Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia hatte nach dem 2:1-Sieg in Hoffenheim keinen Grund, etwas an seiner Formation zu verändern. So stand auch Cacau erneut als Kapitän auf dem Platz, ehe er nach der Saison sofort auf dem Operationstisch landet. Zum dritten Mal in Folge blieb für Gentner nur die Bank.
Hannovers-Coach Mirko Slomka wechselte nach der 0:1-Niederlage gegen Gladbach nur auf einer Position. Nachdem Stindl seine Gelbsperre abgesessen hatte, durfte er an Stelle von Schlaudraff wieder in der Startelf ran.
Stuttgart gewährte Hannover im Aufbauspiel zunächst etwas Raum, wie es Labbadia vor dem Spiel angekündigt hatte und ging erst in der eigenen Hälfte dazwischen. Bei Ballgewinn sollte, so der Plan, blitzschnell umgeschaltet und der Gegner regelrecht überfallen werden. Dadurch hatte Hannover mehr Ballbesitz, fing damit aber nichts an. Die ersten Torschüsse gaben die Schwaben ab (Cacau, Okazaki), zielten aber zu ungenau. Hannover feuerte nach 15 Minuten einen ersten Warnschuss ab, der Ball von Pinto strich nur knapp übers Tor von Ulreich.
Durch die Taktik des VfB wurde das Spielfeld natürlich sehr eng und schön war das Spiel in dieser Phase auch nicht anzusehen. Im Gegenteil führten viele Zweikämpfe zu Unterbrechungen. Die längste Spielpause musste allerdings eingelegt werden, als sich Abdellaoue ohne Einwirkung eines Gegners wohl am Rücken verletzte. Slomka zögerte nicht lange und schickte sofort Schlaudraff aufs Feld.
Vieles blieb auf beiden Seiten weiterhin Stückwerk. Da sich Hannover nicht mehr wie in den ersten Minuten überrumpeln ließ, versuchten es die Stuttgarter teilweise mit langen Bällen, die aber im Aus oder beim Gegner landeten. Erst kurz vor der Pause zog die Partie nochmal kurz an, ohne dass aber noch ein Tor gefallen wäre.
Die Mannschaft hat es sich verdient, jetzt zwei Tage lang richtig die Sau rauszulassen.
Bruno Labbadia
Der 33. Spieltag
Mit viel Schwung kamen beide Teams aus der Pause. Während Stuttgart allerdings nicht zum Abschluss kam, fanden die 96er mit Rausch und Pinto die Lücke, schossen aber daneben bzw. war Ulreich zur Stelle. Dann legte der VfB allerdings den Turbo ein. Binnen drei Minuten lag die Labbadia-Elf mit 2:0 in Front. Zunächst schloss Hajnal aus 18 Metern ab, nachdem Harnik die Chance schon fast vergeben hatte (58.). Nur Augenblicke später schlossen Cacau und Okazaki einen Konter mustergültig ab. Für den Japaner war es das langersehnte erste Tor (61.).
Wenig später zeigte der VfB aber wieder mal sein Gesicht aus der Vorrunde. Im Mittelfeld ging man nicht konsequent in die Zweikämpfe und das wurde bestraft. Hannover schaltete sofort auf Angriff um und Stindl schloss sicher ab (66.). In der Folge gab Stuttgart das Heft aus der Hand und ließ die Gäste gewähren, die den Ausgleich aber nicht mehr schafften. Kurios: Am Ende wurde Okazaki ausgewechselt, holte sich den verdienten Applaus ab und Delpierre kam. Sekunden später köpfte er nach einem Freistoß fast ins eigene Tor. Ulreich war zur Stelle. Es war Hannovers beste Chance in der Schlussphase. Stuttgart rettete sich schließlich übers Ziel und feiert den Klassenerhalt.
Ausgelassene Stimmung: Erstmals in dieser Saison herrschte in Stuttgart Zufriedenheit. imago
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) kann Stuttgart ganz entspannt zum Rekordmeister nach München und Hannover 96 empfängt den 1. FC Nürnberg in der AWD-Arena zum Abschluss einer tollen Saison.