci verlängerte dessen Freistoßflanke unbehelligt per Kopf, Pogrebnyak staubte aus kürzester Distanz ab - 2:0 (58.).
Wie aus dem Nichts waren die Gäste wenig später wieder dran: Schäfer spielte von links in die Mitte zu Dzeko, dessen Schlenzer aus 20 Metern unhaltbar für Ulreich im rechten oberen Eck einschlug (65.).
Dem VfB war nun der Kräfteverschleiß anzumerken. Wolfsburg kam, vorbei war es mit der Struktur im Spiel der Hausherren, denen dennoch fast die Vorentscheidung gelungen wäre - letztlich aber konnten Pogrebnyak & Co. ein Tohuwabohu im gegnerischen Strafraum nicht ausnutzen. So zitterte sich die Gross-Elf Richtung Schlusspfiff, weil der Meister nun auch spielerisch deutlich zulegte und Ausgleichschancen hatte. Die größten vergaben Dzeko, dessen 14-Meter-Schuss am Pfosten landete, sowie Grafite, der den Abpraller in die Wolken jagte (85.).
Dem für Hilbert eingewechselten Gebhart blieb die Entscheidung vorbehalten: Pogrebnyak schleppte den Ball Richtung gegnerischen Strafraum. Der ehemalige Münchner übernahm, wurde von Madlung nicht energisch genug gestört und schoss aus 14 Metern flach ins rechte Eck - das war's (87.).
Der VfL empfängt am Sonntag in einer Woche den 1. FC Köln. Stuttgart hat schon am kommenden Freitag das Südwest-Duell beim Sportclub Freiburg vor der Brust.